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00:00 – 0:00:15
[Musik]
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0:00:15 – 0:00:28
Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe "Die Abschweifung", da ich von gelegentlich vom Thema abschweife.
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0:00:28 – 0:00:32
Ich bin Sascha Machmann und sage "Hallo".
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0:00:32 – 0:00:42
Ja, das heutige Thema ist schon ein bisschen länger her und zwar habe ich eine Frage bekommen.
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0:00:42 – 0:00:54
Also ich biete halt an die Möglichkeit, dass man mir über Telonym Fragen schickt und total anonymisiert, wenn man das will.
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0:00:54 – 0:01:00
Und ich beantworte sie, wenn sie jetzt nicht zu niveaulos sind oder zu kaputt.
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0:01:00 – 0:01:08
Ich meine in der heutigen Zeit, in den heutigen Tagen weiß man ja nie so ganz genau, es gibt ja alles mögliche.
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0:01:08 – 0:01:14
Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe eine Frage bekommen, die ich erstmal zweimal lesen musste.
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0:01:14 – 0:01:30
Und zwar wurde ich gefragt, ob mir das schon mal eine Frau gesagt hat, dass sie sich, wenn sie meine Podcasts und meine Produktionen hört, es sich dabei selber macht.
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0:01:30 – 0:01:32
Und was ich darüber denken würde.
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0:01:32 – 0:01:40
Jetzt ist das so, Telonym verschickt auch sehr viele automatisch generierte Fragen.
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0:01:40 – 0:01:52
Das sieht man an verschiedenen Faktoren, dass sich die Fragen wiederholen oder dass die Frage man schon bei jemand anderes gesehen hat, der auch Telonym hat und dann identisch geschrieben ist.
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0:01:52 – 0:01:59
Aber das war jetzt so spezifisch auf meinen Fall, dass ich davon ausgehe, dass das eine echte Frage war.
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0:01:59 – 0:02:03
Weil woher sollte Telonym wissen, dass ich einen Podcast mache.
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0:02:03 – 0:02:25
Und man muss noch sagen, zu dem Zeitpunkt, das war im Oktober 23, wo ich die Frage aufgenommen habe, im Katalog für Ideen für Podcast Formate.
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0:02:25 – 0:02:41
Und ich habe die eher bekommen, die Frage, also dass es genügend Abstand da ist, damit man halt irgendwie nicht mehr gucken kann oder irgendwie Zusammenhänge finden könnte.
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0:02:41 – 0:02:54
Die Frage habe ich bekommen zu einer Zeit, wo ich mit meiner Freundin oder Verlobten sehr viel auf TikTok live war, eigentlich jeden Tag.
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0:02:54 – 0:03:00
Und wir haben zu dem Zeitpunkt zwei Formate gemacht.
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0:03:00 – 0:03:04
Ich habe das Essen gekocht und habe dabei ein bisschen gelabert.
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0:03:04 – 0:03:15
Da waren immer so 100 Zuschauer dabei, am Anfang mehr, bis dann halt diejenigen, die halt rumbeleidigt haben und rumgehittet haben, weg waren.
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0:03:15 – 0:03:22
Und dann waren dann halt so 100, manchmal 50, dann da.
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0:03:22 – 0:03:24
Und das war immer nett gewesen.
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0:03:24 – 0:03:31
Das weiß man ja, je nachdem wie lange Essen kochen dauert, mit Vorbereitung und dann aufräumen und sowas.
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0:03:31 – 0:03:35
Da geht ganz gerne mal eine Stunde schon mal drauf.
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0:03:35 – 0:03:45
Meine Freundin oder Verlobte hat das Essen gefilmt, beim Livestream.
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0:03:45 – 0:03:50
Dann haben wir uns zusammen mit dem Publikum unterhalten, was immer witzig war.
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0:03:50 – 0:03:52
Vor allem bei ihr war immer viel los.
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0:03:52 – 0:04:01
Sie hatte zu dem Zeitpunkt noch einen recht großen Account mit mehreren tausend Follower.
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0:04:01 – 0:04:08
Und wenn sie den Stream eingeschaltet hat, war es selten, dass es halt mal weniger als tausend Zuschauer waren.
