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00:00 – 0:00:24
Willkommen zu der Leisensstelle.
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0:00:24 – 0:00:29
Ein Podcast rund um psychische Gesundheit.
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0:00:29 – 0:00:37
Ich bin Sascha Markmann und sage Hallo! Das heutige Thema, das ist etwas, was mich selber
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0:00:37 – 0:00:48
betrifft und das ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ja, und das ist das heutige Thema.
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0:00:48 – 0:00:58
Das perfide an der Borderline-Störung ist, dass sie sich in vielen Lebensbereichen,
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0:00:58 – 0:01:06
eigentlich in allen Lebensbereichen, irgendwie auswirkt. Angefangen über Beziehungen oder im
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0:01:06 – 0:01:17
Alltag, beim Einkaufen, alleine das Haus
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0:01:17 – 0:01:21
verlassen und das führt schon im Leben zu
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0:01:21 – 0:01:24
gewaltigen Herausforderungen. Ich habe meine
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0:01:24 – 0:01:28
Diagnose so in den Mitte 20ern bekommen,
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0:01:28 – 0:01:30
nachdem eine liebe Arbeitskollegin mich
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0:01:30 – 0:01:33
darauf aufmerksam gemacht hat, dass bei mir
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0:01:30 – 0:01:40
mir irgendwie irgendetwas nicht ganz in Ordnung ist. Also sie hatte das Gefühl und ich kann sagen,
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0:01:40 – 0:01:48
sie hatte selber Erfahrung mit der Psychiatrie und war da, glaube ich, sensibilisiert. So wie
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0:01:48 – 0:01:58
viele Menschen, die halt Erfahrungen in der Psychiatrie hatten. Sie sind einfach dafür
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0:01:58 – 0:02:09
sensibilisiert. Also was ist jetzt Borderline überhaupt? Ja, also wir können einfach mal
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0:02:09 – 0:02:18
so ein Buch aufschlagen und dann am besten Fall so den ICD-10 und da lesen wir dann halt so Sachen
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0:02:18 – 0:02:29
wie – es ist eine emotional instabile Persönlichkeit von Typ Borderline. Es gibt da auch noch eine andere,
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0:02:29 – 0:02:37
das wäre der Typ Impulsiv, aber das ist jetzt ein anderes Thema an einer anderen Stelle. Sie wird da
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0:02:37 – 0:02:49
unter den F-Schlüsseln aufgeteilt, irgendwas so um die 60, irgendwie 60.31, um genau zu sein. Und ja,
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0:02:49 – 0:02:57
man hat, wenn man da so nachliest, irgendwie das Gefühl, das trifft auch auf mich zu,
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0:02:57 – 0:03:07
weil Persönlichkeitsstörungen sind Störungen oder stark oder weniger ausgeprägte Anteile
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0:03:07 – 0:03:14
in der Persönlichkeit. Und da wir alle eine komplexe Persönlichkeit haben, die halt mal
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0:03:14 – 0:03:18
hier ein bisschen mehr ist und bei den anderen halt an der gleichen Stelle ein bisschen weniger,
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0:03:18 – 0:03:26
hat man das Gefühl, ja, da finde ich mich wieder. Es ist nur die Frage, wie stark sind diese
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0:03:26 – 0:03:42
Auslegungen ausgebildet. Man sagt Beuterleinern nach, sie seien sehr intensiv, sehr sprunghaft.
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0:03:42 – 0:03:51
Die Gefühle, die sie erleben, sind genauso intensiv und sprunghaft. Es kann überwältigend sein,
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0:03:51 – 0:04:02
diese Gefühle zu erfahren. Es fällt schwer, wenn ich dann halt so ein Gefühl hoch oder tief habe,
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0:04:02 – 0:04:10
das zu regulieren. Man hängt da quasi… man ist… nee, man hängt nicht, man ist seinen Gefühlen
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0:04:10 – 0:04:19
quasi ausgeliefert und das macht die Sache sehr schwer. Ein anderes, weiteres zentrales Merkmal ist
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0:04:19 – 0:04:27
das schwarz-weiß-denken. Im Fachjargon Splitting genannt. Menschen oder Situationen werden entweder
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0:04:27 – 0:04:35
total idealisiert oder stark abgewertet. Es gibt kein gesundes Mittelmaß. Ich sage immer,
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0:04:35 – 0:04:39
es gibt kein Grau. Dabei gibt es zwischen schwarz und weiß jede Menge Grautöne.
