Die Abschweifung 40 Von der Ukraine-Krise zu TikTok-Streitgesprächen

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Beschreibung

„Abschweifung“ geht es weniger darum, bei einem Thema zu bleiben, sondern vielmehr darum, die unterschiedlichen Stränge von Meinungen, Emotionen und Erfahrungen zu erkunden, die sich durch unsere komplexe Welt ziehen.

In dieser Folge wurde die Diskussion von einem Kommentar inspiriert, den ich auf TikTok gemacht habe, und einem daraufhin entstandenen Video über die Ukraine-Krise von 2014. Diese Episode geht nicht nur auf die politischen Ereignisse ein, die damals die Welt bewegten, sondern beleuchtet auch die modernen Echo-Kammern und die hitzigen Diskussionen in den sozialen Medien. Wir sprechen darüber, wie sich die Diskussionskultur im Netz zunehmend polarisiert und oft in persönliche Angriffe abgleitet, besonders wenn es um Themen wie Impfungen oder geopolitische Konflikte geht.

Während ich meine Gedanken und Beobachtungen über den Zustand der öffentlichen Debatte teile, werfen wir auch einen Blick auf die größeren gesellschaftlichen Trends: Wie sich Pessimismus und Angst in den digitalen Diskurs einschleichen und wie der Wunsch nach schnellen, einfachen Antworten auf komplexe Fragen den Raum für konstruktive Gespräche verringert.

Gleiderung:
  1. Einleitung
  • Vorstellung und Begrüßung der Zuhörer.
  1. Ausgangspunkt: Ein Kommentar auf TikTok
  • Wie ein Kommentar zur Ukraine-Krise von 2014 auf TikTok eine unerwartete Resonanz auslöste.
  1. Die Diskussion um die Ukraine-Krise
  • Überblick über die Ereignisse von 2014 und die Reaktionen in den sozialen Medien.
  1. Konfrontation mit Kritik und Verschwörungstheorien
  • Umgang mit polarisierten Meinungen und Kommentaren online.
  1. Parallelen zu anderen Konflikten und Stellvertreterkriegen
  • Historische Vergleiche, wie der Koreakonflikt oder Afghanistan, und ihre Relevanz zur heutigen Situation.
  1. Veränderungen der Diskussionskultur im Internet
  • Vom sachlichen Austausch zur emotionalen und aggressiven Kommunikation.
  1. Persönliche Erfahrungen und Beobachtungen
  • Saschas Gedanken zu den sozialen und emotionalen Dynamiken in Online-Diskussionen.
  1. Gesellschaftliche Ängste und ihre Auswirkungen
  • Die Rolle von Angst und Pessimismus in der heutigen Debattenkultur.
  1. Schlussbetrachtung
  • Reflexion über die Notwendigkeit differenzierter Diskussionen und die Herausforderungen, die vor uns liegen.
  1. Verabschiedung
    • Dank an die Zuhörer und Aufruf zu Feedback und Kommentaren.
Links zur Ausgabe:

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Transcript:

