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[Musik]
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0:00:31 – 0:00:39
Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe der Abschweifung, da wo ich gelegentlich,
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0:00:39 – 0:00:47
eigentlich fast nie, vom Thema abschweife. Ich bin Sascha Markmann und sage Hallo.
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0:00:47 – 0:00:57
Das heutige Thema ist inspiriert von einem Video, ich glaube der gute Mann heißt Brain?
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0:00:57 – 0:01:08
Ne, der heißt Zero Brain, aber auf seinem Zweitkanal Braindump. Da hat er ein Video veröffentlicht
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0:01:08 – 0:01:18
gehabt und es geht um das Thema, wieso Computertechnik früher spannend war. Das ist der Titel vom Video
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0:01:18 – 0:01:25
und da geht er darauf ein, wie halt seine Entwicklung war. Ich packe das Video in meine
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0:01:25 – 0:01:36
Show Notes rein, könnt euch angucken. Ist echt ein sympathischer Herr, der gute Videos macht mit
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0:01:36 – 0:01:45
interessanten Themen. Also lange Rede, kurzer Sinn. Ich werde jetzt mal meine Geschichte erzählen.
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0:01:45 – 0:01:57
Das muss so 91, 92, vielleicht 90 herum gewesen sein.
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0:01:57 – 0:02:03
Und ja, das war kurz vor Weihnachten gewesen.
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0:02:03 – 0:02:09
Meine Eltern sind dann zum Mediamarkt gefahren und haben sich beraten lassen und hatten dann
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0:02:09 – 0:02:22
für 1400 Mark einen 386er SX25 mit 2 MB Arbeitsspeicher und einer 512 KB großen Grafikkarte
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0:02:22 – 0:02:39
bekommen. Dazu gab es das DR-DOS 6 Betriebssystem. Da meine Eltern, beziehungsweise mein Vater und
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0:02:39 – 0:02:45
meine Tante, die sich mit Computern, beziehungsweise PC auskannten, den schon mal fertig machen wollten,
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0:02:45 – 0:02:52
dass man damit sofort loslegen kann, haben sie versucht gehabt, das Betriebssystem zu installieren
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0:02:52 – 0:03:03
auf die unglaublich großen Festplatte von 107 Megabyte und das funktionierte nicht. Und wie
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0:03:03 – 0:03:09
ich dann früher von der Schule kam und meine Mutter da total panisch reagierte, weil ich ja
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0:03:09 – 0:03:20
gesehen habe, was im Wohnzimmer stand, ja, hatte ich dann gesehen gehabt, dass irgendwie von außen
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0:03:20 – 0:03:26
die Controllerkarte, wo halt die Festplatte und das Diskettenlaufwerk angeschlossen war,
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0:03:26 – 0:03:37
irgendwie diese Schiene schief war, dieses Slotblech. Und dann haben meine Tante und
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0:03:37 – 0:03:42
mein Vater den Rechner aufgeschraubt und haben gesehen, dass die Karte entweder durch den
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0:03:42 – 0:03:46
Transport oder von vornherein nicht richtig reingesteckt war. Nachdem die dann richtig
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0:03:46 – 0:03:54
drinsteckte in den 16-Bit-Slot. Funktionierte das Ding? Ja, dann konnte man das Betriebssystem
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0:03:54 – 0:04:00
installieren. Später bin ich dann aber auf MS-DOS gewechselt, wobei der DOS einen entscheidenden
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0:04:00 – 0:04:06
Vorteil hatte. Es hatte nämlich schon eine Netzwerkunterstützung installiert und das war
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0:04:06 – 0:04:13
nämlich für später, wenn man gemeinschaftlich zocken wollte, so Spiele im Netzwerk wichtig.
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0:04:13 – 0:04:22
Aber das ist ein komplett anderes Thema. Ja, so bekam ich dann kurz vor Weihnachten meinen
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0:04:22 – 0:04:28
ersten PC. Ich habe zu Weihnachten nichts anderes bekommen und ich habe auf den Geburtstag,
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0:04:28 – 0:04:34
den ich dann im März hatte, auch nichts anderes bekommen außer diesen einen PC.
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0:04:34 – 0:04:44
Meine Eltern haben dann quasi von meinen ganzen Verwandten und so weiter das Geld genommen,
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0:04:44 – 0:04:50
was die hinten in ein Geschenk gesteckt haben und haben damit dann quasi die Differenzsumme
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0:04:50 – 0:05:00
ausgeglichen. Ja, das war aber trotzdem ein tolles Geschenk. Davor hatte ich schon, ich glaube das
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0:05:00 – 0:05:15
Das war so 87 habe ich damit angefangen, mich mit Basic-Programmierung auf einen Schneider CPC 464
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0:05:15 – 0:05:23
damit zu beschäftigen. Später bekam ich dann durch einen geschickten Tausch mit einem Taschenrechner
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0:05:23 – 0:05:36
den F64 von meiner Tante mit einem ganzen Haufen Disketten. Und komischerweise den Schneiderrechner
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0:05:36 – 0:05:41
habe ich nie angefasst. Den Commodore, den habe ich komplett auseinandergepflückt. Da
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0:05:41 – 0:05:47
wurden dann Diskettenbeschleuniger eingebaut, da wurden zusätzliche Datenbusse eingelötet,
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dass man halt elfmal schneller laden konnte und siebenmal schneller speichern.
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Ein zweites Diskettenlaufwerk wurde gebraucht, gekauft, dann schon das moderne, was wesentlich
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0:06:02 – 0:06:08
kleiner war als das originale. Ein Drucker, der sowas von laut war.
