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00:00 – 0:00:07
Der monologue Podcast.
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0:00:07 – 0:00:26
Ein Wort, ein Monologue.
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0:00:26 – 0:00:34
Los geht's!
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0:00:34 – 0:00:47
Hallo und willkommen zum Monolog-Podcast, da wo ich ein Wort bespreche und vielleicht
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0:00:47 – 0:00:59
hier und da etwas philosophiere darüber. Heute geht es um die Aufmerksamkeitsökonomie. Das ist ein
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0:00:59 – 0:01:10
Thema, was viele von uns gar nicht so wirklich auf dem Schirm haben, aber das ist etwas, was uns quasi
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0:01:10 – 0:01:20
immer, egal was wir tun, betrifft. Es klingt erst mal nach einem komplizierten Wort aus der Uni oder
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0:01:20 – 0:01:30
aus dem Wissenschaftsalltag oder was Marketingfachleute so von sich geben, aber die Wirklichkeit ist,
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0:01:30 – 0:01:42
es ist was ganz Banales. Es ist quasi etwas, das unsere Aufmerksamkeit als wertvolle Ressource
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0:01:42 – 0:01:53
definiert. Es bestimmt etwas, worüber wir nachdenken, was wir wahrnehmen und was am Ende
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0:01:53 – 0:02:02
sogar, welche Entscheidung wir treffen. Und genau deshalb wollen wir, wie viele andere Unternehmen
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0:02:02 – 0:02:10
oder auch Plattformen und Medien, so viel wie möglich von unserer Aufmerksamkeit umsetzen.
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0:02:10 – 0:02:19
Und somit ist die Aufmerksamkeitsökonomie die Währung der Gegenwart. Aber was ist jetzt die
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0:02:19 – 0:02:27
Aufmerksamkeitsökonomie. Stell dir vor, du hast einen Scheinwerfer. Dieser Scheinwerfer kann weit
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0:02:27 – 0:02:38
leuchten, aber immer nur einen bestimmten Bereich. Den Bereich, in dem du beleuchtest. Alles, was im
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0:02:38 – 0:02:47
Lichtkegel liegt, siehst du klar und deutlich, aber alles drumherum bleibt im Dunklen. Und genauso
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0:02:47 – 0:02:56
funktioniert Aufmerksamkeitsökonomie. Es geht um unsere Aufmerksamkeit. Wir können immer nur einen
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0:02:56 – 0:03:03
Bruchteil von den vielen Reizen, die uns umgeben, wirklich wahrnehmen. Und je mehr Informationen es
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0:03:03 – 0:03:12
gibt, umso härter ist der Kampf darum, um in diesen Scheinwerfern Licht zu sein. Ökonom und
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0:03:12 – 0:03:24
Psychologe Herbert R. Simpson hat das schon in den 1970ern formuliert. Er sagt sinngemäß,
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0:03:24 – 0:03:33
eine Informationsfülle schafft Armut an Aufmerksamkeit. Das bedeutet, je mehr Informationen
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0:03:33 – 0:03:41
es gibt, umso wertvoller wird unsere begrenzte Aufmerksamkeit. Und heute, im digitalen Zeitalter,
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0:03:41 – 0:03:51
erleben wir das Extrem. Informationen sind überall, unendlich verfügbar. Aber unsere
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0:03:51 – 0:03:58
Aufmerksamkeit bleibt knapp. Deshalb ist sie heiß umkämpft. Eine Währung, ein knappes Gut.
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0:03:58 – 0:04:04
Die Mechanismen der Plattformen Wenn man verstehen will,
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0:04:04 – 0:04:09
wie die Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert, lohnt sich ein Blick auf die großen Plattformen.
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0:04:09 – 0:04:19
Im Social Media Bereich. Nehmen wir TikTok. Jede Sekunde wird ein neuer Clip präsentiert,
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0:04:19 – 0:04:26
abgestimmt auf deine bisherigen Vorlieben. Bleibst du dran? Super, dann bekommst du mehr davon.
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0:04:26 – 0:04:31
Willst du weiter? Kein Problem. Es kommt schon das nächste Video.
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0:04:31 – 0:04:40
Das Prinzip nennt man "Infinity Scroll". Du kannst theoretisch unendlich weitermachen,
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0:04:40 – 0:04:48
ohne jemals ein Ende zu erreichen. Und genau das ist der Punkt. Es gibt keinen natürlichen Stopp.