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0:04:39 – 0:04:47
Ein geliebter Mensch kann innerhalb von Minuten, Bruchteil einer Sekunde, ich spreche aus
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0:04:47 – 0:04:58
Erfahrung. Von supertoll zum Feind werden und da muss bekämpft werden und das mit allen Mitteln,
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0:04:58 – 0:05:05
egal ob das jetzt rational ist oder irrational, das kann echt heftig sein. Ich kann nur eins sagen,
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0:05:05 – 0:05:13
wenn ich eine Diskussion oder einen Konflikt mit meiner Freundin habe, wir sind beide Borderliner,
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0:05:13 – 0:05:21
"Das ist echt übel und was für ein Stern, was sie in den Kopf werfen, das tut echt, das sitzt, das tut weh."
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0:05:21 – 0:05:33
Und nicht betroffene Menschen können damit total überfordert sein, weil das so extrem ist.
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0:05:33 – 0:05:44
Ja, es gibt auch so Manipulationsversuche, auf die ich später noch mal genauer eingehe,
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0:05:44 – 0:05:53
dann Aussagen wie "Du liebst mich nicht" oder "Ich hasse dich", "Du bist das Schlimmste,
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0:05:53 – 0:06:01
was mir je passiert ist". So ein Beispiel ist "Sarah liebt ihre beste Freundin über alles,
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0:06:01 – 0:06:10
Doch als sie einmal eine Verabredung abgesagt hat, fühlt sie sich sofort verraten, abgelehnt,
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0:06:10 – 0:06:19
ungeliebt und bricht den Kontakt ab. Am nächsten Tag leidet sie unter dieser Situation und bereut
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0:06:19 – 0:06:29
diesen Schritt und sitzt selber da und versteht nicht, warum sie so heftig reagiert hat. Und das
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0:06:29 – 0:06:36
ist etwas, was ich aus meiner Vergangenheit
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0:06:36 – 0:06:39
auch kenne, vor allen Dingen bevor ich mich
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0:06:39 – 0:06:42
in Therapie begeben habe und da sehr
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0:06:42 – 0:06:44
viel und sehr schwer an mir gearbeitet habe.
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0:06:44 – 0:06:47
Da gab es auch solche Konflikte. Jetzt war
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0:06:47 – 0:06:50
das damals noch nicht so verbreitet, dass
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man überall ein Handy hatte und dann
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0:06:53 – 0:06:56
ganz schnell jemand blockieren konnte,
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0:06:56 – 0:06:57
also kein Smartphone, dass man halt in
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0:06:56 – 0:07:00
sozialen Netzwerke reingehen konnte und dann blockiert, sondern man konnte zwar eine Telefonnummer
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0:07:00 – 0:07:11
blockieren, aber für soziale Netzwerke musste man halt an den Computer gehen. Eine weitere ganz
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0:07:11 – 0:07:24
wichtige Baustelle ist ein Nähe- und Distanzproblem, ein ständiger Konflikt, also zwischen "ich lasse
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0:07:24 – 0:07:29
jemand an mich ran, ich brauche jemanden und das ist jetzt zu viel, geh weg.
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0:07:29 – 0:07:34
Und Menschen mit Bonne Borderline wünschen sich tiefe, echte Bindungen.
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0:07:34 – 0:07:41
Gleichzeitig haben sie auch panische Angst davor. Sobald jemand ihnen emotional zu nahe
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0:07:41 – 0:07:47
kommt, fühlen sie sich überfordert. Die Nähe wird als bedrohlich empfunden,
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0:07:47 – 0:07:55
weil sie früh gelernt haben. Nähe bedeutet
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0:07:55 – 0:07:59
oft Verletzung. Also ziehen sie sich
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0:07:59 – 0:08:03
zurück. Doch dieser Rückzug löst dann bei
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0:08:03 – 0:08:05
ihnen das aus, was sie am meisten
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fürchten, nämlich die Angst vor dem
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0:08:07 – 0:08:10
Verlassen werden. Da gibt es ein
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0:08:10 – 0:08:14
gutes Buch. Das ist "Ich hasse dich,
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0:08:10 – 0:08:21
verlasse mich nicht. Und ich werde es in den Shownotes verlinken. Das war das erste Buch,
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0:08:21 – 0:08:26
was ich halt in diesem Themenkomplex gelesen habe und ich fühlte mich sofort verstanden.
