Leise Stille 004 DARVO Kommunikationsmuster

In dieser Folge von Leise Stille spreche ich über ein Kommunikationsmuster, das in Konflikten immer wieder auftaucht – ob im Alltag, in Beziehungen oder in der öffentlichen Debatte: DARVO.

DARVO steht für Deny, Attack, Reverse Victim and Offender – also Leugnen, Angreifen, Täter-Opfer-Umkehr.
Wir schauen uns an, wie dieses Muster funktioniert, warum es so effektiv ist und wie es auch in sozialen Medien sichtbar wird.

Anhand aktueller Beispiele aus Instagram-Stories erklären wir:

  • wie Vorwürfe pauschal geleugnet werden (Deny),
  • warum dann sofort der Gegenangriff folgt (Attack),
  • und wie am Ende Täter und Opfer die Rollen tauschen (Reverse Victim and Offender).

Ich zeige, welche psychologischen Mechanismen dahinterstecken – von Abwehrstrategien über Projektion bis hin zu kognitiver Dissonanz – und warum DARVO für Außenstehende so verwirrend wirkt.

Am Schluss gibt es Impulse, wie man dieses Muster erkennen kann, ohne sich in den Strudel hineinziehen zu lassen. Denn wer DARVO einmal verstanden hat, wird es im Alltag und online immer wieder entdecken.

Themengliederung:

1. Einleitung

  • Begrüßung und Einführung ins Format „Leise Stille“
  • Vorstellung des Themas: DARVO – ein Kommunikationsmuster aus Psychologie und Konfliktforschung

2. Herkunft und Definition von DARVO

  • Ursprung: Konzept von Jennifer Freyd
  • Bedeutung: Deny – Attack – Reverse Victim and Offender
  • Einsatz in narzisstischen und borderline-nahen Konflikten

3. Erste Phase: Deny (Leugnen)

  • Funktionsweise: pauschales Zurückweisen von Kritik
  • Psychologischer Fachbegriff: Abwehrmechanismus der Verleugnung
  • Wirkung: Verunsicherung des Gegenübers, Zweifel bei Außenstehenden
  • Beispiel: „Das ist alles frei erfunden. Ich habe mit dem ganzen Kram nichts zu tun.“

4. Zweite Phase: Attack (Angreifen)

  • Funktionsweise: Fokusverschiebung nach außen, direkte Angriffe auf Kritiker
  • Psychologische Mechanismen: Projektion, projektive Externalisierung, ad-hominem-Angriff
  • Wirkung: Eskalation, Kritiker müssen sich plötzlich selbst verteidigen
  • Beispiele: „Euer Podcast ist Schrott. Ihr labert nur Bullshit.“ / „Ihr lebt vom Sozialbetrug.“

5. Dritte Phase: Reverse Victim and Offender (Opfer-Täter-Umkehr)

  • Funktionsweise: Täter stellt sich als Opfer dar, Kritiker werden zu Tätern erklärt
  • Psychologische Konzepte: kognitive Dissonanzreduktion, victim-blaming-reversal, gaslighting light
  • Wirkung: Außenstehende sind verwirrt, Sympathien kippen zugunsten des vermeintlichen Opfers
  • Beispiel: „Ich bin diejenige, die hier die ganze Zeit gemobbt wird. Die sind besessen von mir.“

6. Warum DARVO so wirksam ist

  • Schnelligkeit der Abfolge: Überrumpelungseffekt
  • Emotionsdynamik: Leugnen → Wut → Opferrolle als Achterbahn
  • Narrativkontrolle: Täter erscheint gleichzeitig als Opfer
  • Publikumseffekt in sozialen Medien: Fragmente bleiben hängen, Opferrolle wirkt überzeugend

7. Fazit

  • DARVO als machtvolle, aber manipulative Kommunikationstaktik
  • Wichtig: Muster erkennen, um nicht in die Verdrehung hineingezogen zu werden
  • Einladung zum Wiederhören und Ausblick auf kommende psychologische Themen


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Mitwirkende dieser Episode


Anzahl der Downloads: 44
Spieldauer: 0:11:47
Tag der Aufnahme: 24.08.25
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.