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0:04:08 – 0:04:22
Und wir haben dann unsere Show gemacht und haben dann halt bestimmt in den zwei Jahren, wo wir das gemacht haben,
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0:04:22 – 0:04:28
wirklich eine treue Zuschauerschaft aufgebaut.
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0:04:28 – 0:04:34
Die Leute haben sich schon wirklich darauf gefreut, wenn wir abends online gekommen sind.
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0:04:34 – 0:04:41
Und weil ich das noch aus meiner erwerbstätigen Zeit gewöhnt war, esse ich halt ziemlich spät.
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0:04:41 – 0:04:48
Weil ich habe zum Schluss hauptsächlich Spätschichten gehabt oder auch Nachtdienste.
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0:04:48 – 0:04:51
Und deswegen haben wir das immer spät gemacht.
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0:04:51 – 0:04:54
Und das war eine gute Zeit.
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0:04:54 – 0:05:02
Und ich denke halt, weil das zu dem Zeitpunkt, wo wir diese Streams gemacht haben, da kam damals bei Teleonym diese Frage.
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0:05:02 – 0:05:12
Ja, und das hat mich echt beschäftigt, weil interessant, dass jemand meine Stimme so stimulierend findet,
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0:05:12 – 0:05:21
dass er sich darauf Vergnügen beschafft hat.
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0:05:21 – 0:05:31
Ist ja irgendwo auch ein Kompliment, aber auch irgendwo ein bisschen cringe, wenn man so drüber nachdenkt, oder?
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0:05:31 – 0:05:35
Ich habe wirklich keine Ahnung, wer das geschrieben hat.
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0:05:35 – 0:05:41
Ich habe auch so nie irgendwie eine Nachricht gekriegt, dass ich jetzt sagen könnte, in welcher Richtung das geht.
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0:05:41 – 0:05:52
Weil wenn wir mal angeschrieben wurden, dann war das halt, wenn wir dann wirklich mal aktiv gefragt haben.
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0:05:52 – 0:05:57
So von sich aus hat uns so gut wie nie jemand angeschrieben.
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0:05:57 – 0:06:02
Weder auf Instagram noch in TikTok selber.
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0:06:02 – 0:06:10
Das fand ich auch nicht schlimm, weil wir hatten ja wirklich eine sehr gute Interaktion im Chat während der Livestreams.
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0:06:10 – 0:06:18
Ich kann nur sagen, dass mich das halt wirklich eine Zeit lang beschäftigt hat.
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0:06:18 – 0:06:25
Weil ich hatte von mehreren Seiten tatsächlich mal gehört, ich sollte auch mal so ein Erotikformat machen,
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0:06:25 – 0:06:32
wo ich halt erotische Geschichten vorlese und war auch gewählt, das zu machen.
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0:06:32 – 0:06:37
Jetzt muss man sagen, ich bin Legastheniker, ich kann echt schlecht vorlesen.
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0:06:37 – 0:06:42
Es sei denn, ich lerne die Geschichte auswendig.
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0:06:42 – 0:06:48
Jetzt habe ich natürlich nicht Lust, ständig Bücher auswendig zu lernen.
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0:06:48 – 0:06:54
Man muss dazu sagen, ich habe ein sehr gutes Gedächtnis, was jetzt so Inhalt angeht,
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0:06:54 – 0:07:00
aber es ist halt inhaltliches Gedächtnis und nicht so wortwörtlich.
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0:07:00 – 0:07:09
Also es gibt Menschen, die können das, so ein absolutes Gedächtnis, so ein umgangssprachliches, photographisches Gedächtnis.
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0:07:09 – 0:07:15
Aber bei mir ist das eher so, dass es halt inhaltlich ist.
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0:07:15 – 0:07:20
Ich kann mich an die Situation noch mal erinnern, aber halt inhaltlich.
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0:07:20 – 0:07:25
Wenn es um Bücher, um Wissen geht.
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0:07:25 – 0:07:30
Ich glaube, so haben das die meisten Menschen auch.
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0:07:30 – 0:07:37
Und dann kann ich schlecht hingehen und dann mit den Feinheiten der Literatur spielen, wie das halt ist.