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0:04:48 – 0:04:57
YouTube. Ähnlich funktioniert es auf YouTube. Da zählt vor allem die sogenannte Watchtime. Also
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0:04:57 – 0:05:00
Also wie lange bleibst du auf der Plattform?
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0:05:00 – 0:05:07
Und das sorgt dafür, dass du nicht nur ein Video schaust, sondern gleich 10.
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0:05:07 – 0:05:17
Darum sind Thumbnails oft so übertrieben gestaltet, riesige Schrift, überzogene Mimik, rote
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0:05:17 – 0:05:20
Pfeile oder der berühmte Kreis.
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0:05:20 – 0:05:24
Alles damit der Blick hängen bleibt.
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0:05:24 – 0:05:26
Gaming und Streaming.
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0:05:26 – 0:05:35
Auch im Videospielen ist die Aufmerksamkeitsökonomie längst angekommen. Belohnungssysteme, täglichen
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0:05:35 – 0:05:42
Challenges, exklusive Skins, die man nur eine Woche lang bekommt. Alles sorgt dafür, dass du
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0:05:42 – 0:05:52
übertrieben dran bleibst. Dass du deine Aufmerksamkeit immer wieder zurückbringst. Und bei
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0:05:52 – 0:06:00
Bei Streamingdiensten? Serien werden bewusst so produziert, dass jede Folge mit einem Kniffhänger
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0:06:00 – 0:06:06
endet. Noch eine Folge, dann gehe ich schlafen. Kennen wir doch alle.
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0:06:06 – 0:06:14
Das Geschäftsmodell ist immer gleich. Je länger du bleibst, desto mehr Daten lassen
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0:06:14 – 0:06:21
sich sammeln, desto mehr Werbung kann dir gezeigt werden. Das nur mal so am Rande als kleiner
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0:06:21 – 0:06:27
Wenn etwas kostenlos ist, bist du das Produkt.
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0:06:27 – 0:06:31
Und jetzt kommen wir mal zum psychologischen Effekt.
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0:06:31 – 0:06:34
Warum funktioniert das so gut?
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0:06:34 – 0:06:38
Dafür müssen wir in die Psychologie schauen.
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0:06:38 – 0:06:40
Dopaminschleifen.
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0:06:40 – 0:06:45
Es handelt sich um profane Dopaminschleifen.
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0:06:45 – 0:06:54
Jeder Like, jeder Kommentar, jede neue Nachricht ist eine kleine Belohnung. Im Gehirn wird Dopamin
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0:06:54 – 0:07:01
ausgeschüttet, ein Neurotransmitter, der dafür sorgt, dass wir Lust haben, das Verhalten zu
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0:07:01 – 0:07:08
wiederholen. Es ist übrigens auch der gleiche Botenstoff, der bei vielen Süchten eine Rolle
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0:07:08 – 0:07:18
spielt. Bekomme ich die Substanz, bekomme ich den Reiz, wird Dopamin ausgeschüttet und ich fühle
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0:07:18 – 0:07:30
mich gut. Verlustangst, dazu kommt die "Fear of missing out", also kurz FOMO. Was für ein lustiges
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0:07:30 – 0:07:42
Die Angst, etwas zu verpassen. Wenn du nicht siehst, dass alle anderen schon ein neues Meme teilen oder
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0:07:42 – 0:07:52
dass Freunde etwas planen, dies kann uns Angst machen, dass wir etwas verpassen und das hält
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0:07:52 – 0:08:01
uns vor dem Bildschirm. Die soziale Bestätigung und schließlich der Drang nach Bestätigung.
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0:08:01 – 0:08:09
Menschen sind soziale Wesen. Wir vergleichen uns ständig mit anderen. Die Zahl der Likes
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0:08:09 – 0:08:17
oder Follower wird zu einem Maßstab für den eigenen Wert. Und da kann ich nur sagen,
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0:08:17 – 0:08:25
Mir ist das ziemlich egal, ich freue mich zwar darüber, ha ha ich habe Dopamin, aber auf der
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0:08:25 – 0:08:31
anderen Seite käme ich nie auf die Idee zu sagen, sieh dich doch an, du hast weniger Follower wie
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0:08:31 – 0:08:38
ich, du bist nichts wert. Verstehe ich nicht, ist mir schon öfters mal über den Weg gelaufen.