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0:08:26 – 0:08:34
Das Ergebnis ist, dass man ständig irgendwelche Beziehungen führt, die super intensiv sind,
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0:08:34 – 0:08:44
aber auch super instabil und Menschen, die damit nicht umgehen können, die wenden sich dann irgendwann
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0:08:44 – 0:08:53
mal von einem ab, weil dieses ständige Auf und Ab und "ich lass dich nahe mich heran und dann stoße
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0:08:53 – 0:09:02
ich dich weg", das hält kein gesunder Mensch lange aus. Das ist so, als Beispiel könnte man sagen,
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0:09:02 – 0:09:09
Tom ist mit Lisa zusammen. Immer wenn Lisa dann ihnen ihre Liebe zeigt,
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0:09:09 – 0:09:16
blockt er ab, distanziert sich. Doch sobald sie auf Abstand geht,
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0:09:16 – 0:09:24
telefoniert er pausenlos ihr hinterher und weint, fleht sie an, ihn nicht zu verlassen.
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0:09:24 – 0:09:30
Und das führt nur dazu, dass keiner so richtig weiß, was jetzt Sache ist.
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0:09:30 – 0:09:34
jeder sich irgendwie missverstanden fühlt,
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0:09:34 – 0:09:37
weder Tom noch Lisa,
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0:09:37 – 0:09:39
und
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0:09:39 – 0:09:42
die einfach nicht vorankommen, weil
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0:09:42 – 0:09:44
man damit einfach nicht umgehen kann und
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0:09:44 – 0:09:49
Tom kann da auch nicht mit sich selbst umgehen und wie soll Lisa das dann überhaupt?
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0:09:49 – 0:09:53
Natürlich gibt es ja auch Beziehungen zu anderen Menschen,
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0:09:53 – 0:09:56
Familie, Freunde,
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0:09:56 – 0:09:59
und selbst die sind alle sehr konfliktreich, denn
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0:09:59 – 0:10:09
Diese Beziehungen sind auch von einer Intensivität und einer Abneigung und Idealisierung geprägt.
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0:10:09 – 0:10:15
Ich kann nur selber aus meiner eigenen Erfahrung sagen, wenn ich neue Menschen kennenlerne und ich da irgendetwas toll finde,
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0:10:15 – 0:10:25
dann idealisiere ich diesen auch total über und bin dann halt bei der ersten Enttäuschung maßlos gekränkt.
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0:10:25 – 0:10:34
Mittlerweile kann ich das alles regulieren und mir sagen, dass ich da übertrieben habe und Menschen nicht perfekt sind,
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0:10:34 – 0:10:39
aber dieses komische Denken habe ich immer noch und ich glaube, das werde ich auch nie los.
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0:10:39 – 0:10:49
Man muss dazu sagen, dass diese ganzen emotionalen Schwankungen zu Situationen führen,
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0:10:49 – 0:11:07
mit denen keiner wirklich umgehen kann und es zu Missverständnissen, Wutausbrüchen, Anfällen, tiefste Zuneigung führen kann.
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0:11:07 – 0:11:14
Und das macht alle um diesen Beutel eine Herumkaputt.
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0:11:14 – 0:11:19
Typisch sind da zum Beispiel Impulsivität.
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0:11:19 – 0:11:25
Entscheidungen werden aus dem Moment heraus getroffen, ohne an die Konsequenzen zu denken.
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0:11:25 – 0:11:29
Es eskaliert total schnell.
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0:11:29 – 0:11:33
Aus Kleinigkeiten wird schnell ein großer Streit.
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0:11:33 – 0:11:37
Und ja, das kenne ich auch. Das ist wow.
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0:11:37 – 0:11:43
Ja, ich sagte ja vorhin ja schon, Idealisierung und Abwertung, das ist auch ein Ding,
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0:11:43 – 0:11:49
Ding, damit muss man erst mal selber
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0:11:49 – 0:11:54
klarkommen und auch alle anderen. Und es gibt
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0:11:54 – 0:11:56
auch aus der Angst heraus, verlassen
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0:11:56 – 0:11:59
zu werden, eine Eifersucht und
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0:11:59 – 0:11:59
ein Kontrollverhalten.
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0:11:59 – 0:12:07
Das kann ich jetzt halt nur so ein
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0:12:07 – 0:12:09
bisschen bestätigen, weil die Angst vor
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0:12:09 – 0:12:11
Verlassenwerden, ja, aber ich habe nie
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0:12:09 – 0:12:17
andere deswegen unter Druck gesetzt und auch nicht kontrolliert, weil ich das selber ja auch nicht will,
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0:12:17 – 0:12:27
dass mich da jemand kontrolliert. Wer will das denn schon? Wenn ich das mal so überlege,
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0:12:27 – 0:12:35
ich kenne da ein bekanntes Pärchen, auch einer Borderline betroffen, der andere nicht,
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0:12:35 – 0:12:45
Und da gibt es dann halt auch Konflikte. Nennen wir mal Paul und Jana. Paul und Jana führen eine
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0:12:45 – 0:12:54
total normale Beziehung. Paul sagt, dass er den Abend mit Freuden verbringen möchte. Jana fühlt
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0:12:54 – 0:13:03
sich schlagartig übergangen, interpretiert das als Zeichen, dass sie ihm nichts bedeutet. Es
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0:13:03 – 0:13:11
Es folgt ein stundenlanger Streit, obwohl Paul einfach nur etwas Zeit für sich gebraucht hätte.