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0:07:37 – 0:07:40
Ich kann zwar eine Inhaltsangabe machen, aber mehr auch nicht.
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0:07:40 – 0:07:47
Und das ist total blödsinnig, wenn ich mir ein tolles Werk vornehme, was stimulierend und sinnlich sein soll,
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0:07:47 – 0:07:52
und ich reiße da halt eine Inhaltsangabe ab.
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0:07:52 – 0:08:00
Deswegen, nee, das habe ich dann zwar schon mal alles vorbereitet gehabt,
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0:08:00 – 0:08:05
das sollte dann, wie habe ich das denn noch mal gelernt?
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0:08:05 – 0:08:11
Oh, ja, Supergedächtnis, ne? Ich habe es nicht mit Namen.
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0:08:11 – 0:08:16
Das war eine Wortspielerei mit Sinnlichkeit.
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0:08:16 – 0:08:19
Ist auch egal, ist nicht wichtig.
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0:08:19 – 0:08:21
Das ist übrigens Arbeiten mit Profis, ne?
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0:08:21 – 0:08:32
Erst flexe ich mit Supergedächtnis und dann habe ich Schwierigkeiten, mich daran zu erinnern, wie das Format hieß.
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0:08:32 – 0:08:35
Das hat mich das total rausgebracht.
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0:08:35 – 0:08:41
Die Sache war, ich habe es nicht gemacht gehabt, weil ich einfach zu schlecht vorlesen kann.
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0:08:41 – 0:08:44
Das sagte ich ja aufgrund der Legesthenie.
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0:08:44 – 0:08:50
Und dann hatte ich mein Bett rumgespielt gehabt, das halt transkriptieren zu lassen,
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0:08:50 – 0:08:55
aber das ist halt nicht transkriptieren, sondern Text to Speech.
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0:08:55 – 0:08:57
Das ist aber nicht das Gleiche.
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0:08:57 – 0:09:04
Selbst wenn ich ein Modell von meiner Stimme gemacht habe, war das nicht identisch, als wenn man das vorliest.
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0:09:04 – 0:09:09
Deswegen, ich würde es gerne machen, weil ich das Thema hochspannend finde
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0:09:09 – 0:09:16
und ich auch gerne Hörbücher höre, unter Leuten so wie halt den alten Poeten,
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0:09:16 – 0:09:24
der ganze Romane einliest mit gemeinfreien Texten.
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0:09:24 – 0:09:29
Ich finde das so toll mit dieser Stimme, wie der Mann damit arbeitet.
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0:09:29 – 0:09:32
Ich habe auch so in meinem Leben schon einige Hörbücher gehört
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0:09:32 – 0:09:38
und fand auch die Interpretation von Harry Potter von Rufus Beck,
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0:09:38 – 0:09:42
fand ich total genial, weil der mit der Stimme so gespielt hat
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0:09:42 – 0:09:49
und jedem Charakter eine eigene Stimme gegeben hat, also die Stimme so ein bisschen verstellt hat.
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0:09:49 – 0:10:00
Ja, ich hätte es gerne auch gemacht, aber nein, das bin nicht ich.
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0:10:00 – 0:10:06
Ich bin eher so der Theoretiker und der Kopfmensch.
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0:10:06 – 0:10:14
Ich bin zwar auch voller Gefühle, aber wenn es um Analytisches oder auch Erklärendes geht,
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0:10:14 – 0:10:16
bin ich wesentlich besser.
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0:10:16 – 0:10:21
Ich merke das auch bei Formaten, die ich gerne gehabt hätte,
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0:10:21 – 0:10:25
so man nennt es Laba-Formate,
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0:10:25 – 0:10:30
mehrere Leute sitzen vor dem Mikrofon und reden halt um ein Thema herum
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0:10:30 – 0:10:40
und kann lustig sein, kann ernst sein, kann viel Blödsinn bei rumkommen.
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0:10:40 – 0:10:48
Ich habe dann aber halt immer so diese Tendenz analytisch und wissenschaftlich zu werden
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0:10:48 – 0:10:55
und merke immer wieder, da sind so meine Grenzen, was halt unbefangener Smalltalk angeht.
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0:10:55 – 0:10:59
Ist ja auch nicht schlimm, ist vollkommen okay.