[Musik]
Hallo und willkommen zur Abschweifung.
Da wo ich illegalig eigentlich immer vom Thema abschweife.
Ich bin der Sascha Markmann und sage Hallo.
Das heutige Thema ist inspiriert durch einen Kommentar, den ich gemacht habe und ein Video auf TikTok.
Ich werde das Video in den Show Notes einbinden, dann könnt ihr es euch mal angucken.
Es geht um einen alten Tagesschau-Kommentar bei den Auseinandersetzungen in der Ukraine.
Ich glaube das war 2014. Ich glaube im Oktober ging das los.
Was gibt es dazu zu sagen? Das war so eine Art Bürgerkrieg.
Es ging um die Regierung, es ging um einen Regierungswechsel.
Und dass die Bevölkerung einen Teil davon aufbegehrt hatte, um die aktuelle Regierung zu stürzen.
Und den Umgang des ukrainischen Militärs mit den Aufständigen.
Da ist viel Scheiße passiert. Ich meine so ein Bürgerkrieg passiert immer viel Scheiße.
Brüder schießen aufeinander und es ist schon einige Zeit her.
So zehn Jahre, neun Jahre. Ich kann mich noch gut dran erinnern an die ganzen Bilder.
Auch auf den einen Platz Medan, wo halt die Leute sich verschanzt hatten.
Und aus den Gebäuden ringsherum Scharfschützen auf die Aufständischen geschossen haben.
Ich hatte dort kommentiert gehabt, dass es damals eine komplett andere Situation war.
Und daraufhin haben sich Menschen, die besonders gerne überall ihre blauen Herzen hinterlassen
oder auf alle möglichen Verschwörungstheorien sich einlassen, halt kommentiert, dass ich das mal erklären soll.
Und das ist jetzt so, dass ich jeden Tag bestimmt zehn bis zwanzig Mal dazu aufgefordert werde,
Stellung zu beziehen, zu sagen, was da anders war, bis hin zu Sätzen, die da fallen, wie "Erleuchte uns mit deiner Weisheit"
und viele lachende Smilies. Und es wird auch sehr gerne, wie schon während der Corona-Pandemie,
in die Sie-Form gewechselt, um sich halt über meinen Kommentar zu stellen oder über meine Person.
Natürlich wird auch sehr viel mein Profil angesehen von diesen Leuten.
Das kann man ja alles immer schön sehen bei den ganzen Benachrichtigungen.
Ich hab sie übrigens bei TikTok aus, weil ich schaue da so ein bis zwei Mal am Tag rein,
weil mich die Plattform so gar nicht mehr so interessiert, wie zu dem Zeitpunkt, wo wir halt aktiv Content auf TikTok erstellt haben.
Die Stimmung dort ist sehr für Friedensverhandlungen, was ich am großen und ganzen verstehen kann,
weil Krieg ist nie etwas Schönes. Aber ich glaube, die eigentliche Grundlage dessen,
warum die Leute da kommentieren und sagen, ja, es muss unbedingt Frieden geschlossen werden und verhandelt werden,
ist nicht die Tatsache, dass es Frieden geben soll, sondern unsere teuren Steuergelder werden in der Ukraine verschwendet.
Ich glaube nicht, dass das so ist und ich glaube auch nicht, dass das eine sinnlose Tat ist,
wenn man den Ukrainern Geld und Waffen an der Hand gibt, um sich zu verteidigen.
Denn die Ukraine ist im Endeffekt ein Stellvertretungskrieg.
Diese Situation hatten wir schon mal auf der Welt. Das war nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und dem Untergang der Sowjetunion.
Da hatten wir den Koreakonflikt mit seinen ganzen Ländern, die noch ringsherum noch mit einbezogen waren.
Afghanistan wäre da auch zu nennen, wo Waffenausrüstung, Know-how oder auch selber Amerika oder auch irgendjemand anderes unterstützt wurde,
um dort einen Konflikt mit der Sowjetunion oder auch von deren Einstellvertretern zu führen.
Und nichts anderes ist die Ukraine.
Vielen Leuten ist wohl bewusst, dass der Aggressor Russland wohl höchstwahrscheinlich nicht bei der Ukraine Schluss machen würde,
sondern Länder wie Moldau oder früher Moldawien auch irgendwann nach dem Fall der Ukraine angegriffen werden