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Vorschau auf eine kommende Veröffentlichung im LautFunk Podcast:

Die nächste Episode "Die Abschweifung 68 Selbstwahrnehmung – Wie wir uns sehen (und andere uns sahen)" erscheint am 13. November 2025 um 10:31 Uhr und hat 3 Kapitelmarken, unter anderem: "Die Abschweifung - Selbst Wahrnehmung" . Du kannst dich auf 0:35:48 feinste Unterhaltung freuen.

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Leise Stille 003 Zwangsstörungen – Wenn Gedanken zur Qual werden

In dieser Folge von Leise Stille spricht Sascha über ein Thema, das oft belächelt oder missverstanden wird: Zwangsstörungen. Was viele für einen harmlosen Ordnungsfimmel halten, ist in Wirklichkeit ein ernst zu nehmender innerer Kampf – zwischen Angst, Schuld und einem übermächtigen Drang, Katastrophen zu verhindern.

Sascha erklärt leicht verständlich, was hinter Zwangsgedanken und Zwangshandlungen steckt, wie sie sich von Tics oder Routinen unterscheiden und warum der Leidensdruck oft so groß ist. Persönliche Erfahrungen, konkrete Beispiele aus dem Alltag und Einblicke in therapeutische Möglichkeiten wie Expositionstraining, Achtsamkeit und medikamentöse Behandlung machen diese Episode besonders greifbar.

Außerdem zeigt Sascha auf, wie stark Zwänge mit anderen psychischen Erkrankungen – z. B. Borderline – verknüpft sein können, und warum Aufklärung so wichtig ist, um Vorurteile abzubauen.

Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der unter Zwängen leidet: Du bist nicht allein. Es gibt Hilfe. Und es ist kein Zeichen von Schwäche, sie in Anspruch zu nehmen.

Themen-Gliederung
  1. Einführung ins Thema
    – Was sind Zwangsstörungen wirklich?
    – Warum der Begriff oft verharmlost wird
  2. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
    – Aufdringliche, ungewollte Gedanken
    – Typische Inhalte (Gewalt, Religion, Sexualität etc.)
    – Rituale zur „Gefahrenabwehr“
  3. Beispiele aus dem Alltag
    – Kontrollzwänge (z. B. Herd, Wasser, Türen)
    – Waschzwang, Zahlenzwang
    – Religiöse Zwänge und Kaufzwang
  4. Abgrenzung zu Tics und Routinen
    – Neurologische Tics: unwillkürlich, vegetativ
    – Routinen: freiwillig, nicht belastend
    – Der entscheidende Faktor: Leidensdruck
  5. Eigene Erfahrungen und Beobachtungen
    – Persönliche Beziehung mit jemandem mit Kontrollzwang
    – Eigene Rituale vs. behandlungsbedürftige Zwänge
  6. Hintergründe und emotionale Ursachen
    – Dominierende Gefühle: Angst, Schuld, übersteigerte Verantwortung
    – Gedankenmuster: „Wenn ich X nicht mache, passiert Y“
  7. Therapiemöglichkeiten
    – Verhaltenstherapie (Exposition mit Reaktionsverhinderung)
    – Achtsamkeitstechniken
    – Medikamentöse Behandlung (SSRI)
  8. Appell gegen Stigmatisierung
    – Warum Zwänge keine Marotte oder Charakterschwäche sind
    – Die Wichtigkeit von Empathie und Verständnis
    – Parallelen zu anderen unsichtbaren Erkrankungen
  9. Hilfe suchen und anbieten
    – Erste Anlaufstellen
    – Bedeutung von Selbsthilfe und Online-Communitys
    – Motivation zur Selbsthilfe und Begleitung
  10. Ausblick auf kommende Themen
    – Dissoziation
    – emotionale Taubheit
    – weitere psychische und neurologische Erkrankungen
  11. Verabschiedung
    – Persönlicher Dank
    – Abschlussworte und Musik

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Zwanglos zum Glück – Selbsthilfebuch

Ein praxisnahes Selbsthilfebuch mit leicht verständlichen Übungen, um Zwangsgedanken zu erkennen und zu steuern – ideal für den Einstieg in die eigenständige Bewältigung von Zwängen.