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0:13:11 – 0:13:18
Kenne ich auch. Ja, habe ich selber erlebt.
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0:13:18 – 0:13:23
In einer anderen Beziehung. Ist übel.
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0:13:23 – 0:13:26
Vor allem, wenn man sich dabei nichts gedacht hat.
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0:13:26 – 0:13:31
Ich habe jetzt nie so wirklich deswegen eine große Zähne gemacht, weil
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0:13:31 – 0:13:41
Ich, das alles gut kontrollieren konnte, auch wenn halt die Angst, dass sich da jemand verlieren könnte, immer damit schwingt.
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0:13:41 – 0:13:46
Aber man muss ja auch irgendwo seinen eigenen Preis, seine eigene Wertigkeit kennen.
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0:13:46 – 0:13:50
Und ich glaube, bevor ich Therapie gemacht habe, war ich da krasser.
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0:13:50 – 0:13:56
Aber reden wir jetzt mal so über die innere Wahrnehmung, so innere Wellen.
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0:13:56 – 0:14:02
Und da würde ich sagen, das ist so eine Mischung aus Chaos und Schmerz.
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0:14:02 – 0:14:10
Nach außen wirken viele Borderliner sehr launisch,
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0:14:10 – 0:14:21
übertrieben sensibel, doch im Inneren herrscht oft ein tiefes, kaum erträgliches Gefühlschaos.
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0:14:21 – 0:14:38
Und das kann sogar bis zu einer tiefen inneren Leere reichen, weil wenn es zu viel wird, dann gibt es so Schutzmechanismen, die dazu führen, dass einfach alles wegreguliert wird.
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0:14:38 – 0:14:43
Und dann fühlt man gar nichts mehr, aber dann ist halt diese tiefe Leere da.
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0:14:43 – 0:14:55
Und dieses Gefühl kann sogar so weit gehen, dass man nicht mehr weiß, wer man überhaupt ist.
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0:14:55 – 0:15:01
Also selbst die eigene Identität verschwindet.
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0:15:01 – 0:15:12
Und das ist auch ein Kernsyndrom der Borderline-Persönlichkeitsstörung,
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0:15:12 – 0:15:16
dass man eine Identitätsstörung hat.
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0:15:16 – 0:15:19
Ich habe lange Zeit lang tatsächlich nicht gewusst,
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0:15:19 – 0:15:24
was an mir besonders ist,
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0:15:24 – 0:15:28
welche Stärken, welche Schwächen ich habe,
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0:15:28 – 0:15:32
weswegen man mich überhaupt mögen könnte.
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0:15:32 – 0:15:36
Ich fand das schon wirklich total heftig
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0:15:36 – 0:15:39
und das verunsichert einen.
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0:15:39 – 0:15:49
Auf der anderen Seite ist man aber auch unglaublich anpassungsfähig.
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0:15:49 – 0:15:53
Ja, wie so ein kleines Chamäleon.
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0:15:53 – 0:15:56
Schmeißt man mich in eine Gruppe rein, passe ich mich der Gruppe an.
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0:15:56 – 0:16:01
Schmeißt man mich in eine andere Gruppe rein, passe ich mich dieser Gruppe an.
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0:16:01 – 0:16:18
Wenn dieses Gefühl von innerer Leere einfach zu groß wird oder andere Gefühlszustände wie Angst, Wut, tiefe Trauer, sogar Freude, kann es zum selbstverletzenden Verhalten kommen.
