Die Grenze des Unsagbaren

“Unsagbares, zum Beispiel Angst, kann mit Worten nicht besiegt werden.”
Georg Skrypzak

In Zeiten wie diesen wunder ich mich immer wieder, dass sich manche Menschen einfach so trauen, vor allem in Anbetracht der Vergangenheit in der wir in Deutschland leben ihre politische Gesinnung offen kundzutun.

Noch vor einen oder zwei Jahren hätte sich niemand getraut seine politische Gesinnung voreiligen, wenn sie rechtsextremer Natur war, so offen zu kommunizieren stellenweise, dass man so was stolz darauf ist, dass man den Mut hat, dies zu tun.

Auf dieses Phänomen treffe ich immer wieder selbst bei Menschen, die in meiner unmittelbaren Nähe wurden, sogar beim Nachbarn die immer wieder stolz die politischen Postings einer AFD posten und auch noch Beifall und Zustimmung bekunden, dass das jetzt richtig sei, dass das stimmt, dass das eine richtige Einstellung ist oder man müsste dies und das ändern.

Dabei begegnen wir auch manchmal merkwürdige Sachen, wo ich bedenke, dass du schon eher komisch auf einer Flirtseite oder genauer gesagt ein Flirt Gruppe in Facebook gab es mal einem Posting von einer nennen wir sie mal Mandy und dann kommt sie aus Zwickau die mit PEGIDA und AFD Plakaten in Hintergrund mit einem Bier in der Hand und sexy Foto darstellen wollte, um auf sich aufmerksam zu machen.

Natürlich weckte die sofort meine Neugier nicht, weil ich sie attraktiv fand, er im Gegenteil, sondern weil der gesamte Kontext etwas Kurier war, denn der Text schrien mehr auf Süßes und niedlich aus zu sein und im Hintergrund war Gewaltverherrlichung und sonstige rechtes Gedankengut vertreten also habe ich ihr Profil mal genauer angeschaut und es war eigentlich nur eine Ansammlung von geteilten PEGIDA und AFD Postings, den man natürlich auch selber zustimmte, also seiner selbst geposteten Postings Liked

Wie ist die schon des Öfteren aufgefallen, dass Anhänger dieser speziellen Gruppierungen ihre Postings selber gerne Liken für mich macht, dass immer einen recht merkwürdigen Eindruck denn ich like an meiner eigenen Postings nicht denn ich muss, das doch von vorne rein gut finden sonst würde, ich es ja nicht posten oder teilen also warum soll ich das Geteilte bei mir selber noch Liken.

Was mich an dieser Sache so fasziniert war der Zusammenhang zwischen rechtsradikalen Gedankengut den sexy Posen und dazu noch die obligatorische offene Flasche Bier in der Hand, was für mich der Inbegriff des absoluten nicht sexy sein ist.

Davon ab betrunkenen Menschen können nie sexy sein sie sind eher abstoßend und bemitleidenswert als irgendwie attraktiv oder sexy.

Davon ab, mich wundert es wirklich, mit welcher Normalität rechtes Gedankengut verbreitet wird und es absolut für selbstverständlich gehalten wird, dass dieses auch andere so sehen, dies ist wohl der Filterblase der eigenen Filterblase, die man sicher selber geschaffen hat, durch Liken teilen und selber posten geschaffen hat

Denn so werden nur Postings anderer Leute die dieselbe Meinung dieselbe Einstellung oder dieselben Interessen haben wie man selbst gezeigt und so ist man der Meinung ganz schnell, dass alle dieser Meinung vertreten, man bewegt sich ja sonst ja auch in solchen Gruppierungen und hat wenig Kontakt zu Außenstehenden, die anderer Meinung sind und selbst dann ist das alles nur Fake News.

Das Komische ist man vertraut ja eigentlich nur den, woran man selber glaubt, also quasi die Bejahung, der eigene Meinung also, wenn ich jemandem Folge und er hat, zu 90 % die gleichen politische Einstellung wie ich dann bin ich eher geneigt dazu ihm zu vertrauen und zu glauben, da er ja meine Einstellung bestärkt und vertritt, wie jemanden der es nicht tut.

Aber wenn ich mich nur innerhalb einer solchen Blase bewege, kann ich keine neuen Informationen neuen Einsichten anregender neue Elemente an mich heranlassen und so vielleicht meine Einstellung oder mein Denken überdenken oder gar anpassen.

Selbst ich bin nicht davor gefeit mich in einer sogenannten Blase zu bewegen, auch wenn ich immer wieder Versuche aus dieser Blase herauszutreten, aber ich umgebe mich ja auch lieber mit Menschen, die nicht radikal sind politisch offen oder auch offen für andere Sachen, die der Meinung sind, dass man helfen muss, wenn man helfen kann, was auch immer das Bedeuten mag Menschenfreunde im Allgemeinen oder auch wie man so schön sagt links versiffte Gutmenschen.

Ich habe mich immer gewundert, wieso heimlich dieses Radikalisieren stattfinden kann, aber heute kann ich beobachten, wie sich Menschen radikalisieren und daraus noch stolz darauf sind, dass sie dieser Meinung diese Einstellung das radikale Gedankengut teilen, das wird etwas sein, was ich nie verstehen werde.

Meine Eltern haben mich erzogen, dass ich offen für Neues bin, neugierig auf Neues immer wieder was Neues ausprobieren und mich immer wieder überraschen lasse, das wünschte ich mir, dass das andere Menschen auch so geht, dass man vielleicht ihnen so was vermitteln, kann für mich ist es selbstverständlich, dass wenn ich Kinder hätte dieses Gedankengut diese Einstellung diese Lebensphilosophie weiterzugeben und zu vermitteln.

Um noch mal auf Mandy zurückzukommen, sie könnte auch Chantal heißen oder sonst einen Namen, der irgendwie klage-behaftet ist alleine die Tatsache, dass sie so ein Gedankengut für gut befindet, würde sie für mich total als Partnerin disqualifizieren sogar ich hätte Probleme, wenn das eine Bekannte von mir wäre.

Ich kann und da kann man mich jetzt auch vorurteilsbehaftet nennen mit Menschen die so extreme Gedanken für gut befinden nichts anfangen ich kann ja auch kein Gespräch mitführen, weil ich mir ständig die Frage stelle oder vorstelle, wie sie sich freuen oder das bejubeln, was mehr oder weniger unsagbar ist.

Wir sind immer noch die Bilder vor Auge, als ein Aussiedlerheim in Flammen stand und die Leute ringsherum, es war normale Bürger, die aussehen wie du und ich. Jubelten danebenstanden und die Meute die, die Molotowcocktails geworfen haben, bejubelt und angestachelt haben, weiter und weiterzumachen.

Vor solchen neueren Momenten taten oder auch Jubel Aktionen habe ich ehrlich gesagt Angst denn das, was man sich vor Jahren nicht traute, auch nur auszusprechende Öffentlichkeit ist, heute zur Selbstverständlichkeit geworden und die Suche der Schuldigen für alles ist immer so einfach, es sind die, die nicht so sind wie wir, es sind die Außenstehenden, die die normal eben anders sind oder von woanders woher kommen oder vielleicht so einen anderen Glauben haben aber die sind es schuld

Euer Sascha

Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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