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Ja, aber ganz besonders ist halt mir der Personal Computer in Erinnerung geblieben. Die anderen
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0:06:20 – 0:06:27
Dinger waren gewesen zum Zocken, zum Programmieren, wobei ich jetzt sagen muss, dass der Schneider,
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0:06:27 – 0:06:37
der CPC 464, der war richtig gut. Da war nämlich ein Z80 Prozessor drin und damit konnte man von
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0:06:37 – 0:06:47
anderen richtigen Computern, also sprich so Linux-Maschinen, die Programme drauf laufen lassen,
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0:06:47 – 0:06:57
wenn man dort ein dementsprechendes CPM bekommen hat, also das Betriebssystem. Dann konnte man dort
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0:06:57 – 0:07:05
diese Entwicklerumgebungen laufen lassen, weil es war für diesen Prozessor der Code geschrieben und
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0:07:05 – 0:07:13
alles andere stimmte ja. Man kann heutzutage, gibt es noch Kids, dass man den Arbeitsspeicher bis auf
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0:07:13 – 0:07:21
mehrere Megabyte erweitern kann. Also es gibt Leute, die sich da richtig eingehend mit beschäftigen,
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0:07:21 – 0:07:30
dass man da fantastische Sachen machen könnte. Ich hatte leider damals nur ein Manko. In dem
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0:07:30 – 0:07:36
Monitor war das Netzteil verbaut, also konnte man nicht ohne Problem halt einen anderen Monitor
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0:07:36 – 0:07:44
anschließen. Man musste quasi diesen Monitor verwenden, damit er den auch mit Strom versorgt.
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0:07:44 – 0:07:51
Ich hatte aber nur einen grünen Monitor. Jetzt kann das Ding auch fantastische Farben darstellen.
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0:07:51 – 0:07:58
Sah natürlich alles etwas arg grün aus. Hatte irgendwas so von Matrix. Aber, lange Rede,
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0:07:58 – 0:08:07
kurzer Sinn. Ich habe damals auf diesen Kisten programmieren gelernt. Mehr auf den Schneider
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0:08:07 – 0:08:12
wie halt auf den Commodore. Da habe ich halt mehr gezockt. Ich meine, ich hatte damals irgendwie 200
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0:08:12 – 0:08:18
Disketten und auf jeder Diskette waren x Spiele drauf. Die sind mir einfach alle so zugefallen.
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0:08:18 – 0:08:27
Beziehungsweise kamen in den Boxen von meiner Tante. Ja, heute kriegt man die ganze Scheiße
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als im Internet. Umsonst. Also für die meisten Spiele. Ein paar Spiele, da hat man noch Lizenzprobleme,
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0:08:35 – 0:08:42
aber die meisten Sachen kriegt man so. Ja, vielleicht sollte ich mir mal wieder
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einen so einen Retro C64 kaufen, wenn ich nur das Geld dafür hätte. Oder, ja, das Liebegeld.
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0:08:52 – 0:09:00
Mein erster richtiger PC. Was habe ich da für tolle Sachen mitgemacht? Was habe ich da mit
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0:09:00 – 0:09:06
tollen Sachen gemacht? Ich hatte mich natürlich sofort in den Quick Basic, was da dabei war,
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0:09:06 – 0:09:14
beziehungsweise ich hatte von der Schule aus mitgebracht gehabt GW Basic und habe dann da
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0:09:14 – 0:09:24
das Basic-Programmieren dann halt auf einem IBM-kompatiblen Computer gelernt, dann später
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0:09:24 – 0:09:33
QuickBasic, dann habe ich etwas später mit Pascal angefangen, ich glaube Pascal 6 oder 7,
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0:09:33 – 0:09:39
und habe damit tatsächlich so die ersten Anwendungen gemacht, die für mich interessant
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war. Wie Umlauf, also eine Nachführung für eine Funkantenne für Satelliten, also da musste ich mir
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0:09:53 – 0:10:04
erstmal die Kepler-Daten besorgen, das sind Bahndaten von den Amerikanern. Damals gab es
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schon das Internet, da war das weniger ein Problem und habe dann das Programm geschrieben,
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dann die Motoransteuerung, was ziemlich simpel war und konnte so dann halt mit einfachen Antennen,
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0:10:19 – 0:10:24
mit Helix-Antennen und einem Funkempfänger, weil ich damals auch schon meine Amateurfunk-Lizenz,
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0:10:24 – 0:10:29
die allerkleinste, gemacht hatte, weil mich einfach nur die hohen Frequenzen interessiert haben und
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nicht die ganzen langen Frequenzen, um halt einmal um den Planeten herum zu funken.
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0:10:36 – 0:10:41
Was interessierte mich, dass ich wollte kurz, kurz, kurz, ultra kurz und mega, mega, ultra,
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0:10:41 – 0:10:50
ultra kurze Welle machen, damit ich halt mit Satelliten kommunizieren kann oder so.
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0:10:50 – 0:11:00
Ja, das habe ich damals programmiert und es hat Spaß gemacht, einfach so diese höhere Mathematik,
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0:11:00 – 0:11:07
die man dafür brauchte für die Bahnberechnung mit den Kepler-Elementen, wo dann auch Verzögerungen
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0:11:07 – 0:11:16
drin sind. Ich habe dann, ein, zwei Jahre später, habe ich dann aufgerüstet gehabt auf einen DX40,
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0:11:16 – 0:11:23
Das war dann halt ein vollwertiger 32-Bit-Prozessor, weil der SX war immer so ein Abgespeckter.