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0:10:59 – 0:11:06
Wenn ich dann auch hingehe und irgendwelche Analysen mache oder so, ist das vollkommen okay.
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0:11:06 – 0:11:10
Wer sich das anhört, wer es mag.
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0:11:10 – 0:11:18
Wie man sieht, ich habe diesen Post, dieses Bild, ich habe einen Screenshot davon gemacht,
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0:11:18 – 0:11:25
lange, lange Zeit jetzt hier liegen gehabt, über ein Jahr,
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0:11:25 – 0:11:28
und habe damit erstmal nichts gemacht.
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0:11:28 – 0:11:33
Auf der einen Seite schmeichelt es mir,
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0:11:33 – 0:11:38
auf der anderen Seite finde ich das auch ein bisschen creepy, würde man heute sagen,
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0:11:38 – 0:11:42
dass da jemand so ungeniert mir geschrieben hat,
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0:11:42 – 0:11:48
warum sollen Frauen oder Pseudofrauen, wenn das eine Frau war,
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0:11:48 – 0:11:54
nicht auch das gleiche Recht haben, so ungeniert wie manche Männer,
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0:11:54 – 0:12:01
ihre sexuellen Fantasien, Bedürfnisse rauszusauen.
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0:12:01 – 0:12:08
Ich wollte gerade schon sagen, zu ejakulieren, wie es Männer machen.
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0:12:08 – 0:12:19
Warum nicht, weil wenn ich mal während meiner Zeit, wo ich viel im queeren Umfeld war,
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0:12:19 – 0:12:24
war das total normal, dass halt Männlein wie Weiblein
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0:12:24 – 0:12:32
oder auch dazwischen vollkommen frei geäußert hat,
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0:12:32 – 0:12:40
und darüber geredet hat, was gerade sexuell abgeht, welche Bedürfnisse da sind,
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0:12:40 – 0:12:45
und die Handlungen, so frei von Scham.
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0:12:45 – 0:12:50
Das hat mir damals echt gefallen und auch stellenweise sehr imponiert,
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0:12:50 – 0:12:54
ich bin zwar offen erzogen worden, das habe ich auch schon ein paar mal gesagt,
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0:12:54 – 0:13:01
mein Vater und meine Mutter haben uns die Werte vermittelt,
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0:13:01 – 0:13:05
dass das alles total normal ist und menschlich,
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0:13:05 – 0:13:09
und man sich auch überhaupt da nicht schämen braucht,
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0:13:09 – 0:13:14
auch wenn man darüber redet, aber dennoch gibt es ja irgendwie diese
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0:13:14 – 0:13:19
gesellschaftlichen Regeln, dass man darüber nicht redet.
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0:13:19 – 0:13:22
Ich meine, das hat zwar alles aufgebrochen,
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0:13:22 – 0:13:31
und ich weiß von bekannten Frauen, dass die da auch wesentlich offener umgehen,
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0:13:31 – 0:13:34
wie halt noch vor 20 Jahren.
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0:13:34 – 0:13:39
Jetzt muss man sagen, ja, ich bin schon so alt, dass ich sagen kann, wie vor 20 Jahren,
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0:13:39 – 0:13:43
weil vor 20 Jahren war ich 27,
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0:13:43 – 0:13:51
und da war zwar auch alles schon offener, aber nicht so offen wie heute.
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0:13:51 – 0:14:00
Ich finde das gut, wenn junge Frauen da wesentlich offener und klarer kommunizieren,
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0:14:00 – 0:14:05
was sie denken, fühlen und vor allen Dingen, was sie wollen und was sie nicht wollen.
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0:14:05 – 0:14:09
Finde ich gut.
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0:14:09 – 0:14:14
Starke Frauen finde ich im Allgemeinen echt gut,
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0:14:14 – 0:14:19
dass es jetzt immer normaler wird,
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0:14:19 – 0:14:23
dass da auch über Bedürfnisse geredet wird.
