Warum England?

“In England haben wir keine anderen Vergnügen außer dem Laster und der Religion.”
Sidney Smith (1771 – 1845), Englischer Geistlicher, Schriftsteller

Wenige wissen von mir, dass ich im Alter von 16 Jahren ein Jahr in England gelebt habe und immer wieder zwischendurch mal für ein paar Wochen oder ein paar Monate je nachdem wie ich Zeit hatte und wie mein Leben gerade so verlief.

Aber wie kam es dazu, dass ich von einer so lange zeit in England lebte, das ist eine ziemlich lange Geschichte und hängt auch viel mit der Vergangenheit in meiner Familie zusammen. Zu einer Zeit, in der es bei uns in der Familie wirklich sehr turbulent und stressig einherging, meinten meine Lehrer, das ist eine gute Idee sein, wenn ich eine Zeitlang im Ausland leben würde.

Es würde mir guttun, es würde mir Selbstvertrauen geben und auch helfen den Stress der, um mich herum herrschte zu bewältigen, der Vorteil den ich hatte war, das die Schwester von meinem Vater einen englischen Soldaten geheiratet hatte und nach langer Zeit in Deutschland nach England gezogen ist.

So hatte ich gleich eine Anlaufstelle, in der ich notfalls Deutsch sprechen konnte und ich war mir sicher, dass ich mich verstehen werden würde dann meine Cousins und Cousinen haben ja auch alle viele Jahre in Deutschland gelebt und würde mich zumindest verstehen können.

Ich sagte zu und habe mich auf das Abenteuer eingelassen und was soll ich sagen es war eine der spannendsten Abschnitte in meinem Leben so spannend, dass ich immer wieder aufs Neue nach England gereist bin.

Das gute war gewesen, dass ich in diesen Zeitraum kein Unterricht hatte und es machte mir auch eigentlich nichts aus den ich war gut genug in der Schule und das was sich dort verpasse anderweitig mir anzueignen und so konnte ich die Zeit voll genießen.

Jetzt muss man nicht meinen, dass ich dort den ganzen Tag nur vorm Fernseher gesessen habe und Kekse gefuttert habe nein ich habe dort gearbeitet ich habe im Betrieb meines Onkels, der einen Schweißer Betrieb hatte bzw. Metallbau dort habe ich die EDV auf Vordermann gebracht was natürlich eine Herausforderung war, denn ich war nur deutsche Software gewöhnt und musste mich auf die englischsprachige Oberfläche einlassen und meiner ältesten Cousine dort auch etwas Unterricht geben.

Ich habe auch eine Zeitlang auf ein Bauernhof gearbeitet dort habe ich harte Feldarbeit geleistet, ich habe mit meinen eigenen Händen Kartoffel aus dem Boden geholt und dieser in 25 kg Säcken verpackt ich weiß, wie harte diese Arbeit ist und nach drei Tagen konnte ich kaum noch laufen bzw. mir die Schuhe zubinden da alles fürchterlich weh tat, von einem der schlimmsten Muskelkater die ich meinen Leben bisher hatte.

Aber ich war, gezwungen dort nur Englisch zu reden. Auf dem Feld sprach keiner Deutsch mir zeigt der Bauer stolz die Deutschen Traktoren und Erntemaschinen aber gesprochen habe hat wir nur Englisch und das war eine gute Schule denn ich lernte so Englisch zu sprechen aber ein anderes Englisch, ein Englisch was die Menschen sprechen und nicht das was wir in der Schule lernen das nur ein winzig kleiner Teil in England spricht.

Habe auch dort mich mit Musik beschäftigt dann meine jüngste Cousine ist eine sehr musikalische junge Frau, sie ist dort einer bekannte DJane und habe über ihr einige interessante Leute kennengelernt vor allem auch bei den späteren Besuchen, nachdem sie ein Musik Schulinternat besucht hat.

Meine ersten Erfahrungen mit illegalen Techno Veranstaltungen oder auch großen Raves habe ich dort gemacht mit 16 nicht unbedingt einfach dort hereinzukommen aber mit der Geburtsurkunde eines Cousins von mir als Nachweis meiner Volljährigkeit hat es immer funktioniert.

Ich habe viele tolle Sachen dort erlebt und viel über mich und das Leben gelernt eigentlich sollte jeder mal so eine Zeit in sein Leben haben, wo er quasi allein in ein neues Land geht und versucht dort klarzukommen.

Ja gut das kann man sagen noch du warst doch bei deiner Tante, richtig ich war bei meiner Tante, aber sie habe ich ja auch zehn Jahre bestimmt nicht gesehen und mir war dort ja alles fremd, all zumal ich in einem fremden Land war und mal eben schnell nach Hause laufen war ja auch nicht so, das war eine große Reise übers Wasser mit Schiffen und viel Autofahren.

Es machte mich auf jeden Fall ein Stück Erwachsener denn, ich habe das Gefühl des Alleinseins und ich meine wirklich allein sein dort erfahren denn, obwohl viele Leute um mich herum waren, waren die Leute, die mir am wichtigsten waren und das sind immerhin meine Eltern und meine Schwester nicht da gewesen.

Dieser Reise oder auch die Reisen danach erweitert meinen Horizont ungemein ich bin heute wirklich jemand, der kosmopolitisch eingestellt ich lernte, dort auch das fremde Menschen, die ich absolut nicht kannte mir einfach so geholfen haben und das ist das, was ich so fantastisch empfand an dieser Erfahrung.

Für mich war dies die beste Zeit in meinem Leben!

Habt ihr auch so ähnliche Erfahrungen oder Erlebnisse gehabt? Ich würde mich freuen von euch zu hören.

Euer Sascha


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Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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