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0:11:23 – 0:11:31
Das war zwar ein 32-Bit-Befehlssatz, aber die Kommunikation mit dem Meme-Board war alles
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0:11:31 – 0:11:40
auf 16-Bit und hatte dann einen vollwertigen 32-Bit-Rechner, also 32-Bit-Speicherkommunikation
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0:11:40 – 0:11:44
und die anderen Peripherien außerhalb den Steckkarten, weil das war alles nur auf 16-Bit.
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0:11:44 – 0:11:54
Und habe dann festgestellt, dass selbst der Prozessor, der ja schon so gut doppelt so schnell
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0:11:54 – 0:12:04
war wie den Prozessor, den ich davor hatte, nicht ganz ausreichte, weil der konnte etwas
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0:12:04 – 0:12:10
ganz entscheidendes nicht. Der kann nur die vier Grundrechenarten richtig gut. Jetzt kommt
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eine kleine Exkursion. Ein normaler Prozessor kann nur Addition. Jetzt gibt es ein paar Tricks,
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0:12:16 – 0:12:24
zum Beispiel mit den mit den kleinstmöglichsten, wenn man das dann hinzu zählt, kann man eine,
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was ist das denn nochmal, eine Subtration durchführen. Das ist nämlich mit den einer
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0:12:29 – 0:12:38
Komplement und ich meine Multiplikation ist einfach nur, dass ich halt plus plus plus plus rechne,
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0:12:38 – 0:12:44
also eine Addition und eine Division ist ja halt nur, dass man schaut, wie oft passt etwas in eine Zahl.
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0:12:44 – 0:12:49
Also ist es dann im Endeffekt eine komplexere Subtration.
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0:12:49 – 0:12:59
Und weil der quasi nur addieren kann, gut, und halt über den Trick mit dem einen Komplement die Subtration
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und dann halt die anderen, ist der ein bisschen langsamer.
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0:13:02 – 0:13:07
Und die ganzen höheren Funktionen muss der halt immer rumtricksen.
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0:13:07 – 0:13:14
Davon kriegst du nichts mit, weil der kann das einfach. Das ist in dem Code drin und da sind
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die Anweisungen, die Algorithmen, aber es gibt eine Abhilfe. Es gibt diesen mathematischen
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0:13:20 – 0:13:28
Coprocessor. Das ist dann kein 386, sondern ein 387er und den habe ich mir dann mal geholt.
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Den gab es dann von irgendeinem günstigen Anbieter, ich glaube von Zyrex oder so,
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0:13:34 – 0:13:40
oder wie sie sich damals geschrieben haben. Und den habe ich dann eingebaut und siehe da,
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in mathematischen Anwendungen war das Ding auf einmal eine Rakete. Weil,
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wenn ich vorhin gegangen bin und ich habe Mandelbrot gemacht, was halt 300 mal,
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320 mal 240 Pixel war, da hat das Ding schon mal gerne einen Tag dran gerechnet. Danach war das
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ungefähr zehn Minuten durch. Da kann man sich mal vorstellen, was dieser mathematische
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0:14:07 – 0:14:17
Coprocessor für eine fantastische Leistung gebracht hat. Ab den 486er gab es keine mathematischen
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Coprocessor, weil der quasi schon im Prozessor mit integriert war. Außer bei den wenigen 486er SX,
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0:14:26 – 0:14:36
die gab es eine ganz kurze Zeit. Da war das nicht der Fall. Ja, also ihr seht, ich war damals voll
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in der Materie drin. Ich glaube, in dem Jahr habe ich dann mir auch mein erstes CD-ROM-Laufwerk
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0:14:44 – 0:14:54
geholt. Das war ein Einfachgeschwindigkeit, ein Single Speed, also mit 150 KB/s. Es gab
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auch schon Double Speed mit 300 Kilobyte pro Sekunde, aber die waren, das war ungefähr dreimal
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so teuer wie das einfache. Da habe ich mir das Ding geholt und war so was von happy, dass ich
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0:15:06 – 0:15:17
jetzt endlich CD-ROMs lesen kann. Juhu! Heureka! War das toll! Ich weiß nicht, wie oft ich in der
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0:15:17 – 0:15:24
zwischenzeit mein Windows, mein DOS, mein Windows installieren musste, weil ich da irgendwas kaputt
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gemacht hatte oder die Festplatte auf einmal so voll war, die so 107 Megabyte und irgendwann
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ist die mir auch abgeraucht. Dann musste ich mir eine neue holen und ich habe dann damals für 400
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0:15:41 – 0:15:50
mir eine 400 Megabyte Festplatte geholt. Also für einen Schüler in dem zarten Alter eine verdammt
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0:15:50 – 0:15:56
teure Investition. Ich habe zu dem Zeitpunkt sehr viel Kohle geschöpft, geschöpft. Ich habe sehr
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viel Brennholz bei meinen Großeltern gehackt. Ich habe mein Feuerwerksgeld für Silvester nicht in
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0:16:06 – 0:16:12
in Schwarzpulver investiert, sondern immer schön zur Seite gelegt, damit ich mir solche Spielereien
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halt dann leisten konnte.
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0:16:13 – 0:16:23
Kurz da drauf hatten sie dann beim Media Markt ein Angebot gehabt für eine Zaunplaster 16-Bit
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Zaunkarte.
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0:16:24 – 0:16:25
Das war die allererste.
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0:16:25 – 0:16:31
Und da habe ich dann mal angezahlt und habe sie dann zwei Monate später mir geholt.
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0:16:31 – 0:16:33
Anzahlung, damit der Preis nicht verfällt.
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0:16:33 – 0:16:34
Verstehe ich.
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und habe sie mir dann 200 Euro später geholt. Ich weiß nicht mehr wie teuer die war, aber das war die größte Ausbaustufe dieser Karte.
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Die hatte Controller gehabt, schon für mehrere CD-ROM-Laufwerke, hatte dann noch einen speziellen Verschlüsselungsschip drauf,
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0:16:55 – 0:17:04
drauf, damit man spezielle Codecs verwenden kann, um die Sounddatei-Größe einfach viel kleiner zu
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0:17:04 – 0:17:10
machen. Also man hat den 16-Bit aufgenommen und das Ding hat dann irgendwie in sechs oder so
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0:17:10 – 0:17:19
Bits gespeichert mit diesen mathematischen bla bla bla, ich weiß nicht mehr. Ja, ich denke die
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die wir damals jenseits der 300 Mark gekostet haben. Ja, dann hatte ich auf einmal ein fast
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Multimedia PC, weil zudem damals ein Multimedia PC laut Definition ein Double Speed CD-ROM-Log-Werk
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0:17:35 – 0:17:47
hatte. Und das war absolut wow. Bei der Soundkarte war ja auch eine Enzyklopädie dabei, zwar auf
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0:17:47 – 0:17:52
englisch, aber egal. Und das war so geil gewesen, dass man einmal kleine Filmchen so in Briefkarten,
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0:17:52 – 0:17:59
Postkarten, Briefmarkenformat, also Mäusekino gucken konnte und dazu auch noch einen tollen
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Ton hatte. Und die Spiele, wow! Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch ein paar Spiele. Ich habe so
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Aufbau-Strategie-Spiele, so wie "Siedler". Das habe ich geliebt auf dem PC. Was war denn noch
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0:18:13 – 0:18:21
gewesen. Ja, dann ging das relativ schnell. Dann habe ich mein erstes Vierfachgeschwindigkeit
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CD-ROM-Laufwerk. Dann kam der erste 486er. Das war, glaube ich, ein DX480 oder 100. 100. Der
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0:18:37 – 0:18:44
schnellste 486er, den es dann gab. Zu dem Zeitpunkt gab es aber auch schon den Pensium und diesen
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0:18:44 – 0:18:53
komischen Skandal, den wir damals hatten mit dem Pensium. Weil der Pensium hat falsch gerechnet.
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Das war ein Ding. Das muss so 1994/95 gewesen sein. Ja, und dann ging das so ganz schnell.
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0:19:10 – 0:19:24
Ich habe zwar dann nicht mehr so oft die Hardware gewechselt, aber immer wieder. Irgendwann mal kam
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mal dann halt ein guter Laserdrucker, nicht kleinen Laserdrucker, Tintenstrahldrucker,
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0:19:29 – 0:19:36
wie damals jeder hatte, von HP. Dann kam von Mostec ein Flachbett-Scanner, aber nicht so
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0:19:36 – 0:19:41
moderner Scheiß wie heute, der halt einmal durchscannt und dann die Farbe hat. Nein,
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0:19:41 – 0:19:47
der musste dreimal durchgehen, damit man ein Farbbild hatte. Das dauerte dann alles halt
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dreimal so lange, als wenn man nur ein schwarz-weiß scannen würde. Da musste man sich dann auch noch
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mit SCSI beschäftigen, also SCSI, so etwas, was man nur so von Großcomputer kannte und was ganz
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0:20:05 – 0:20:11
magisches war, weil da konnte man ja auch bis zu sieben Geräte und in späteren
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Versionen bis zu 14 Geräte anschließen und das war schon wow.
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0:20:18 – 0:20:23
Also ich hatte eine SCSI-Karte in meinem Rechner drin. Ich konnte zwar nichts, aber
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0:20:23 – 0:20:30
toll. Dann habe ich später bei Conrad eine bessere SCSI-Karte gesehen gehabt,
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0:20:30 – 0:20:38
so eine 1505 oder was das war oder 15010 von Adaptec und die war ganz günstig. Da habe ich
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0:20:38 – 0:20:44
die mir geholt und damit ging das Ding noch besser und dann konnte ich endlich auch mal ein paar andere
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0:20:44 – 0:20:48
Geräte mit anschließen. Jetzt war das nur so gewesen, die ganzen SCSI Klamotten waren alle
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0:20:48 – 0:20:56
scheiße teuer. Also habe ich mir da eigentlich nie was geholt. Ich hatte aber die Möglichkeit,
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0:20:56 – 0:21:05
das anzuschließen. Toll. Dann irgendwann mal purzelte ein Modem rein, so 2400 Kb,
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0:21:05 – 0:21:16
oder Baud sagt man damals. Das war so langsam, man konnte quasi den Bild Zeile für Zeile zuschauen,
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0:21:16 – 0:21:21
wenn es sich so aufbaute. Oder wenn man sich mit einer Mailbox verbunden hatte, konnte man
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wie in einem Film zu sehen, wenn sich die Zeilen so aufbauen. Ganz witzig. Dann hatte ich dann
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irgendwann mal ein doppelt so schnelles, das war schon schneller. Und dann hatte ich kurz
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darauf auch schon mein erstes internes 14.400 KB. Das war dann ungefähr so, dass man damit
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arbeiten konnte. Dann hatte ich jedenfalls mal ein 28-Achter, das war natürlich noch schneller. Und
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dann kam mein erstes 56K Modem. Ich glaube 56800 oder so. Das war wirklich schnell. Jeder, der halt
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damals einen Modem hatte, wird sich an diesen fantastischen Ton, wenn man sich da einwählt,
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Jeder kennt das, der damals was mit der Hand in Fernübertragung gemacht hat. Damals hatte ich
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auch schon einen Zugang zum Internet, halt über BTX von der Telekom. Weil mein Eltern es irgendwann
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mal auf den Sender gingen, das am Wochenende ständig abends die Leitung belegt war, habe
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ich dann irgendwann mal meinen zweiten eigenen Telefonanschluss bekommen, wo ich dann halt eine
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gewisse Stundenanzahl im Monat ins Internet durfte oder auf Mailboxen und dann kam endlich das große
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0:23:04 – 0:23:16
DSL. Fantastisch. Ein Megabit pro Sekunde im Download und ich glaube irgendwie so 100 um 119
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oder so 120 im Upload. Und dazu auch noch eine echte Flatrate. Das war toll. Nie mehr drauf
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0:23:26 – 0:23:35
achten, wie teuer alles ist. Und da sind wir auch schon irgendwie fast in den 2000ern. Also man sieht,
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0:23:35 – 0:23:43
dass ich damals echt eine steile Entwicklung gemacht habe und ich habe da so viele spannende
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0:23:43 – 0:23:54
Sachen entdeckt. Heute ist das so, das hat alles so an Faszination verloren. Für mich ist halt ein
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Computer und Werkzeug. Diese Diskussion, ob das jetzt ein Mac ist oder ein Windows oder eine
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Linux-Maschine, das ist egal. Für mich ist ein Computer ein Werkzeug. Der muss funktionieren und
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halbwegs modern sein. Ich muss ins Internet können und ich muss Programme installieren können,
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0:24:15 – 0:24:20
also aus dem Internet. Dann kann ich mir meine Arbeitsumgebung einrichten und dann kann ich
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0:24:20 – 0:24:28
damit programmieren, meine Texte schreiben, Videos schneiden, die Podcast bearbeiten und so weiter.