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0:14:23 – 0:14:32
Wenn ich mir TikTok, ich weiß, euer TikTok-Feed ist ein anderer wie meiner,
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0:14:32 – 0:14:47
die Sachen anschaue oder auf YouTube von Carina Pusch oder von Lehrerfrau oder auch dieser Marie,
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0:14:47 – 0:14:52
ich packe das in die Shownotes, die Links,
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0:14:52 – 0:14:56
finde ich gut, dass da aufgeklärt wird
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0:14:56 – 0:15:04
und auch, dass den jungen Mädchen vor allen Dingen auch beigebracht wird, dass das normal ist,
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0:15:04 – 0:15:09
Nein zu sagen und auch zu sagen, was man mag und was man nicht mag.
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0:15:09 – 0:15:14
Deswegen, die Zuschauer, die wir damals hatten in den Livestreams,
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0:15:14 – 0:15:28
das war von jungen Frauen Anfang 20 bis 60, 70 stellenweise.
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0:15:28 – 0:15:31
Also das war eine ganz breite Palette.
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0:15:31 – 0:15:36
Deswegen kann ich auch nicht sagen, in welche Richtung es da geht.
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0:15:36 – 0:15:44
Und man sieht, dass ich selbst heute noch darüber nachdenke, über dieses "Kompliment".
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0:15:44 – 0:15:51
Ich habe schon öfters gehört, dass ich eine interessante Stimme habe und eine sehr beruhigende Art.
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0:15:51 – 0:15:57
Eine Gruppe von Hatern, die ich eine Zeit lang hatte, die meinten, ich würde so langsam reden,
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0:15:57 – 0:16:05
dass man mich nur in 1,5-facher Geschwindigkeit hören kann, weil das sonst zu langweilig ist.
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0:16:05 – 0:16:13
Aber das interessiert mich nicht, weil ich weiß, es gibt Leute, die schauen oder hören mir zu.
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0:16:13 – 0:16:16
Also damals haben sie zugeschaut und heute hören sie mir zu,
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0:16:16 – 0:16:21
weil ich so eine ruhige Art habe und eine nette Stimme.
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0:16:21 – 0:16:31
Das habe ich auch schon mal gehört von so einer Gruppe, wo es um Werbung ging im Podcast zu schalten.
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0:16:31 – 0:16:35
Das war Marken.
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0:16:35 – 0:16:42
Dass ich eine angenehme Stimme habe oder hätte.
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0:16:42 – 0:16:51
Das ist jetzt nicht unbedingt der Punkt, wo ich zweifle, dass es so ist.
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0:16:51 – 0:16:59
Aber dennoch bringt mich das immer wieder dazu, dass ich mich zurückerinnere an diese Frage
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0:16:59 – 0:17:05
und ich mich frage, war das schon übergriffig?
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0:17:05 – 0:17:07
Und meine Antwort ist ja.
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0:17:07 – 0:17:15
Hätte das ein Mann zu einer Frau geschrieben, hätte es definitiv einen Aufschrei geben können,
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0:17:15 – 0:17:19
wenn man damit an die Öffentlichkeit gegangen wäre.
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0:17:19 – 0:17:21
Und da sind wir jetzt am Punkt.
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0:17:21 – 0:17:32
Die sexuelle Übergrifflichkeit geht eigentlich in der Gesellschaft immer von einer männlichen Person zu einer weiblichen Person.
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0:17:32 – 0:17:40
Keiner redet darüber, dass es auch Fälle gibt, wo es eine weibliche Person bei einer männlichen Person macht.
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0:17:40 – 0:17:50
Und wenn es diese Vorfälle gibt, gibt es Antworten, wenn man darüber, wenn man das anspricht,
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0:17:50 – 0:17:59
sei doch froh, dass da jemand, dass du ein Kompliment, wenn dir jemand umgefragt am Hintern fasst
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0:17:59 – 0:18:03
oder stell dich nicht so an.
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0:18:03 – 0:18:11
Und da frage ich mich immer wieder, so wie in der Abschweifung, wo ich auch thematisiert habe,
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0:18:11 – 0:18:19
dass man halt nicht so über männliche Suizide reden kann.
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0:18:19 – 0:18:28
Ob das auch so ein Ding ist, wenn es eine Übergrifflichkeit gegenüber Männern gibt in der Gesellschaft,
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0:18:28 – 0:18:32
dass man sich da nicht so anstellen sollte.