und vielleicht dann auch noch einige ehemalige Warschauer Paktstaaten, die nicht unbedingt in der NATO drin sind, auch mit Leidenschaft gezogen werden.
Um das jetzt mal runterzubrechen. Es ist so, dass es ein paar Jahre vor Corona schon losging, dass die Diskussionskultur im Internet für den Arsch ist.
Und ich kann mich noch daran erinnern, wie die Impfpflicht für Kinder im Kindergarten eingeführt wurde gegen Windpocken.
Dass da viele Eltern, vor allem Mütter, dann aufgeschrien haben, nein, ich lasse mein Kind auch nicht impfen und hasse nicht gesehen.
Und das zieht sich wie so ein rutter Faden durch, dass dann halt das Diskutieren auch auf sachlicher Ebene nicht mehr funktioniert,
sondern dass es extrem schnell in einer emotionalen Diskussion endet.
Ich weiß noch, wie oft dann halt Impfreaktionen wie eine erhöhte Temperatur oder eine rote Stelle um der Einstichstelle herum als Impfschaden,
noch nicht mal als Impfkomplikation, sondern als Impfschaden angepriesen wurden.
Und dass die Kinder danach schwerste Erkrankungen gehabt haben und es genauso wie halt die Diskussion um Impfen produziert,
Kinder im Autismus Spektrum total in der Haare herbeigezogen oder basiert auf Nichtwissen.
Und ich sehe das einfach, dass es überhand nimmt, dass man einfach nicht mehr mit Leuten, mit Menschen auf einer sachlichen Ebene diskutieren kann.
Und das geht auch innerhalb der eigenen Familie ist das so, dass bestimmte Themen man einfach nicht mehr ansprechen kann,
ohne dass es da irgendjemand gibt, der komplett anderer Meinung ist und sofort auf die emotionale Ebene geht.
Das ist schon echt beängstigend und die gesamte Grundstimmung in der Gesellschaft ist ja auch mittlerweile so,
dass das alles von Angst und so einer Art Pessimismus geprägt ist. Und das merkst du einfach auch in den sozialen Netzwerken.
Ich meine, da laufen Menschen rum, ob die das virtuell rumlaufen oder halt real und die haben alle Ängste und Nöte.
Und verständlich, ich meine, ich merke ja auch, wie mein Geld im Endeffekt immer weniger wert wird, obwohl ja die Inflationsrate so niedrig ist.
Aber ich mir halt nicht jeden Monat neuen Fernseher, Computer, Laptop, Handy kaufe oder 200 Liter Benzin.
Nein, ich kaufe hauptsächlich mit dem Geld, was ich zur Verfügung habe, Lebensmittel. Und die sind nun mal halt teurer.
Die sind teurer geworden und sind immer noch teuer.
Also ist die Inflationsrate für mich wesentlich höher, wie für jemand, der halt sich ständig irgendwelche Luxusgüter kaufen kann.
Also in meinen Augen Luxusgüter. Ich meine, heutzutage gehört ein Flachfernseher zur allgemeinen Ausstattung einer Wohnung,
wie halt eine funktionierende Küche.
Das ist einfach so, dass man egal wo und wie, man immer merkt, dass die Leute unzufriedener sind und dementsprechend sind auch die Diskussionen viel emotionaler geführt.
Das ist richtig beängstigend.
Und was ich festgestellt habe ist, ich liefere den Leuten ja keine Antwort.
Und das fuchste. Also der Ton wird immer sarkastischer und auffordernder, dass ich da jetzt eine Antwort zu geben muss.
Also ich bin verpflichtet, eine Antwort zu geben stellenweise.
Ja, weil ich ja keine Antwort gebe. Das fuchst die Leute so dermaßen, dass das wirklich in einer aggressiven Stimmung umschlägt.
Und ich weiß nicht, wo das hinführen soll.
Ich habe mal ein bisschen Spaß gemacht und habe halt unter verschiedensten Themen,
die alle so aus meiner Meinung nach aus dieser Verschwörungs-Bubble sind, sei es halbflach Erdler oder auch diese ganzen Impfgegner,
halt nichtssagende Kommentare hinterlassen, dass es halt immer ein anderer Sachverhalt ist.
Worauf die sich beziehen mit ihren Videos, wo es halt um irgendwelche Statements ging, die dann 10, 15 Jahre alt sind.
Und ich erziele jedes Mal die gleiche Reaktion.
Also das ist das Schlimmste überhaupt, wenn man mit den Leuten dann auch nicht in eine emotional geführte Diskussion geht.
Ich sehe auch nicht ein, dass ich mich erklären soll, dass da irgendwas passiert,
weil ich auch nicht genug Platz habe, mich dort zu erklären.
Es sind halt nur ein paar hundert Zeichen und da müsste ich ja den Text x-mal unterbrechen
und halt wieder einen neuen Kommentar anfangen, damit ich mich halbwegs erklären kann.
Um halt keine einfachen Antworten auf komplexe Inhalte zu geben,
sondern halt eine passende Antwort auf ein komplexes Thema.
Ja, das funktioniert einfach nicht.
Das sind dann halt so Sachen, wo ich mich halt frage, wo soll das hinführen?
Ja, das ist heutzutage wirklich ein Problem, was wir haben.
Und es ist für mich befremdlich zu sehen, wie aggressiv stellenweise solche Diskussionen geführt werden
auf Themen, wo halt wir alle keinen großen Einfluss haben.
Selbst bei politischen Themen merkt man das einfach, dass das alles sofort eskaliert
und in eine Richtung geht, wo Beleidigungen und Anschuldigungen an der Tagesordnung gehören.
Für mich ist das ein Weg, der nicht zielführend ist.
Besonders wenn ich dann so Kommentare lese wie "So einen Bürgerkrieg brauchen wir auch mal in Deutschland",
dann frage ich mich immer, ob die Leute nicht aufgepasst haben, was in den Ländern passiert,
in denen Bürgerkrieg ist oder war, wie viele Tote es gab, wie viele Verletzte,
was für ein Schaden dafür dabei entstanden ist und wie lange so eine Gesellschaft wieder braucht,
um halt wieder produktiv zu sein, um halt eine Wertschöpfung zu haben, um Kapital aufzubauen.
Ich meine, wenn die ganzen Fabriken und die Industrie erst mal am Boden ist,
dauert das Ewigkeiten, bis das wieder alles aufgebaut ist.
Und ich rede nicht davon, von dem Wirtschaftswunder, was wir in den 50er hatten,
wo halt ausländische Investoren jede Menge Geld und auch Staaten in Deutschland gepumpt haben,
sondern wenn man sich das mal anschaut, was in Afrika oder Südamerika oder auch in Asien passiert ist
und wie lange es gedauert hat, bis da die Volkswirtschaft wieder läuft.
Manchmal habe ich echt das Gefühl, dass solche Menschen, die auf solche Themen hereinfallen
und dafür empfänglich sind, einfach nur von zwölf bis mittags denken
und denen einfach ein großer Teil Allgemeinbildung fehlt,
um halt die Tragweite solcher Äußerungen vollständig zu verstehen.
Ich meine, ich kann ja verstehen, dass die jungen Leute heutzutage lieber TikTok als Suchmaschine benutzen
wie halt Google oder auch ChatGBT, mehr Vertrauen schenken als irgendwelchen gesicherten, gut recherchierten Informationen.
Ja gut, ist halt einfach und man kriegt das halt in kleinen Portionen vorgekaut fix und fertig,
so dass man halt nicht mehr viel denken muss.
Die Arbeit macht ja jemand anderes oder irgendein virtuelles Dingen.
Tja, ich habe echt Angst, dass wir da in einer ganz schlimmen und grauenhaften Zukunft angekommen sind.
Jo, ich denke mal, das war's von mir.
Ich bin heute gar nicht mal so viel abgeschweift. Kann das sein?
Ja, passiert halt auch mal.
Ist zwar jetzt nicht eine Abschweifung würdig, aber okay, kann man ja auch mal mitleben.
Ich bedanke mich dafür, eure Aufmerksamkeit und dass ihr so schön zugehört habt.
Hinterlasst mir gerne mal einen Kommentar, was eure Meinung dazu ist
oder hört mal in eins von den anderen Formaten rein.
Tschüss, euer Sascha.
[Musik]

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Sprecher:

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Sascha

Anzahl der Downloads: 221
Spieldauer: 0:17:10
Tag der Aufnahme: 09.09.24
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.


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Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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