Unterstützen zu lassen

“Hilfswerke zu unterstützen um Christ zu sein, ist wie Freitags kein Fleisch essen, um Katholik zu sein.”
Stefan Fleischer (*1938), Rentner, vorher Organisator einer Großbank

In den vorigen Blog Text hatte ich berichtet wie sehr mich die momentan Veränderungen körperlich und geistig belasten und ich deswegen nicht mehr so leistungsfähig bin, auch habe ich erkannt, dass ich mir Pausen können muss, um mich zu erholen, heute soll es darum gehen, dass ich auch zulassen muss, dass man mir hilft.

Hilfe für mich einzufordern ist etwas, dass mir schon seit Jahren eigentlich schon immer sehr schwerfiel, ich war immer jemand der sehr gut alles alleine erledigen konnte und Regeln für sich dabei war ich wirklich stolz darauf auf keine Hilfe von anderen angewiesen zu sein, klar wusste ich, um meine Schwächen in Sachen deutsche Rechtschreibung aufgrund meiner Legasthenie aber, den noch habe ich es selbst da vermieden so gut wie es ging auf Hilfe zu verzichten.

Aber es ist ja nicht nur so, dass ich im Leben Unterstützung brauche, es fängt ja schon an beim Fensterputzen, da ich keine Leiter mehr hinaufsteigen kann, brauche ich jemand der mir die Fenster putzt oder das Wischen der Fußböden, das ständige bücken kann ich nicht mehr ich kann zwar hin und wieder wenn man etwas heruntergefallen ist dieses aufheben, aber öfters hintereinander diese Bewegung machen kann ich nicht mehr.

Dazu kommt, dass ich nicht länger als drei bis fünf Minuten stehen kann, danach wird das schon schwierig und so bin ich auf Hilfe bei vielen Tätigkeiten im Haushalt angewiesen.

Aber auch bei den Wegen zum Amt oder zum Arzt bin ich auf Unterstützung angewiesen, denn der öffentliche Nahverkehr ist bei mir mittlerweile keine Alternative mehr denn, nachdem die Haltestelle für den Bus der die günstigste Linie fährt zwischen Dortmund und Datteln wurde wegrationalisiert und stattdessen eine unattraktive Buslinie, die dazu nur einmal in der Stunde fährt eingeführt das bedeutet ich muss mehrmals umsteigen.

Das Umsteigen ist für mich besonders kompliziert, da ich entweder mit dem Rollator oder vorzugsweise mit dem Rollstuhl unterwegs bin und den so kleinen Städten wie, in der ich wohne in Waltrop, ist das nicht unbedingt alles sehr komfortabel gelöst, wenn ich da die Straßenseite wechseln muss, habe ich öfters mit Bordsteine zu kämpfen Barrierefreiheit ist hier noch weites Ort ein Fremdwort.

Ich rede nicht oft darüber, dass ich auf den Rollstuhl angewiesen bin, es ist ein Thema, das mir nicht angenehm ist ich versuche auch so weit wie es geht auf jeden zu verzichten, aber das geht leider nicht immer und ich bin selbst zu Hause in der Wohnung drauf angewiesen.

Jetzt fällt es mir natürlich besonders schwer Hilfe einzufordern, es ist auch schon nicht leicht für mich, Hilfe wenn sie angeboten wird anzunehmen aber Hilfe einzufordern oder zu verlangen das ist mehr als kompliziert und schwierig für mich denn ich bin noch Zeiten gewohnt, in den ich das alles alleine machen konnte.

Zwei Sixpacks mit 1,5 Liter Flaschen in den dritten Stock tragen war nie ein Problem für mich und jetzt komme ich selber kaum in den ersten Stock, solche Veränderungen muss man erstmal verdauen.

Aber es sind ja nicht nur kleine gefallen oder Hilfe beim Einkaufen oder mal das vorbeibringen von Medikamenten, die ich zuvor beim Arzt geordert habe oder dass ich mal zum Arzt gebracht werde nein es sind ja auch die anderen Hilfe, die ich brauche.

Helfen wie die im Haushalt oder auch Hilfsgegenstände wieder Rollstuhl es sind für mich immer wieder so kleine Rückschläge, denn eigentlich dachte ich, es geht vorwärts, aber ich merke halt, ich komme an meine Grenzen und diese sind nicht immer für mich erfreulich, denn eigentlich will ich doch ein selbstbestimmtes Leben führen.

Dazu kommt auch, dass ich Hilfe brauche, bei meinem Lebensunterhalt denn wirklich viel habe ich in die Rentenkasse nicht eingezahlt und mit so einer Erwerbsminderungsrente, weil man gefühlt nur wenige Jahre eingezahlt hat, kann man nicht besonders gut leben und ist auf Unterstützung angewiesen, alleine diese Unterstützung zu beantragen war nicht einfach für mich, denn es war wieder so eine Art Niederlage.