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0:08:38 – 0:08:46
Deswegen greifen wir oft reflexartig zum Handy, selbst wenn wir gar keine Benachrichtigung haben.
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0:08:46 – 0:08:50
Wir checken einfach, ob es was Neues gibt, ob etwas Neues passiert ist.
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0:08:50 – 0:08:55
Folgen für Inviduen und Geschäft.
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0:08:55 – 0:08:59
Ne, Gesellschaft. Wie komme ich auf Geschäft?
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0:08:59 – 0:09:04
Folgen für Inviduen und Gesellschaft.
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0:09:04 – 0:09:08
Das alles bleibt nicht ohne Folgen.
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0:09:08 – 0:09:10
Individuelle Folgen.
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0:09:10 – 0:09:15
Viele merken, sie können sich schlechter konzentrieren.
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0:09:15 – 0:09:22
ein Buch lesen, nach 10 Minuten schweifen die Gedanken ab, arbeiten an einem Projekt,
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0:09:22 – 0:09:31
alle paar Minuten ploppt ein Bedürfnis auf, mal kurz auf Handy schauen. Die Aufmerksamkeit wird
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0:09:31 – 0:09:38
fragmentiert, in kleine Stücke zerschnitten, statt längere Gedankenketten zu entwickeln,
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0:09:38 – 0:09:46
Springen wir von Reiz zu Reiz. Gesellschaftliche Folgen. Gesellschaftlich hat dies alles
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0:09:46 – 0:09:56
Konsequenzen. Plattformen belohnen Inhalte, die für Interaktionen sorgen. Und das sind oft nicht
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0:09:56 – 0:10:07
die differenzierten Analysen, sondern extreme Positionen. Polarisierung wird verstärkt. Die
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0:10:07 – 0:10:15
Diskussion verflacht. Statt um Anregung geht es nur darum, wer den lautesten Aufschrei
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0:10:15 – 0:10:25
produziert. Politische Kampagnen werden weniger über Inhalte geführt, sondern übt darüber,
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0:10:25 – 0:10:36
wie wir einen Clip empfinden, ob er viral geht. Meme-Kultur ersetzt maximal dabei die Tiefe.
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0:10:36 – 0:10:46
So entsteht ein Kreislauf. Wer Aufmerksamkeit will, muss lauter, extremer, provokanter sein,
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0:10:46 – 0:10:52
selbst wenn die Substanz fehlt. Gegenstrategien
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0:10:52 – 0:10:58
Die Frage ist, was können wir dagegen tun? Digitaler Detox
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0:10:58 – 0:11:09
Manchmal hilft es schon einfach ein deiner, fast banaler Schritt zu machen. Bewusste Auszeiten zu
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0:11:09 – 0:11:20
setzen, Handy aus, gegebenenfalls Social Media löschen, bestimmte Tage oder Stunden, in denen
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0:11:20 – 0:11:31
man etwas Festes plant ohne digitale Inhalte. Gegebenenfalls einen schönen Filmabend oder
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0:11:31 – 0:11:44
einen Spieleabend mit Freunden in der realen Welt. Die Frage geht ums Aufmerksamkeitsmanagement. Es
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0:11:44 – 0:11:51
Es gibt auch kleine Tricks. Benachrichtigung ausschalten, das Handy bewusst aus der Reichweite
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0:11:51 – 0:12:02
legen, Zeitfenster definieren, indem man bewusst online ist und den Rest des Tages nicht. Ich
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0:12:02 – 0:12:13
für meinen Teil, mache meine Arbeiten und E-Mails beantworten, auf Kommentare eingehen,
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0:12:13 – 0:12:23
außer am Releasetag, hauptsächlich abends, denn da habe ich meine Zeit für mich. Den Rest des Tages
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0:12:23 – 0:12:32
versuche ich zum größten Teil ohne ständig aufs Handy zu schauen, zu verbringen. Wie gesagt,
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0:12:32 – 0:12:41
außer am Releasetag, denn da kann es Kommentare hageln ohne Ende. Was auch helfen kann sind
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0:12:41 – 0:12:50
kuratierte Quellen. Statt alles zu konsumieren, was dir in deine Timeline gespült wird, wähle
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0:12:50 – 0:13:01
eine Quelle oder wähle wenige Quellen. Ein, zwei oder drei gute Nachrichtenquellen können reichen,
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0:13:01 – 0:13:08
um sich ein umfassendes Bild zu machen. Eigene Projekte und vielleicht das wichtigste daran,
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0:13:08 – 0:13:17
Aufmerksamkeit nicht nur passiv abgeben, sondern aktiv lenken, in eigene Projekte,
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0:13:17 – 0:13:27
in Kreativität, in echten Begegnungen. Man könnte sagen, Aufmerksamkeit ist wie ein Muskel,
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0:13:27 – 0:13:37
dem wir ständig trainieren müssen, aber nicht zerreißen lassen. Wird sie schwächer, müssen
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0:13:37 – 0:13:48
wir bewusst an uns arbeiten, diese wieder in ein alltagstaugliches Niveau zu heben,
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0:13:48 – 0:13:56
Indem wir unsere Aufmerksamkeit gezielt auf Inhalte lenken, die uns wichtig sind.
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0:13:56 – 0:14:04
Wie gesagt, ein schöner Spieleabend, ein Filmabend, mal ins Kino gehen oder auch ins Theater,
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0:14:04 – 0:14:08
vielleicht mal ohne Handy auf ein Konzert gehen.
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0:14:08 – 0:14:15
Am Ende bleibt, Aufmerksamkeit ist nicht unendlich.
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0:14:15 – 0:14:23
sie ist unser wertvollstes Gut. Und genau deshalb sollten wir sie nicht gedankenlos verschenken,
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0:14:23 – 0:14:33
denn wo unsere Aufmerksamkeit hingelenkt wird, entscheidet jeder für sich, welche Inhalte für
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0:14:33 – 0:14:40
einen wichtig sind und welche in der Masse verschwinden. Wir sollten uns die Frage stellen,
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0:14:40 – 0:14:49
Nicht wohin unsere Aufmerksamkeit verschwindet, sondern wo will ich sie bewusst einsetzen?
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0:14:49 – 0:14:58
Denn vielleicht ist das das größte Kapital in der Aufmerksamkeitsökonomie, nicht die Plattform,
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0:14:58 – 0:15:09
nicht der Algorithmus, nicht die Werbung, sondern unser ganz eigener, wacher, bewusster Blick.
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0:15:09 – 0:15:20
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen leicht geskripteten Ausgaben des Monolog-Podcasts ein
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0:15:20 – 0:15:29
paar Gedankenanreize geben und euch vielleicht mal besser lehren, wie bestimmte Funktionen in Social
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0:15:29 – 0:15:36
Media, weil es da ja wirklich ein ganz großes Thema ist, und da beziehe ich jetzt auch YouTube,
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0:15:36 – 0:15:44
TikTok, Instagram und so weiter mit ein, wie sie funktionieren, wenn es darum geht, um unsere
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0:15:44 – 0:15:50
Aufmerksamkeit zu lenken und euch auch ein paar Gedankenanstöße zu geben, vielleicht eure
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0:15:50 – 0:15:58
Aufmerksamkeit in Zukunft bewusster zu lenken. Wir haben ja zurzeit dieses kleine Experiment auf
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0:15:58 – 0:16:10
unseren Lautfunkkanal im Format Rektal-Digital am Laufen und da bestätigt sich immer wieder,
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0:16:10 – 0:16:22
wie die Aufmerksamkeitökonomie funktioniert. Es ist wirklich beispielhaft, wie wenn bestimmte
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0:16:22 – 0:16:32
Triggerpunkte gesetzt werden, die Zuschauerzahlen nach oben schießen und wenn man das nicht macht,
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wie sie ausbleiben. Es ist einfach, wenn man versteht, wie dieses Spiel funktioniert,
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0:16:42 – 0:16:55
wenn man YouTube spielen kann, wie einfach es ist Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bedanke mich für
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0:16:55 – 0:17:04
eure Aufmerksamkeit und würde mich freuen, wenn ihr einen Kommentar da lasst. Und wenn euch das
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0:17:04 – 0:17:14
gefallen hat, liken, kommentieren, abonnieren, nicht vergessen. Und ich sage tschüss, euer Sascha.
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0:17:14 – 0:17:21
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0:18:34 – 0:18:37
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In dieser Folge des Monolog-Podcasts geht es um ein Thema, das uns alle betrifft – oft ohne dass wir es merken: die Aufmerksamkeitsökonomie. Unsere Aufmerksamkeit ist im digitalen Zeitalter die knappste Ressource – und genau deshalb heiß umkämpft. Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram arbeiten mit Mechanismen wie Infinity Scroll, Watchtime-Optimierung und Dopaminschleifen, um uns möglichst lange zu fesseln.