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0:16:18 – 0:16:24
jetzt meinen einige Experten,
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0:16:24 – 0:16:29
selbsternannte Experten, das macht man
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0:16:29 – 0:16:32
nur aus Aufmerksamkeitsbedürfnis,
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0:16:32 – 0:16:37
Geltungssucht, um Aufmerksamkeit zu
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0:16:37 – 0:16:41
generieren. Aber das interessante ist,
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0:16:41 – 0:16:43
dieser Schmerzimpuls, der bei der
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0:16:43 – 0:16:46
Handlung eigentlich gar nicht da ist,
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0:16:43 – 0:16:52
führt aber im Endeffekt dazu, den inneren Druck abzubauen. Und so wie das Blut fließt,
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0:16:52 – 0:17:02
fließen auch halt dieses zu viel an Gefühlen einfach aus einem heraus. Und so ist das ein
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0:17:02 – 0:17:10
Ventil für Gefühle. Kann man das besser beschreiben? Das Blöde an der Sache ist nur,
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0:17:10 – 0:17:17
es funktioniert wunderbar und es ist hocheffektiv, hält nur nicht lange an. Wie könnte ich das
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0:17:17 – 0:17:29
nun an ein Beispiel bringen? Nach einer Streit spürt Mia eine Leere in sich und dieser Zustand,
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0:17:29 – 0:17:36
um diesen Zustand zu unterbrechen, ritzt sie sich. Der Schmerz beruhigt sie für den Moment,
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0:17:36 – 0:17:44
doch dann kommt das, was viele Brüderlein verspüren oder auch viele Menschen unter
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0:17:44 – 0:17:51
selbstverletzendem Verhalten leiden. Man schämt sich für die Tat, weil man ja wieder so schwach
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0:17:51 – 0:17:57
war, dass man das machen musste. Denn es gibt ja sichtbare Spuren und diese sichtbaren Spuren,
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0:17:57 – 0:18:04
da wird man ständig darauf angesprochen. Oder es gibt blöde Blicke. Lassen wir uns mal an den
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0:18:04 – 0:18:11
Punkt kommen, wo wir mal darüber reden, ob man als Borderliner in der Lage ist, Beziehungen zu
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0:18:11 – 0:18:28
führen. Und ja, das geht, wenn man gewisse Selbstschutz dabei betreibt und auf sich achtet.
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0:18:28 – 0:18:35
Denn ein großer Irrtum ist es, dass Menschen mit Borderline unfähig sind zu lieben oder
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0:18:35 – 0:18:45
Beziehungen zu führen. Es ist eher so, dass die Menschen mit Borderline dazu neigen, zu schnell
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0:18:45 – 0:18:51
irgendwelche Beziehungen einzugehen, zu schnell Freundschaften, zu schnell irgendwelche Paarbeziehungen
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0:18:51 – 0:19:03
Und das kann dann halt von, wie vorhin schon gesagt, super intensiv bis super kritisch,
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0:19:03 – 0:19:11
weil dann kommt ein selbstschädigendes Verhalten, oder auch Selbstverletzungsverhalten,
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0:19:11 – 0:19:17
in dem man zu intensive sexuelle Kontakte eingeht und dann nicht auf sich erachtet,
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0:19:17 – 0:19:27
sondern quasi darüber Druck abbaut oder auch einfach hingeht und seine Wertigkeit pusht.
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0:19:27 – 0:19:34
Oder um einfach was zu fühlen oder um etwas nicht zu fühlen, sondern was anderes zu fühlen.
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0:19:34 – 0:19:36
Ja, da gibt es so verschiedene Sachen.
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0:19:36 – 0:19:45
Ja, dann gibt es ja auch noch die Sache, dass halt dieses Nichtbeziehungsfähigsein auch
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0:19:45 – 0:19:58
daher rührt, dass Borderliner oft Ängste haben, nicht zu genügen, dann die Angst
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0:19:58 – 0:20:06
verlassen zu werden, die Angst zu viel zu geben, zu wenig zu geben und ich kann nur
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0:20:06 – 0:20:12
sagen, dass aus meiner Erfahrung und auch in der legitimen Beziehung sehe ich es ja
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0:20:12 – 0:20:18
auch immer wieder, dass man darauf achtet, dass man sich selber nicht zu viel nimmt.
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0:20:18 – 0:20:24
Sagen wir mal bei den natürlichen Chips, dann achtet man darauf, dass der andere auch etwas
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0:20:24 – 0:20:31
bekommt, damit man nicht selber zu viel genommen hat, um den anderen davor zu schützen, dass er
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0:20:31 – 0:20:40
zu wenig bekommt. Viele Verhaltensweisen, die für Außenstehende verletzend wirken, sind in
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0:20:40 – 0:20:48
Wirklichkeit dann auch eine Art Selbstschutz. Sie sollen verhindern, dass Menschen einen erneut
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0:20:48 – 0:21:03
tief verletzen. So wie Ereignisse in der Kindheit, sogar in der frühesten Kindheit, können dazu
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0:21:03 – 0:21:12
bringen, dass man Beziehungen nicht wirklich führen kann, weil man dieses Urvertrauen,
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0:21:12 – 0:21:21
dieses Vertrauen zu anderen Menschen nie wirklich aufgebaut hat. Das kann dann auch halt in einen
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0:21:21 – 0:21:28
total chaotischen Verhältnis für Außenstehende führen und man kann dann nicht wirklich selber
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0:21:28 – 0:21:42
einschätzen, in welche Richtung sich das halt bewegt. Als Außenstehender, als Partner, als Freund, als Bekannter.