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0:18:32 – 0:18:37
Und dass es halt entwertet wird.
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0:18:37 – 0:18:40
Ein Übergriff bleibt ein Übergriff.
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0:18:40 – 0:18:43
Egal ob das jetzt einen Mann oder eine Frau betrifft.
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0:18:43 – 0:18:49
Und wenn auf der einen Seite dann halt sich hingestellt wird, nein, das kann man nicht machen,
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0:18:49 – 0:18:56
umgefragt eine Frau am Popo zu fassen, dann ist das genauso ein Aufschrei wert,
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0:18:56 – 0:18:58
wenn das eine Frau bei einem Mann macht.
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0:18:58 – 0:19:03
Aber irgendwie wird das in unserer Gesellschaft so abgetan nach dem Motto,
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0:19:03 – 0:19:08
ja, das ist doch eine Ehre, ein Kompliment.
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0:19:08 – 0:19:10
Aber nein, das ist es nicht.
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0:19:10 – 0:19:13
Das ist genauso ein Übergriff.
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0:19:13 – 0:19:20
Ich weiß, viele Frauen im Internet, vor allem auch junge Frauen, die dabei auch noch hübsch sind,
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0:19:20 – 0:19:27
bekommen viele umangemessene Nachrichten, auch gerne mal von älteren Männern,
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0:19:27 – 0:19:32
oder auch Dickpics umgefragt.
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0:19:32 – 0:19:39
Und ich kann nur sagen, ich habe selber schon mal umgefragt Fotos bekommen von einer Frau.
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0:19:39 – 0:19:44
Das ist aber jetzt schon wirklich sehr lange her.
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0:19:44 – 0:19:48
Schon fast 30 Jahre her.
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0:19:48 – 0:19:52
Da habe ich mich auch damals gefragt,
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0:19:52 – 0:19:56
"Hallo, das will ich nicht."
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0:19:56 – 0:20:03
Und das fand ich auch unangemessen, mir umgefragt einfach Fotos von dem Hinterteil zu schicken,
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0:20:03 – 0:20:12
auch in gebückter Position, dass man freie Sicht auf alles hatte, was man da sehen kann.
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0:20:12 – 0:20:18
Ja, jetzt könnte man meinen, ja, stell dich nicht so an, das ist doch ein Kompliment, wenn eine Frau das schickt.
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0:20:18 – 0:20:23
Nein, ist es nicht, weil ich wollte es nicht.
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0:20:23 – 0:20:30
Und genauso ist das halt mit Frauen, da Fotos bekommen vom vermeintlichen besten Stück des Mannes.
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0:20:30 – 0:20:33
Zumindest empfinde ich das so.
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0:20:33 – 0:20:41
Und das ist auch aus Gesprächen mit Freundinnen, also Beziehungsfreundinnen oder auch Sofreundinnen,
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0:20:41 – 0:20:45
dass die das eigentlich nie wollten.
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0:20:45 – 0:20:49
Und wenn sie es wollten, wurde das angefragt.
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0:20:49 – 0:20:55
Also gab es dann Konsens, eine Einvernehmlichkeit.
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0:20:55 – 0:21:05
Es gibt manche Sachen auf dieser Welt, wo ich mich immer frage,
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0:21:05 – 0:21:08
"Ist das noch normal?"
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0:21:08 – 0:21:15
Und spätestens als mich eine 16-Jährige damals so mit 26, 27, angeschrieben hatte,
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0:21:15 – 0:21:22
ob ich ihr nicht per Webcam zugucken möchte, wie sie sich aussieht und es sich selber macht,
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0:21:22 – 0:21:28
und ich dann geantwortet habe, "Nein, das möchte ich nicht",
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und sie dann so ganz in Schock, "Ja, aber Ältere stehen doch auf Jüngere", zurückbekommen habe,
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schon fast pampig, war der Punkt erreicht, wo ich mich echt gefragt habe,
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schon damals, wie normal das eigentlich heutzutage ist,
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dass man sich da so sexualisiert und präsentiert.
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0:21:50 – 0:21:55
Ich habe keine Ahnung, ob das ein Fake war oder so,
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0:21:55 – 0:22:04
ob das ein Versuch war, um mich in einer dummen Situation dann später zu erpressen zu können.
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0:22:04 – 0:22:09
Man hat ja auch immer wieder gehört, dass es solche Fälle gab.
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0:22:09 – 0:22:14
Aber ich fand das schon wirklich befremdlich.
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0:22:14 – 0:22:21
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne Frauen ansehe oder einen schönen Menschen insgesamt.
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0:22:21 – 0:22:29
Der menschliche Körper ist schön, sonst würde es ja nicht so viele Bilder geben von Menschen
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0:22:29 – 0:22:36
in Magazinen, auf Leinwand, wo man den menschlichen Körper
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0:22:36 – 0:22:43
in Mannigfaltigkeit, Ausprägung und Posen festgehalten hat.
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0:22:43 – 0:22:50
Jetzt bin ich wieder an dem Punkt, wo es um die Frage ging,
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0:22:50 – 0:22:53
ob mir das schon mal jemand gesagt hat.
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0:22:53 – 0:22:59
Ich habe die ganze Zeit aber keine Antwort gefunden.
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0:22:59 – 0:23:03
Und jetzt, wo ich mich noch mal intensiver mit diesem Thema beschäftigt habe,
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0:23:03 – 0:23:09
bin ich auch auf keinen Level, auf keinen Nenner gekommen, um was es da ging.
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0:23:09 – 0:23:16
Wenn es so war, hoffe ich, dass die Frau viel Spaß hatte dabei,
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0:23:16 – 0:23:18
dass sie auf ihre Kosten gekommen ist.
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0:23:18 – 0:23:23
Ansonsten habe ich das, glaube ich, damals beantwortet,
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0:23:23 – 0:23:29
dass mir das noch keiner gesagt hatte und ich wirklich mal überlegt habe,
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0:23:29 – 0:23:35
so ein erotisches Geschichten-Vorlese-Format zu machen.
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0:23:35 – 0:23:40
Jetzt weiß ich sogar, wie es hieß. "Passions-Novelle".
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0:23:40 – 0:23:55
Also Novelle für eine Textform, für ein Werk und Passion für Sinnlichkeit.
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0:23:55 – 0:24:02
Genau. Ja. Ich denke, das reicht jetzt auch.
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0:24:02 – 0:24:08
25 Minuten sind eine gute Zeit für so eine Frage.
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0:24:08 – 0:24:11
Dann bedanke ich mich fürs Zuhören.
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0:24:11 – 0:24:16
Ich bin wirklich dieses Mal viel abgeschweift, muss ich sagen.
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0:24:16 – 0:24:23
Zwar immer beim Thema geblieben, aber von der Kernfrage bin ich abgeschweift.
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0:24:23 – 0:24:30
Aber der Name wird dem Podcast wieder gerecht.
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0:24:30 – 0:24:34
Also, danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
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0:24:34 – 0:24:37
Euer Sascha. Tschüssi.
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0:24:37 – 0:24:52
[Musik]
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Beschreibung:
In dieser Episode von Die Abschweifung widmet sich Sascha Markmann einem Thema, das vielen Menschen bekannt ist, aber selten offen diskutiert wird: die feine Linie zwischen einem Kompliment und einem unangemessenen Übergriff. Auslöser dieser tiefgehenden Reflexion ist eine anonyme Frage, die Sascha über die Plattform Telonym erreicht. In der Nachricht beschreibt eine Person, wie sie sich durch Saschas Podcast-Stimme sexuell stimuliert fühlt – eine Aussage, die ihn auf mehreren Ebenen beschäftigt.
Sascha teilt seine Gedanken darüber, wie solche Kommentare, die auf den ersten Blick vielleicht schmeichelhaft wirken, auch ein gewisses Unbehagen auslösen können. Er spricht offen darüber, wie sich sexuelle Offenheit in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, sowohl im Hinblick auf Männer als auch auf Frauen. Dabei stellt er die Frage, ob Übergriffigkeit immer nur in eine Richtung verläuft und warum es in unserer Gesellschaft oft als harmlos oder gar schmeichelhaft abgetan wird, wenn Männer von Frauen sexuelle Kommentare oder unaufgefordert intime Nachrichten erhalten.
Mit seiner gewohnt reflektierten und dennoch lockeren Art nimmt Sascha uns mit in seine Überlegungen über persönliche Grenzen, gesellschaftliche Doppelmoral und den Umgang mit sexueller Offenheit. Dabei bringt er auch eigene Erfahrungen ein, von unangemessenen Nachrichten bis hin zu Überlegungen, ein erotisches Hörformat zu starten – und warum er sich letztendlich dagegen entschieden hat.
Diese Episode ist mehr als nur eine Diskussion über eine merkwürdige Nachricht – sie ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie wir als Gesellschaft mit Sexualität, Respekt und persönlichem Raum umgehen. Saschas erfrischend ehrlicher und persönlicher Stil lädt dazu ein, über das eigene Verhalten und die Grenzen im Umgang mit anderen nachzudenken. Ein Muss für alle, die sich für zwischenmenschliche Dynamiken, gesellschaftliche Normen und die Frage interessieren, wie weit ein Kompliment wirklich gehen darf.
Themen Gliederung:
- Einführung und Begrüßung
- Vorstellung des Podcast-Formats Die Abschweifung.
- Erklärung, dass Fragen über Telonym anonym eingesendet werden können.
- Die unerwartete Telonym-Frage
- Eine Frage wird gestellt, in der eine Person erklärt, dass sie sich durch Saschas Stimme sexuell stimuliert fühlt.
- Erste Reaktion auf die Frage und Zweifel, ob sie echt ist.
- Bezug auf die Zeit, als Sascha und seine Verlobte auf TikTok live waren und eine enge Community aufbauten.
- Reflexion über die Frage
- Saschas Gedanken über die Frage: Ist es ein Kompliment oder ein unangenehmer Moment?
- Persönliches Unbehagen über die spezifische Art der Frage.
- Diskussion über die Schwierigkeit, solche Situationen einzuordnen.
- Überlegungen zu einem erotischen Podcast-Format
- Sascha teilt frühere Überlegungen, ein erotisches Geschichtenformat zu starten.
- Schwierigkeiten mit dem Vorlesen aufgrund von Legasthenie und die Entscheidung, das Projekt nicht umzusetzen.
- Sascha reflektiert über seine Fähigkeit, sich an Inhalte zu erinnern, aber nicht wortwörtlich.
- Gesellschaftliche Doppelmoral bei sexuellen Übergriffen
- Sascha thematisiert, dass Übergriffe meist von Männern ausgehen, Frauen aber auch übergriffig sein können.
- Diskussion darüber, wie Männer oft ermutigt werden, sexuelle Übergriffe nicht ernst zu nehmen, während sie bei Frauen stark verurteilt werden.
- Persönliche Erfahrungen mit unaufgeforderten Nachrichten und Bildern.
- Veränderte Geschlechterrollen und Offenheit
- Reflektion darüber, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Sexualität und Offenheit, insbesondere bei Frauen, über die Jahre verändert hat.
- Lob für junge Frauen, die heute offener über ihre Bedürfnisse und Grenzen sprechen.
- Schlussgedanken zur sexuellen Offenheit
- Rückkehr zur ursprünglichen Frage, was sie für Sascha bedeutet und wie er darauf reagiert hat.
- Erwähnung, dass Sascha schon öfters für seine beruhigende Stimme gelobt wurde, aber die Frage ihn dennoch beschäftigt.
- Abschluss der Episode und Reflexion über den Inhalt und den „Abschweifungs“-Charakter des Podcasts.
Links zur Ausgabe:
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- Twitch lehrenfrau
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Sprecher:
Spieldauer: 0:24:52
Tag der Aufnahme: 01.10.24
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.
Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.
Vorschau auf eine kommende Veröffentlichung im LautFunk Podcast:
Die nächste Episode "Die Abschweifung 44 Dick(e) Gedanken" erscheint am 12. Dezember 2024 um 10:31 Uhr und hat 3 Kapitelmarken, unter anderem: "Die Abschweifung" . Du kannst dich auf 0:29:01 feinste Unterhaltung freuen.
Podcast Lizenz:
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License
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Autor: Sascha Markmann
Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert" Alle Beiträge von Sascha Markmann anzeigen