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0:24:28 – 0:24:37
Da ist mir die Architektur schnurzpiepegal. Da geht es halt nur darum, dass ich dann das
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0:24:37 – 0:24:45
Werkzeug habe. Und das ist so eine Erkenntnis, die ich halt in den letzten Jahren bekommen habe. Es
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0:24:45 – 0:24:52
ist alles viel langweiliger geworden, außer man hat RGB. Wir wissen alle, ein Computer mit RGB
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bringt immer mehr Bilder pro Sekunde, FPS. Das sind immer 10 bis 20 mehr. Nee, mal im Ernst,
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0:25:00 – 0:25:11
das ist alles heute so kompaktibel und so wenig mit Fehler behaftet. Du hattest früher in den
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0:25:11 – 0:25:18
Computer drinnen eine Schnittstellenkarte. Da war im Idealfall der Controller drauf für das
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0:25:18 – 0:25:23
Diskettenlaufwerk, also für die zwei möglichen Diskettenlaufwerke. Dann war da ein Controller
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0:25:23 – 0:25:31
drauf für die Festplatte, für zwei. Später gab es dann welche, wo man vier Festplatten
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0:25:31 – 0:25:39
anschließen konnte. Immer ein Master und immer ein Slave. Und das musste man auch bei den Festplatten
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0:25:39 – 0:25:49
einstellen. Dann gab es eine Controllerkarte, wenn nicht alles zusammen auf einer drauf war,
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für die seriellen Schnittstelle, für eins und zwei und für den Parallelport. Das gab es manchmal
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alles einzeln oder kombiniert oder groß kombiniert. Dann hießen das so Multi-IO-Karten, wo dann halt
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alle wichtigen Ein- und Ausgänge drauf waren. Auf dem Meme-Bot war meistenteils nur der Stecker
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für die Tastatur. Eine Maus musste man extra an den seriellen Anschluss dran stecken und das war
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0:26:22 – 0:26:29
meistenteils der 9-polige Pin, so dass der 25-polige Pin frei blieb für Molem oder für ein anderes
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0:26:29 – 0:26:46
Ja, es war einfach spannend. Ich habe ausgelassen den Sprung von der 56k Modem zu DSL. Da gab es
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noch ein paar Jahre ISDN, wo man mit Kanalbündelung 128 Kbit/s hatte. Das musste man ja auch eine Karte
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0:26:57 – 0:27:06
für reinstecken, die musste man konfigurieren, bis das funktionierte. Und man musste eine
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0:27:06 – 0:27:12
Netzwerkkarte reinstecken, damit man DSL nutzen konnte. Das kann sich ja auch heute keiner mehr
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vorstellen. Es ist heutzutage alles hinten an der Blende dran, an den I/O-Shield. Da hast du die
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0:27:20 – 0:27:27
Eingänge für eine Tastatur oder halt nur USB. Also manchmal sind da auch PS/2-Anschlüsse da,
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aber es ist schon obsolet. Aber du hast halt die USB-Anschlüsse, dann hast du die Anschlüsse für
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0:27:33 – 0:27:38
Audio, dann Anschlüsse für mindestens ein Netzwerkgerät, um bessere Mainboards, haben
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wir zwei Netzwerkgeräte, dann noch gegebenenfalls ein Monitoranschluss, wenn der Prozessor nämlich
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noch eine Grafikeinheit hat, so dass du eigentlich im Idealfall gar keine Erweiterungskarten mehr im
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0:27:53 – 0:27:58
Rechner drin hast, sondern du hast den Arbeitsspeicher drin stecken und du hast halt
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deine eine Festplatte in Form einer MVE-SSD. Wenn man sich überlegt, was wir früher als
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0:28:13 – 0:28:19
einstellen mussten, es mussten IACUs verteilt werden, da durften keine Konflikte sein im
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Adressbereich. Soundkarten liefen immer standardmäßig auf 220. Dann IAQ 7. Das hatte aber
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ein Problem gehabt, weil standardmäßig der IAQ 7 auch für die Druckerport verwendet wurde. Dann hast
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du den Druckerport auf IAQ 5 gepackt, weil die meisten Programme, die halt die Soundkarte genutzt
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haben eigentlich als Standard den IRQ7 verwendet. Und so musstest du immer deine Konfiguration im
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0:28:53 – 0:28:58
Blick behalten. Ich hatte auch vergessen zu erwähnen, diese Speichererweiterung damals
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mit den SIM-Modulen. Dann ist ein Werk in Taiwan abgebrannt, auf einmal waren Speichermodule Gold
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wert, da sind die preise explodiert. Du hast für ein 4 megabyte modul auf einmal 400-500 euro auf
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0:29:17 – 0:29:23
dem d-mark bezahlt und wofür du vorher ein hunderter vielleicht bezahlt hast. Also wurden solche
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0:29:23 – 0:29:31
speichermengen unglaublich teuer und ich hatte mir dann auf dem gebrauchtmarkt mehr mal 4 megabyte
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0:29:31 – 0:29:38
zusammengekauft und habe die dann halt in meinen Rechner reingetan. Ich hatte aber vor,
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0:29:38 – 0:29:53
wie gesagt, 2x4 Speichermodule a 256 KB, also 2x1 MB. So habe ich dann halt 5 MB Arbeitsspeicher
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gehabt und hatte dann den Vorteil, dass ich alle Treiber und so weiter in 1 MB reinpacken konnte
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und hatte dann immer noch 4 MB frei für Anwendung, was ein unglaublicher Geschwindigkeitsvorteil war
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0:30:06 – 0:30:15
gegenüber denjenigen, die nur 4 MB hatten, weil die hatten ja im Endeffekt nur gerade mal 3 MB zur Verfügung.
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0:30:15 – 0:30:22
Und es war immer eine Konfiguration, man musste sich total viel damit beschäftigen.
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0:30:22 – 0:30:27
Und heute ist das tatsächlich so, ich habe diesen Rechner, den ich jetzt verwende,
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0:30:27 – 0:30:40
wann kam der 13.900 von Intel raus? Also kurz darauf habe ich den gekauft mit Mainboard,
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0:30:40 – 0:30:47
Arbeitsspeicher und SSD und dazu eine Grafikkarte und war seitdem quasi nie
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0:30:47 – 0:30:55
wieder dran, außer dass ich dann mal die Wärmeleitpaste mal überprüft habe. Ich muss da
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0:30:55 – 0:31:07
nichts einstellen, das ist alles so automatisiert und das ist krass, das ist so Mac-mäßig, so Mac-User-mäßig.
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0:31:07 – 0:31:13
Ja, damit muss ich mich nicht beschäftigen, das macht mein Operationssystem, mein Mac OS.
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0:31:13 – 0:31:20
Und wie gesagt, das hat früher so viel Spaß gemacht, sich damit zu beschäftigen und Sachen
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0:31:20 – 0:31:29
auszuprobieren. Heute kann man auch noch einen Parallelport nachrüsten, dass man halt acht
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0:31:29 – 0:31:36
digitale Ein- und Ausgänge hat, entweder per USB oder halt als Steckkarte. Und wenn ich überlege,
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0:31:36 – 0:31:44
dass ich meine erste computergesteuerte Ampelanlage so gebaut habe, dass ich an einem Computer einen
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0:31:44 – 0:31:49
Stecker drin gesteckt habe, wo ein langes Kabel dran war. Das ging auf eine Platine und von dort
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0:31:49 – 0:31:58
aus auf die nachgebaute Straße mit Ampel. Ich habe dann Programm laufen lassen, was dann optisch
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0:31:58 – 0:32:03
dann auch angezeigt hatte, welche Lichter jetzt gehen und wie die Schaltung ist, die Taktung ist
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0:32:03 – 0:32:13
eine Schaltung ist und so konnte man dann halt die Ampel sehen. Und weil dann auch eine
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0:32:13 – 0:32:22
zwei Richtungskommunikation ist, konnte man ja auch hingehen, dass man jetzt halt als Fußgänger
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Knopf drückt, dass dann halt das Fuß rot wird, dass man halt über die Straße gehen kann. Und das können
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0:32:31 – 0:32:38
heutige Kits nicht mehr. Dafür haben die komplett andere Möglichkeiten mit den ganzen Mikrokontrollern.
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0:32:38 – 0:32:44
Ich weiß noch, wo damals im Computer Club, damals auf dem WDR, noch so der erste
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0:32:44 – 0:32:54
Mikrokontroller als Bausatz so angeboten wurde. Bei Conrad war das, ich weiß gar nicht mehr,
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0:32:54 – 0:33:00
wie das Ding hieß. Das Ding hatte wirklich ganz wenige Ein- und Ausgänge und konnte total wenig.
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0:33:00 – 0:33:15
war aber im Endeffekt in Basic und in einer Block-basierten, also einer optischen Programmiersprache zu programmieren.
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0:33:15 – 0:33:20
Und das habe ich mir geholt gehabt und hatte damit auch rumexperimentiert und das war toll gewesen.
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0:33:20 – 0:33:29
Aber wenn ich heute überlege, was man mit einem Raspberry Pi oder mit einem Androido oder auch anderen Mikrocontrollern machen kann,
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dass man da so kleine Bastelprojekte durchführt und die schnell programmieren kann,
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0:33:36 – 0:33:44
man unbegrenztes Wissen im Internet hat oder auch sich mit Chat-GBT helfen lassen kann,
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0:33:44 – 0:33:47
wenn man Probleme hat, den Code anzupassen.