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0:21:42 – 0:21:52
Ich habe Menschen erlebt, wo ich dann selber gedacht habe, ui, das ist heftig. Während der Therapie,
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0:21:52 – 0:22:00
hinter spezieller Borderline-Therapie, wo ich dann so gedacht habe, wenn du so drauf bist,
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0:22:00 – 0:22:13
das ist eine Hausnummer. Als jemanden, der vom Borderline selber betroffen ist und mit
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jemand zusammen ist, der unter Borderline leidet, kann ich nur sagen, dass etwas, was
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ganz wichtig ist, und das ist Grenzen setzen.
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Ich habe schon mal in meinem Blog dazu einen Artikel geschrieben, dass Grenzen setzen wichtig
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ist und auch Grenzen setzen kein Egoismus ist. Das ist ein anderer Beitrag. Und wir in unserer
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Beziehung funktionieren mit diesen Grenzen setzen und Grenzen akzeptieren bzw. einhalten wirklich gut.
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Für Angehörige ist es wirklich wichtig zu wissen, dass sie Grenzen setzen dürfen, ohne herzlos zu sein.
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Denn gerade in Beziehungen mit Borderline ist es entscheidend, dass man bei diesem Kampf keine Selbstaufgabe betreiben muss.
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weil der andere ja krank ist und muss ich mich ja zurücknehmen.
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Es gibt irgendwo immer einen Punkt, wo man halt sagt, so halt stopp, bis hierhin noch
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nicht weiter. Es ist wichtig, dass man klar kommuniziert,
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aber auch in einem ruhigen Ton, dass jetzt eine Grenze erreicht ist.
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Angriffe sollte man nicht immer persönlich nehmen, vor allen Dingen wenn es einen hohen
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Erregungszustand gibt, können wirklich Boshaftigkeiten fallen und Boshaftigkeiten,
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die stellenweise richtig sitzen, wo man selbst als Mensch, der das gut kann, wirklich schlucken muss.
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Also ich habe schon Sachen von meiner Freundin zu hören gekriegt, da habe ich auch gedacht gehabt,
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so Holla die Wallfähin, das ist nicht von schlechten Eltern. Ich habe sicherlich auch
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schon in einem Streit Sachen zu ihr gesagt, wo sie das gedacht hat. Wichtig ist, dass selbst wenn es
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einen Konflikt gab, dass man im Kontakt bleibt und auch zu den eigenen Bedürfnissen. Denn wenn ich
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da die Selbstaufgabe betreibe und alles hinnehme und akzeptiere, dann tue ich mir
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nichts Gutes, gar nicht. Und es kommt irgendwann der Punkt, wo der Frust und
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ja wie soll ich das sagen, der Frust, die Verletzungen und diese negativen Momente
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einfach so überhand nehmen, dass es dann zur Beendigung der Beziehung, der Freundschaft,
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dass es einen Kontaktabbruch gibt, nicht von Seiten des Borderliners, sondern von dem Menschen,
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der einem vielleicht am wichtigsten ist. Was auch wirklich, wirklich Angehörigen hilft,
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dass es mit Freunden reden und sich da auszutauschen. Es gibt Selbsthilfegruppen
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für Angehörige von Borderliner. Man kann auch selber ein paar Stunden mit einem Therapeuten
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reden und sich da Tipps und Tricks holen, um halt besser damit umgehen zu können.
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Da kann ich jetzt quasi nur noch mal versuchen, anhand eines Beispiels das vielleicht nochmal zu verdeutlichen.
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Lena lebt in einer Partnerschaft mit einem Partner, der Borderline hat.
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Sie lernte in einer Therapie, die sie extra deswegen gemacht hat, weil ihr die Partnerschaft halt wichtig war,
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dass bei einem Streit, bei einer Eskalation der Situation sie nicht mitschreit und quasi auf das sinkende Schiff mit aufspringt,
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sondern erst Abstand gewähren, Ruhe einkehren lassen, die Situation beruhigen und dann das Gespräch darauf nochmal zu lenken und ohne dass Vorwürfe gemacht werden.
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Das führt dazu, dass einfach die nötige Ruhe da ist und die Beziehung halt Sicherheit bietet.