Und selbst Unterstützung bei diesem Projekt die ich mache wie z.b. dieser Blog oder die Podcast oder die Videos geschweige der Musik selbst da bräuchte ich Hilfe zwar nicht Hilfe in anfertigen aber Hilfen in finanziellen denn die Kosten für die Bereitstellung des Blogs und der Podcast sind halt eben da.

Dazu kommen auch immer wieder Anschaffung von neuen Equipment oder auch kosten für die Nutzung von Diensten wie z.b. den Audiolink das ab Mitte dieses Jahres kostenpflichtig wird, zwar dann immer noch sozial vertretbare Preise hat aber dieser halt meine laufenden finanziellen Belastungen schon spürbar verändert.

Ich habe seit Monaten genauer gesagt seit fast einem Jahr unter meinen Videos und auch bei dem Podcast so wie die in den Blog die Möglichkeit mich zu unterstützen, ich weiße nie darauf hin denn mir ist es im Grunde extremst unangenehmen solche kleinen Gaben oder Spenden anzunehmen.

Und ich habe auch gespürt als man mir einmal mir eine kleine finanzielle Unterstützung hat zukommen lassen wie ich zum einen darüber verwundert war, dass das jemand gemacht hat und zum anderen es schon extrem unangenehm war, dass mir jemand und sei es nur 20 € geschenkt hat.

Natürlich habe ich mich darüber gefreut aber den ganzen Tag darüber nachgedacht, warum weshalb wieso ich hatte ein einziges Mal in einem Video die Möglichkeit mich zu unterstützen erwähnt und gleich darauf wenige Minuten nachdem das Video online war, diese kleine Aufmerksamkeit erhalten.

Mir geht es ja nicht darum, dass ich in irgendwelchen Luxus schwelge, aber es würde mir schon helfen, wenn ich die monatlichen Kosten etwas senken kann, ich habe schon durch wechsel des Horsters meiner Internetseite die Kosten um ein Achtel gesenkt auch habe ich meine großen Dateien auf einen kostenlosen durch Spenden finanzierten Anbieter ausgelagert und konnte so erheblich meine Kosten senken aber alleine schon solche Anschaffung wie Mikrofone dessen Vorverstärker und geeigneter Software reißt jedes Mal ein riesen Loch in meinem Budget oder ich muss mehrere Monate oder bis zu mehren Jahren sparen.

All dies ist jetzt nicht unmöglich und garantiert auch nicht, nicht machbar aber es erschwert und verkompliziert meine Arbeitsweise extremst und wenn unvorhersehbare Kosten durch defekte Hardware oder durch Software Updates, die kostenpflichtig sind hinzukommen hat dies sogar Auswirkung auf meine monatliche Lebensführung denn, wenn Geld fehlt, muss ich es auf andere Seite wieder einsparen und das geht nur mal halt an den Lebenshaltungskosten denn woanders kann ich schon nicht mehr sparen.

Aber jetzt zu sagen Leute ich brauche eure Hilfe unterstützen mich, kann ich nicht denn zum einen denke ich immer das, was ich im Internet mache, ist nichts Besonderes, das kann jeder andere auch machen und zum anderen habe ich immer dieses Gefühl ich würde irgendwelche Leistung erschleichen, auf die ich kein Anrecht habe.

Auf der anderen Seite denke ich, auch wenn ich mehrere 10.000 oder gar hunderttausend Zuhörer oder Zuschauer hätte, würde dies von ganz alleine passieren denn ich sehe es ja bei anderen Streamern oder Videoproduzenten was die an kleine Aufmerksamkeiten bekommen, ohne dass sie etwas gesagt haben.

Aber offen fragen oder gar so kommt es mir dabei immer vor “zu fordern” kann ich nicht und so versuche ich meine Kosten zu minimieren ohne, dass ich meine Arbeitsweise oder meine Lebensführung zu stark beeinträchtigen.

Denn ist mir noch aufgefallen, mit beschränkten Mitteln muss man oft kreativ arbeiten und sich immer wieder was Neues einfallen lassen, um eine möglichst gutes Ergebnis zu erzählen.

Ein gutes Ergebnis ist halt das Ziel meiner Produktion auch, wenn ich viele Sachen einfach für mich eher schlampig als professionell mache, aber das ist nur ein rein subjektives Gefühl meinerseits.

Wie handhabt ihr das denn mit euren Kosten für die Produktion eurer Beiträge oder für euer Hobbys samt Steckenpferde und könnt ihr nach Unterstützung fragen? Schreibt es in die Kommentare, ich würde mich darüber sehr freuen.

Euer Sascha

Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Entdecke mehr von LautFunk

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen