Wie war der Termin der Begutachtung?

“Ein Gutachter ist ein Mann, der auf die Interessen seiner Auftraggeber besonders gut achtet.”
Erwin Koch

Zuerst einmal: Als Altenpfleger ist es echt mal interessant, das Ganze aus der anderen Perspektive zu sehen als die des Pflegers. Als Antragsteller fühlt man sich schon weitaus aufgeregter.

Zum Ersten will ich zu der Gutachterin sagen, dass sie eine sehr nette und freundliche Person war. Sie hat ihre Fragen gut gestellt – auch die Fragen, um das Ergebnis zu überprüfen, waren super gestellt.

Das Ganze war mehr wie ein nettes Gespräch über die Probleme, die man so hat, wenn man eine Untersuchung hat. Klar hat sie auf den PC eingehämmert, aber das war Nebensache.

Meine Schwester, Mutter und ich schilderten die Probleme, die ich so im Alltag habe – so genau und verständlich wie möglich. Für mich war das natürlich sehr komisch, denn ich war ein Macher – eben jemand, der Sachen repariert, Häuser baut oder renoviert. Oder mal an Autos schraubt und jemand, der Motorrad gefahren ist.

Dass ich jetzt so gefühlt nach Hilfe betteln muss, weil ich selbst nichts mehr erledigen kann, ist da schon sehr nervenaufreibend und stört mich selber, da so ein Gespräch eigentlich nicht so einfach zu ertragen ist.

Was kam dabei raus? Nachdem die Gutachterin herumdruckste, war mir klar, dass wenn es überhaupt was gibt, ist es die Pflegeart 1 und was soll ich sagen – der Brief war zwei Tage später im Briefkasten.

Erst sagte die Gutachterin, dass es so zwei bis drei Wochen dauern kann. Dafür ging es dann aber sehr, sehr schnell. Aber dafür war mein Gesicht länger, als ich den Brief gelesen habe. Da stehen nicht mal alle Sachen drin, bei denen ich Hilfe brauche. Ich habe Schuppenflechte und ja: auch am Popo. Da muss ich zweimal am Tag Salbe draufmachen und da komme ich nicht hin.

Gut, 2/3 der Angaben rauchen da nicht auf, aber in den Unterlagen aus dem Netz von der Krankenkasse selber tauchen diese Fragen aber auf und diese Bereiche auch. Also ist es was, das berücksichtigt werden muss.

Dabei ist interessant, dass ich jetzt einen Rollstuhl bekomme, da ich mit dem Rollator nicht mehr lange strecken laufen kann, also bin ich auf der einen Seite so kaputt, dass dies gerechtfertigt ist und auf der anderen Seite so gesund, dass ich mich Selbstversorgen kann. ….

Nun .. Das, war daraus resultiert, ist ein Widerspruch und eine neue Begutachtung wert, denn ich kann definitiv nicht mehr selber meinen Haushalt machen und in der Pflege an mir auch nicht, nur weil ich weiß, wer ich bin, wann und wo, heißt das nicht, dass ich klar komme.

Es ist erschreckend, wie mit einem so umgegangen wird in der heutigen Zeit. Habt ihr da auch solche Erfahrungen oder Erlebnisse?

Euer Sascha

Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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