Zwangsstörungen verstehen und bewältigen (Balance)

Herausgegeben von Susanne Fricke und Iver Hand, bietet dieser Ratgeber fundierte Unterstützung mit klaren Schritten und alltäglichen Tipps zur Selbsthilfe.

Dem Zwang die rote Karte zeigen

Ein auf Kinder, Jugendliche und deren Eltern zugeschnittenes Buch aus der Balance-Reihe, praxisorientiert mit vielen Fallbeispielen und Übungen .

Selbsthilfe bei leichten Zwangsstörungen und Suchtverhalten

Ein kompakter Ratgeber über 60 Seiten – ideal für alle, die mit leichteren Zwängen aktiv und ohne Therapie loslegen möchten.

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Mitwirkende dieser Episode


Anzahl der Downloads: 135
Spieldauer: 0:24:13
Tag der Aufnahme: 13.07.25
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.


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Leise Stille 002 Borderline verstehen 1 – Zwischen Nähe und Abgrenzung

In dieser Episode von Leise Stille sprechen ich über die Borderline-Persönlichkeitsstörung – eine psychische Erkrankung, die häufig missverstanden wird, aber tiefen emotionalen Schmerz und ein starkes Bedürfnis nach Nähe verbirgt. Wir tauchen ein in die innere Welt der Betroffenen, erklären typische Beziehungsmuster, das berüchtigte Schwarz-Weiß-Denken und zeigen anhand konkreter Beispiele, warum es oft zu Konflikten kommt.

Du erfährst:

  • wie es sich anfühlt, mit Borderline zu leben
  • warum Nähe und Distanz so schwer auszuhalten sind
  • welche Schutzmechanismen hinter dem Verhalten stecken
  • wie du als Angehörige:r klare, liebevolle Grenzen setzen kannst
  • und warum Hoffnung auf Heilung real ist

Einfühlsam. Ehrlich. Aufklärend.
Für alle, die mehr verstehen wollen – von anderen und sich selbst.

Themen-Gliederung

1. Begrüßung & persönliche Einleitung

  • Vorstellung des Themas
  • Eigene Betroffenheit
  • Wie die Diagnose zur Sprache kam

2. Was ist Borderline?

  • Definition laut ICD-10
  • Unterscheidung zum impulsiven Typ
  • Persönlichkeitsanteile & Intensität der Gefühle
  • Schwarz-Weiß-Denken (Splitting)
  • Erste Beispiele aus der eigenen Erfahrung

3. Emotionale Intensität & Beziehungsdynamiken

  • Nähe-Distanz-Problematik
  • Panische Angst vor dem Verlassenwerden
  • Beispiel: „Tom & Lisa“ – Liebe und Rückzug im Wechsel
  • Warum gesunde Menschen an ihre Grenzen kommen

4. Beziehungsmuster & Konfliktdynamiken

  • Idealisierung und Abwertung
  • Impulsivität & Eskalation bei Konflikten
  • Eifersucht & Kontrolle
  • Beispiel: „Paul & Jana“ – Missverständnisse aus Angst
  • Eigene Beziehungserfahrungen und Reflexion

5. Innere Welt & Selbstbild

  • Gefühlschaos & emotionale Leere
  • Identitätsunsicherheit
  • Anpassung an andere – das innere Chamäleon
  • Schutzmechanismen & das Gefühl, nicht zu wissen, wer man ist

6. Selbstverletzendes Verhalten

  • Warum es passiert – Druckabbau, nicht Aufmerksamkeit
  • Beispiel: „Mia“ nach einem Streit
  • Scham, sichtbare Spuren & gesellschaftlicher Umgang

7. Beziehungsfähigkeit – ein Missverständnis

  • Borderliner können lieben
  • Schwierigkeiten durch eigene Ängste
  • Beispielhafte Verhaltensmuster (z. B. übermäßige Rücksichtnahme)
  • Selbstwertprobleme & instabile Bindungen

8. Kindheit & Urvertrauen

  • Wie frühe Erfahrungen das Bindungsverhalten prägen
  • Chaotische Beziehungsmuster als Folge verletzter Biografie
  • Außenperspektive und Eigenwahrnehmung