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0:33:47 – 0:33:53
Das war alles damals, was ich selber lernen musste mit meinem Kumpel,
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0:33:53 – 0:33:59
indem wir tagelang irgendwelche Listings aus Büchern und Zeitungen abgetippt haben
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0:33:59 – 0:34:02
um zu verstehen, wie dieser Code funktioniert.
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0:34:02 – 0:34:07
Das war eine komplett andere, wilde Zeit.
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0:34:07 – 0:34:14
Und ich bin so dankbar, dass ich quasi in dieser Zwischengeneration,
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0:34:14 – 0:34:16
darüber habe ich ja auch schon mal eine Abschweifung gemacht,
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0:34:16 – 0:34:21
bin, die 77 bis 81, 82 ist,
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die quasi eine analoge Kindheit hatte
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0:34:25 – 0:34:27
und eine digitale Jugend.
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0:34:27 – 0:34:35
Und bei mir war das so gewesen, ich bin 1977 geboren, mein Vater hatte relativ schnell halt
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0:34:35 – 0:34:42
damals den Schneiderrechner in die Handfamilie geschaffen und ich war so fasziniert von dem
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0:34:42 – 0:34:48
Gerät und wie ich dann im Handbuch – damals gab es noch Handbücher, wo die Schaltungen erklärt
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0:34:48 – 0:34:56
wurden und wo man ableiten konnte, wie das funktioniert – dass ich dann halt angefangen
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0:34:56 – 0:35:01
habe mich mit Programmieren auseinanderzusetzen und verstanden und verstehen wollte und später
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0:35:01 – 0:35:08
auch verstanden habe, wie das funktioniert und wie ich etwas machen kann, dass ich bis heute davon
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0:35:08 – 0:35:14
noch total fasziniert bin. Heute ist das auf einem komplett anderen Level und Niveau und die Jugend
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0:35:14 – 0:35:21
hatte noch nie so viele Möglichkeiten gehabt, fantastisch da einzusteigen. Und was sehe ich?
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Die sitzen alle vor ihren Handys, Tablets oder Laptops und konsumieren zum größten Teil fix
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und fertige Programme und machen was damit. Natürlich machen einige Leute damit total
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0:35:34 – 0:35:41
geilen Scheiß. Die sind super kreativ. Ich meine, das waren wir damals auch. Aber wenn ich überlege,
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0:35:41 – 0:35:49
wenn ich diese Möglichkeiten, die die heute haben, ich damals gehabt hätte in Anfang der 90ern,
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0:35:49 – 0:35:55
Ey, das wäre so ein Brainfuck gewesen. Ich weiß noch, wie ich keinen Computer mit hatte,
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0:35:55 – 0:36:02
aber die halbe Erwachsenenabteilung mir in den Urlauben, die wir in der Nordsee gemacht haben,
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0:36:02 – 0:36:08
immer mitgenommen habe. Also Programmieren, Elektronik und dass ich das alles theoretisch
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0:36:08 – 0:36:15
da durchgegangen bin, mir Notizen gemacht habe, dann halt, wenn ich dann wieder zu Hause war,
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0:36:15 – 0:36:22
das nächste Buch ausgeliehen habe und weiter dran und quasi erstmal alles theoretisch mir
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0:36:22 – 0:36:30
erarbeitet habe. Ja, das war geil und ich glaube das hat dazu geführt, dass ich der Mensch bin,
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0:36:30 – 0:36:36
den ich heute bin, weil ich mir damals so viel erarbeiten musste. Aber trotzdem beneide ich die
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0:36:36 – 0:36:41
jungen Leute heute und das sage ich manchmal in 48 Jahren für diese fantastischen Möglichkeiten,
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0:36:41 – 0:36:47
die sie haben. Manche machen das ja auch, nutzen das und setzen tolle Sachen um. Andere leben,
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0:36:47 – 0:36:56
erarbeiten sich super tolle kreative Sachen mit den Möglichkeiten, die sie haben. Und dass ich
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0:36:56 – 0:37:01
stellenweise doch manchmal ein bisschen neidisch bin auf die jungen Leute heute, aber trotzdem diese
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0:37:01 – 0:37:11
geile Zeit mit diesen Aha-Momenten und das tiefe Verständnis dafür, wie ein Computer funktioniert,
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0:37:11 – 0:37:17
Wie kommuniziert ein Prozessor mit seinen Arbeitsspeicher und mit der Peripherie?
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0:37:17 – 0:37:27
Das müssen die heute ja echt nicht mal wissen, weil der Mikrokontroller, da ist alles drin und
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0:37:27 – 0:37:35
da haben sie das. Aber ich bin jetzt fertig mit meiner Abschweifung, das sind ja schon wieder 37
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0:37:35 – 0:37:42
Minuten. Ich bedanke mich für euer Geduld und fürs Zuhören. Vielleicht könnt ihr verstehen,
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0:37:42 – 0:37:49
warum ich so für dieses Thema brenne. Und selbst wenn ich geisteswissenschaftlich später studiert
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0:37:49 – 0:37:58
habe, ich immer noch, heutzutage noch, in tiefstem meines Herzen ein Nerd bin und mich super gerne
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0:37:58 – 0:38:10
mit ganz extremen technischen Themen beschäftige, genauso wie ich halt gerne über einen schönen
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0:38:10 – 0:38:18
Sonnenaufgang oder ein perfekt gekochtes Frühstückseil philosophieren kann. Tschüss, euer Sascha.
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0:38:18 – 0:38:25
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In dieser Abschweifung wird’s nostalgisch: Sascha nimmt dich mit in seine digitale Kindheit und Jugend – vom Schneider CPC 464 über den C64 bis hin zum 386er mit 387-Coprozessor. Es geht um kaputte Slotbleche, Netzwerkkarten, Fraktale, die einen Tag zum Rendern brauchten, und den Zauber der ersten Zeile BASIC-Code.
Warum Computertechnik früher so faszinierend war, wie man Programme aus Zeitschriften abtippte, was es mit IRQ 7 und dem Soundkarten-Streit auf sich hatte und warum moderne Rechner zwar leistungsfähig, aber auch irgendwie… langweilig geworden sind – all das hörst du hier.
Eine Hommage an eine Zeit, in der man sich Wissen noch erarbeiten musste – und genau deshalb so viel tiefer eintauchte.

Themen Gliederung:
1. Inspiration & Einstieg
- Anstoß durch ein Video von Zero Brain (Braindump)
- Rückblick auf eine Zeit, in der Computer noch Magie hatten
2. Der erste PC – 386 SX mit 25 MHz
- Kaufgeschichte: MediaMarkt, Weihnachten, 1400 DM
- DR-DOS 6, 107 MB Festplatte, 2 MB RAM
- Hardwarefehler: schiefe Slotblende & Controllerkarte
- Netzwerkfunktionen von DR-DOS und erste LAN-Erfahrungen
- Finanzierung durch Familie – „alles auf eine Karte gesetzt“
3. Frühe Rechner und Lernkurve
- Schneider CPC 464: grüner Monitor, BASIC, CP/M & Z80
- Commodore 64: Tauschgeschäft, Diskettensammlungen & Zockerparadies
- Bastelprojekte: Datenbusse, Diskettenbeschleuniger, zweites Laufwerk
- Unterschiedliche Nutzungen: Programmieren vs. Spielen
4. Programmieren & erste eigene Projekte
- GW-BASIC, QuickBasic, später Turbo Pascal
- Entwicklung einer Satelliten-Antennensteuerung mit Keplerdaten
- Amateurfunk-Lizenz und Faszination für hohe Frequenzbereiche
5. Hardware-Upgrades & Rechenpower
- Umstieg auf 386 DX 40 MHz – endlich echtes 32-Bit
- Limitationen der CPU bei komplexer Mathematik
- Einbau des 387-Coprozessors – Mandelbrot in Minuten statt Tagen
6. Multimedia & Peripherie
- CD-ROM-Laufwerke: Single-Speed, später Double- und Vierfach-Speed
- Erste Soundkarte mit Hardware-Kompression & Enzyklopädie
- Scanner mit SCSI, Tintenstrahldrucker, erste kleinen Filmchen am PC
7. Internet & Vernetzung
- Modems: 2400 Baud bis 56k, Mailboxen & BTX
- Eigene Telefonleitung für Online-Zeiten
- ISDN mit Kanalbündelung, dann der Durchbruch mit DSL & Flatrate
8. Basteln, Basteln, Basteln – und das Wissen dahinter
- IRQ-Konflikte, I/O-Adressen, Treiberoptimierung, RAM-Preissprünge
- Speicheraufrüstung und Konfiguration für maximale Leistung
- Multi-I/O-Karten, Parallelports, Maus an COM1, Drucker an LPT1
- Projekte wie eine computergesteuerte Ampel über den Parallelport
9. Technik im Wandel der Zeit
- Vergleich früherer Rechner mit heutiger Plug & Play-Komfortzone
- Mainboards ohne Steckkarten vs. einst komplexe Einrichtungsrituale
- Raspberry Pi & Microcontroller heute – Einstieg einfacher, Wissen oft flacher
10. Reflexion & Fazit
- Dankbarkeit für eine Jugend zwischen Analog & Digital
- Was man sich früher hart erarbeitet hat, gibt’s heute in Sekunden
- Nerdtum mit Seele: Technik als Weg zur Selbstbildung & Ausdruck
- Ein Appell an die Neugier – früher, heute und morgen

Links zur Ausgabe:
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Mitwirkende dieser Episode
Spieldauer: 0:42:39
Tag der Aufnahme: 19.07.25
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.
Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.
Vorschau auf eine kommende Veröffentlichung im LautFunk Podcast:
Die nächste Episode "Die Abschweifung 68 Selbstwahrnehmung – Wie wir uns sehen (und andere uns sahen)" erscheint am 13. November 2025 um 10:31 Uhr und hat 3 Kapitelmarken, unter anderem: "Die Abschweifung - Selbst Wahrnehmung" . Du kannst dich auf 0:35:48 feinste Unterhaltung freuen.
Podcast Lizenz:
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License
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Autor: Sascha Markmann
Sascha Markmann ist ein kreativer Kopf mit bewegter Biografie: Informatiker, studierter Philosoph, Religionswissenschaftler und Psychologe – und gleichzeitig ein Mensch, der das Leben nach einem Schlaganfall ganz neu entdeckt hat. Nach Stationen als Rettungssanitäter und Altenpfleger fand Sascha seinen Weg in die Welt des kreativen Ausdrucks: Als Blogger, Musiker, Podcaster, Philosoph und visueller Geschichtenerzähler kombiniert er technisches Know-how mit emotionaler Tiefe und einem schrägen Sinn für Humor. Seine Beiträge entstehen irgendwo zwischen Borderline, Acid Bassline und Beistand – ehrlich, direkt und gerne auch mal mit einem Augenzwinkern. Leitmotiv: „Audiovisueller Stumpfsinn mit keinem Nutzwert – aber vielleicht genau deshalb so wertvoll.“ Alle Beiträge von Sascha Markmann anzeigen
Das war echt schön anhören. Ich bin mit einem 286er gestartet, war allerdings weitaus weniger technisch interessiert als Du. Trotzdem eine kleine Audioreise in die Vergangenheit…