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Also auch das Gespräch dann in einem sicheren Rahmen und der für Sicherheit sorgt, stattfindet.
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Das ist schon wichtig.
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Ja, jetzt kommen wir langsam mal zum Schluss. Was kann ich mit auf den Weg geben? Es gibt Hoffnung,
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definitiv. Ich habe es ja bei mir gesehen mit der Therapie. Mit Borderliner zu leben ist eine
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Herausforderung, mit Borderline selber zu leben ist auch eine Herausforderung. Mit jemanden,
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der Borderline hat, wenn man selber Borderline hat, ist es auch eine Herausforderung. Es gibt zwar so,
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dass man ein größeres Verständnis füreinander hat, wenn man da so speziellere Verhaltensweisen
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am Tag legt, aber wie gesagt, wenn es Konflikte gibt, dann wird es böse. Aber im Großen und Ganzen
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ganzen gibt es zwei Wege, wie halt das
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Leben mit Borderline besser wird. Das
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eine ist, man wird älter, man wird
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ruhiger, man lernt mit sich zu leben. Das
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andere ist, man kann Therapie machen.
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DBT ist eine anerkannte Möglichkeit. Das
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Das bedeutet dialektisch B-H-Virale-Therapie.
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Ich schnitt das garantiert falsch aus.
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Sie wurde speziell für manche mit Borderline entwickelt und hilft bei starken Emotionen,
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das nötige Handwerk zu erlernen, diese zu regulieren mit verschiedensten Techniken.
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Das braucht ein bisschen Übung. Man lernt auch besser in zwischenmenschlichen Beziehungen miteinander umzugehen.
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Und das interessante ist, wenn man diese Therapie gemacht hat, dann ist das so, dass diese erst nach Jahren wirklich ihre volle Wirkung zeigt.
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Das ist jetzt nicht so, ich gehe ins Krankenhaus, mache ein paar Monate Therapie, meist geht das so zwölf Wochen.
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Und wenn ich da rauskomme, dann bin ich ein
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besserer Mensch und mit mir kann man
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besser leben. Nee, das ist eher nicht so.
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Natürlich können auch Angehörige
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lernen, besser mit den Situationen umzugehen
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und die Beziehung aufrecht zu
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halten, weil es ja Verständnis dann
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dafür gibt, dass derjenige sich gerade so
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so verhält, wie er sich verhält, aus einer Notsituation, aus einer Überforderung heraus.
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Also wenn das dann halt wirklich ins Chaos umschlägt. Und man muss wirklich offen und ehrlich
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in der Kommunikation sein und auch mit dem Umgang mit seinen Gefühlen sollte man klar und offen
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kommunizieren, was gerade in einem vorgeht.
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Und das spricht von beiden Seiten an.
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Also ich habe festgestellt, wenn ich dann
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sage, ich fühle mich jetzt gerade
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missverstanden, weil
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ich das Gefühl habe, dass du mich
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gerade angreifst, dann kann ich besser
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argumentieren, warum das es gerade so ist,
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warum ich mich jetzt missverstanden fühle, als wenn ich sofort hochfahre und rumschreie.
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Ja, ich bin mir sicher, dass ich noch einige Folgen zu Borderline machen kann, weil das war jetzt nur
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so ein ganz kleiner, grober anderes von dem, was Borderline ist, und ich habe versucht zu zeigen,
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wo Schwierigkeiten entstehen und wo Schwierigkeiten liegen.
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Es ist halt echt schwierig, da Wissen zu vermitteln, ohne dass es irgendwie so "Hallo,
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ich bin Arzt" oder "Hallo, ich bin Psychologe" klingt, sondern in einer normalen Sprache,
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die halt verständlich ist, das alles zu vermitteln, weil, wie der Name schon sagt,
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Persönlichkeiten sind halt komplex in der Struktur. Jeder von uns hat so eine Persönlichkeit. Ohne
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das wären wir seelenlose Maschinen. Grüße gerne raus an JetGBT. Und diese Persönlichkeiten sind
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alle unterschiedlich ausgeformt, ausgebildet. Also von daher, das werden wohl ein paar Folgen werden.
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Also wenn du etwas aus dieser Folge für dich mitnehmen konntest, schreib es mir gerne in die
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Kommentare. Das würde mich freuen.