9. Grenzen setzen in Beziehungen

  • Bezug zum Blogbeitrag
  • Warum Grenzen wichtig sind – für beide Seiten
  • Umgang mit Eskalation und Angriffen
  • Beispiel: „Lena“ lernt in der Therapie, Konflikte ruhiger zu lösen
  • Klarheit schaffen, ohne sich selbst aufzugeben

10. Hoffnung & Therapie

  • Leben mit Borderline ist schwer – aber möglich
  • Wege zur Stabilisierung:
    • Älterwerden und Reife
    • Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
  • Langfristige Wirkung der Therapie
  • Auch Angehörige können lernen, besser umzugehen

11. Abschluss & Ausblick

  • Persönliche Reflexion
  • Ermutigung an Betroffene & Angehörige
  • Hinweis auf zukünftige Folgen
  • Dank und Verabschiedung
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Anzahl der Downloads: 184
Spieldauer: 0:37:03
Tag der Aufnahme: 14.06.25
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Leise Stille 001 Depression

In dieser Episode sprechen wir über Depression – eine der häufigsten, aber auch unsichtbarsten psychischen Erkrankungen. Was genau ist eine Depression? Wie fühlt sie sich an? Was hilft wirklich – und wie kann man als Angehöriger unterstützen? Mit sanften Worten, vielen Beispielen und respektvoller Tiefe gehen wir diesen Fragen nach.

Hilfsangebote und Links

📞 Telefonseelsorge: https://www.telefonseelsorge.de (kostenfrei & anonym)
🌐 Deutsche Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de

Bücher

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Glossar wichtiger Begriffe zur Depression

Depression

Eine ernsthafte psychische Erkrankung, die sich durch anhaltend gedrückte Stimmung, starken Antriebsmangel und den Verlust von Freude und Interesse auszeichnet. Sie betrifft Denken, Fühlen und Handeln – und oft auch den Körper.


Serotonin

Ein chemischer Botenstoff im Gehirn, der Gefühle wie Zufriedenheit, Ruhe und Ausgeglichenheit mitsteuert. Ein Mangel kann depressive Verstimmungen begünstigen.


Antidepressiva

Medikamente, die das Gleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn stabilisieren sollen. Sie wirken stimmungsaufhellend, brauchen Zeit zum Wirken und sollten ärztlich begleitet eingenommen werden.


Kognitive Verhaltenstherapie

Eine weit verbreitete Form der Psychotherapie. Sie hilft dabei, belastende Gedankenmuster zu erkennen, zu hinterfragen und schrittweise zu verändern. Ziel: mehr Selbstwirksamkeit und emotionale Stabilität.


Tiefenpsychologische Therapie

Diese Therapieform sucht die Ursachen psychischer Belastungen in unbewussten Konflikten, oft aus der Kindheit. Ziel ist, sich selbst besser zu verstehen – und neue Wege im Umgang mit sich und anderen zu finden.


Anhedonie

Ein häufiges Symptom bei Depressionen: die Unfähigkeit, Freude oder Lust zu empfinden – selbst bei Dingen, die früher einmal wichtig oder schön waren.


Remission

Ein Begriff aus der Medizin: beschreibt das vorübergehende oder anhaltende Nachlassen von Krankheitssymptomen. Eine Depression kann in Remission sein – das heißt, sie ist gelindert, aber nicht automatisch „geheilt“.


Suizidgedanken

Gedanken daran, das Leben beenden zu wollen. Sie können Ausdruck tiefer Verzweiflung sein und sind ein ernstes Warnzeichen. Offen darüber zu sprechen, kann Leben retten.


Selbsthilfegruppe

Ein geschützter Raum, in dem Menschen mit ähnlichen Erfahrungen sich austauschen, zuhören und gegenseitig Halt geben – ohne Bewertung, auf Augenhöhe.


Rückfall

Das Wiederauftreten einer Erkrankung nach einer Phase der Besserung. Rückfälle sind keine Schwäche – sie gehören zum Prozess vieler chronischer Erkrankungen. Entscheidend ist, sich erneut Unterstützung zu holen.

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Anzahl der Downloads: 399
Spieldauer: 0:38:05
Tag der Aufnahme: 02.06.25
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