Ich erkläre, wie Likes, Followerzahlen und ständige Benachrichtigungen unser Belohnungssystem beeinflussen, warum FOMO („Fear of Missing Out“) uns in den Bann zieht und wie Social Media unser Verhalten subtil steuert. Gleichzeitig zeige ich, welche gesellschaftlichen Folgen diese Entwicklung hat: Polarisierung, Zuspitzung von Inhalten und eine immer stärkere Fragmentierung unserer Aufmerksamkeit.
Doch es gibt auch Auswege. Von kleinen Tricks wie Benachrichtigungen ausschalten bis hin zu bewusst gesetzten Offline-Zeiten oder kuratierten Quellen – es gibt Wege, die eigene Aufmerksamkeit wieder selbstbestimmter zu lenken.
Am Ende bleibt die Frage: Wo setzt du deine Aufmerksamkeit bewusst ein – und wer profitiert davon?

Themen Gliederung
1. Einführung
- Was bedeutet Aufmerksamkeitsökonomie überhaupt?
- Warum unsere Aufmerksamkeit die knappste Ressource ist.
2. Der Scheinwerfer der Wahrnehmung
- Aufmerksamkeit als Lichtkegel: nur ein kleiner Ausschnitt wird beleuchtet.
- Informationsüberfluss = Mangel an Aufmerksamkeit.
3. Mechanismen der Plattformen
- TikTok: Infinity Scroll & endlose Clips.
- YouTube: Watchtime, Thumbnails & Clickbait.
- Gaming & Streaming: Belohnungssysteme, Skins, Cliffhanger.
- Das Geschäftsmodell: „Wenn etwas kostenlos ist, bist du das Produkt.“
4. Psychologische Effekte
- Dopaminschleifen: Likes und Kommentare als Belohnung.
- FOMO („Fear of Missing Out“).
- Soziale Bestätigung: Followerzahlen als Maßstab für Selbstwert.
- Reflexartiger Griff zum Handy – auch ohne Benachrichtigung.
5. Folgen für Individuen
- Konzentrationsprobleme & fragmentierte Aufmerksamkeit.
- Gedankenketten werden zerstückelt.
- Dauerhafte Ablenkung statt fokussiertes Arbeiten.
6. Folgen für die Gesellschaft
- Polarisierung: Extreme Positionen belohnen Interaktion.
- Oberflächliche Diskussionen statt Tiefe.
- Viralität ersetzt Inhalte.
7. Gegenstrategien
- Digital Detox & bewusste Offline-Zeiten.
- Benachrichtigungen ausschalten, Handy außer Reichweite legen.
- Zeitfenster definieren für Online-Phasen.
- Kuratierte Quellen statt Dauer-Feed.
- Aufmerksamkeit aktiv in Projekte & echte Begegnungen lenken.
8. Fazit
- Aufmerksamkeit ist die Währung der Gegenwart.
- Jeder entscheidet selbst, wohin er sie lenkt.
- Bewusster Umgang = größtes Kapital in der digitalen Welt.
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Ökonomie der Aufmerksamkeit – Wikipedia
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Spieldauer: 0:18:37
Tag der Aufnahme: 22.09.25
Diese Folge stammt aus der Staffel 2, es gibt insgesamt 2 Staffeln.
Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.
Podcast Lizenz:
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Autor: Sascha Markmann
Sascha Markmann ist ein kreativer Kopf mit bewegter Biografie: Informatiker, studierter Philosoph, Religionswissenschaftler und Psychologe – und gleichzeitig ein Mensch, der das Leben nach einem Schlaganfall ganz neu entdeckt hat. Nach Stationen als Rettungssanitäter und Altenpfleger fand Sascha seinen Weg in die Welt des kreativen Ausdrucks: Als Blogger, Musiker, Podcaster, Philosoph und visueller Geschichtenerzähler kombiniert er technisches Know-how mit emotionaler Tiefe und einem schrägen Sinn für Humor. Seine Beiträge entstehen irgendwo zwischen Borderline, Acid Bassline und Beistand – ehrlich, direkt und gerne auch mal mit einem Augenzwinkern. Leitmotiv: „Audiovisueller Stumpfsinn mit keinem Nutzwert – aber vielleicht genau deshalb so wertvoll.“ Alle Beiträge von Sascha Markmann anzeigen