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Und sei dir gewiss, du bist nicht alleine,
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egal ob du Angehöriger bist oder
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selbst betroffen, denn es gab vor und es
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wird auch nach dir viele Menschen geben mit
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dieser Erkrankung und die werden alle
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irgendwie mehr oder weniger damit lernen zu leben. Ich kann nur sagen aus meiner Beobachtung heraus,
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dass es mit dem Alter echt besser wird und dass Therapie wirklich hilft. Also,
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Dankeschön fürs Zuhören und wir hören uns bei einer nächsten Ausgabe der Leisensstille
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oder in einem der anderen Podcast-Formate. Tschüss und danke fürs Zuhören. Euer Sascha
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In dieser Episode von Leise Stille sprechen ich über die Borderline-Persönlichkeitsstörung – eine psychische Erkrankung, die häufig missverstanden wird, aber tiefen emotionalen Schmerz und ein starkes Bedürfnis nach Nähe verbirgt. Wir tauchen ein in die innere Welt der Betroffenen, erklären typische Beziehungsmuster, das berüchtigte Schwarz-Weiß-Denken und zeigen anhand konkreter Beispiele, warum es oft zu Konflikten kommt.
Du erfährst:
- wie es sich anfühlt, mit Borderline zu leben
- warum Nähe und Distanz so schwer auszuhalten sind
- welche Schutzmechanismen hinter dem Verhalten stecken
- wie du als Angehörige:r klare, liebevolle Grenzen setzen kannst
- und warum Hoffnung auf Heilung real ist
Einfühlsam. Ehrlich. Aufklärend.
Für alle, die mehr verstehen wollen – von anderen und sich selbst.

Themen-Gliederung
1. Begrüßung & persönliche Einleitung
- Vorstellung des Themas
- Eigene Betroffenheit
- Wie die Diagnose zur Sprache kam
2. Was ist Borderline?
- Definition laut ICD-10
- Unterscheidung zum impulsiven Typ
- Persönlichkeitsanteile & Intensität der Gefühle
- Schwarz-Weiß-Denken (Splitting)
- Erste Beispiele aus der eigenen Erfahrung
3. Emotionale Intensität & Beziehungsdynamiken
- Nähe-Distanz-Problematik
- Panische Angst vor dem Verlassenwerden
- Beispiel: „Tom & Lisa“ – Liebe und Rückzug im Wechsel
- Warum gesunde Menschen an ihre Grenzen kommen
4. Beziehungsmuster & Konfliktdynamiken
- Idealisierung und Abwertung
- Impulsivität & Eskalation bei Konflikten
- Eifersucht & Kontrolle
- Beispiel: „Paul & Jana“ – Missverständnisse aus Angst
- Eigene Beziehungserfahrungen und Reflexion
5. Innere Welt & Selbstbild
- Gefühlschaos & emotionale Leere
- Identitätsunsicherheit
- Anpassung an andere – das innere Chamäleon
- Schutzmechanismen & das Gefühl, nicht zu wissen, wer man ist
6. Selbstverletzendes Verhalten
- Warum es passiert – Druckabbau, nicht Aufmerksamkeit
- Beispiel: „Mia“ nach einem Streit
- Scham, sichtbare Spuren & gesellschaftlicher Umgang
7. Beziehungsfähigkeit – ein Missverständnis
- Borderliner können lieben
- Schwierigkeiten durch eigene Ängste
- Beispielhafte Verhaltensmuster (z. B. übermäßige Rücksichtnahme)
- Selbstwertprobleme & instabile Bindungen
8. Kindheit & Urvertrauen
- Wie frühe Erfahrungen das Bindungsverhalten prägen
- Chaotische Beziehungsmuster als Folge verletzter Biografie
- Außenperspektive und Eigenwahrnehmung
9. Grenzen setzen in Beziehungen
- Bezug zum Blogbeitrag
- Warum Grenzen wichtig sind – für beide Seiten
- Umgang mit Eskalation und Angriffen
- Beispiel: „Lena“ lernt in der Therapie, Konflikte ruhiger zu lösen
- Klarheit schaffen, ohne sich selbst aufzugeben
10. Hoffnung & Therapie
- Leben mit Borderline ist schwer – aber möglich
- Wege zur Stabilisierung:
- Älterwerden und Reife
- Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
- Langfristige Wirkung der Therapie
- Auch Angehörige können lernen, besser umzugehen
11. Abschluss & Ausblick
- Persönliche Reflexion
- Ermutigung an Betroffene & Angehörige
- Hinweis auf zukünftige Folgen
- Dank und Verabschiedung
Links zur Ausgabe:
Werbung:
Mitwirkende dieser Episode
Spieldauer: 0:37:03
Tag der Aufnahme: 14.06.25
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.
Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.
Podcast Lizenz:

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Autor: Sascha Markmann
Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert" Alle Beiträge von Sascha Markmann anzeigen