Die Abschweifung 32 Der Tod und das Leben

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Beschreibung:

Reflektionen und Erinnerungen an Menschen und Verwandte, die nicht länger unter uns weilen, bergen eine tiefe Emotionalität und Verbundenheit. In Gedanken reisen wir zu jenen, die uns einst nahestanden, und ehren ihr Andenken, während wir ihre Abwesenheit im Herzen spüren. Solche Reflektionen verkörpern nicht nur den Schmerz des Verlusts, sondern auch die Wärme und Liebe, die fortbestehen, lange nachdem die Personen ihren Weg von uns genommen haben.

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Tanscript:

[Musik]
Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe des...
Ne, der Abschweifung.
Da ich vom Thema hier und da mal ganz gewaltig abschweife.
Ja, wie man hören kann, bin ich noch etwas erkältet und melde mich mehr oder weniger aus dem Krankenlager zurück.
Die letzten zwei Monate war ich irgendwie durchwiegend erkältet.
Da gab es da mal eine kurze Phase, wo ich mal gesünder war,
aber irgendwie wirklich so richtig gesund war ich auch nicht, weil ständig diese dämliche Erkältung dazwischen war.
Ätzend, absolut ätzend.
Lass uns heute mal über das Thema Tod reden.
Bei mir ist jetzt vor gut einer Woche meine Tante verstorben.
Zu ihr gab es jetzt nicht so super das Verhältnis.
Die Tante war immer ein bisschen merkwürdig und schwierig.
Hatte immer irgendwelche, ja wie soll ich sagen, so Ansichten, die fernab von denen waren, was für mich normal war.
Mag vielleicht daran liegen, weil sie selber keine Kinder hatte.
Und ihr Mann war auch älter.
Ich weiß gar nicht wie alt der Onkel war. 13, 14, 15, vielleicht 17 Jahre älter.
Schwerkrank und brauchte dann auch Pflege.
Kommt mir irgendwie sehr bekannt vor.
Kleiner Funfact zwischen mir und meiner Freundin oder Verlobten sind auch gerade mal 13 Jahre.
Mein Onkel ist ja gut.
Wie lange ist der denn tot?
Auch vielleicht drei oder vier Wochen bevor jetzt meine Tante gestorben ist.
Da ist mein Onkel verstorben und wie gesagt, er war auch sehr krank.
Und deswegen war das auch absehbar.
Er hatte auch sein Alter.
Mit über 80 und wie gesagt, das beste Verhältnis dazu nicht.
Er hatte einen Sohn gehabt, aber er war auch mal ein bisschen komisch.
Der hat mir auch nie so wirklich verraten, was er beruflich macht.
Ich wusste, dass er in der Chemie arbeitet an der Uni in Bochum.
Und dass er dort auch bei wissenschaftlichen Publikationen beteiligt war.
Aber er hatte jetzt keinen Doktor studiert, so wie einige andere Familien der Familie.
Die haben halt alle einen Doktor der Naturwissenschaften, also hauptsächlich Chemie.
Und meine Tante war radio-technische Assistentin, also in der RTA.
Im Krankenhaus und hat dann dort in der Radiologie gearbeitet.
Also sprich, hat mit so einem radioaktiven Kontrastmittel CT-Aufnahmen gemacht oder auch Sintigramme.
Ich will gar nicht so auf das Berufliche hinaus, sondern eher so das Thema Tod, weil es wieder so das nach vorne gebracht hat.
2018 ist mein Vater verstorben, ganz plötzlich.
Er hatte schon vorher so ein paar Herzprobleme gehabt und war auch schon seit Jahren deswegen in Behandlung.
Und weil bei uns auch eine Familie MS bekannt ist, war dort der Verdacht auch gewesen, weil die Symptome so merkwürdig waren, dass es auch MS ist.
Er hatte sich dann halt Termine geholt beim Neurologen, beim Kardiologen und ist fünf Wochen vor den Terminen beim Kardiologen an einem plötzlichen Herztod verstorben.
Ich habe das ja schon mal im Blog oder auch hier und da in einem Video oder auch im Podcast thematisiert, dass mein Vater verstorben ist.
Das, was so schlimm war, das war gewesen, ich hatte mit ihm geschrieben und dann von jetzt auf gleich gar nichts mehr.
Ich hatte dann am nächsten Tag einen Termin gehabt und habe dann schon gedacht, weil es ihm so schlecht geht, dass er sich nicht meldet.
Und deswegen habe ich dann den Termin abgesagt.
Dann nach zwei, drei Tagen habe ich bei der Polizei angerufen, die meinte, warum fahren Sie nicht selber hin.
Ja, ich bin schwerbehindert, brauche mich vorzubewegen, aktuell in den Rollstuhl und ich schaffe das einfach nicht von da, wo ich wohne, in die Nachbarstadt zu fahren.
Ja, dann haben wir mitgeteilt, dass mein Vater tot ist und das war natürlich ein ziemlicher Schock.
Da ich aber auch aus diversen komplizierten Gründen auch mit meiner Schwester und meiner Mutter zu dem Zeitpunkt keinen Kontakt hatte, konnte ich dann erstmal da wieder die Verbindung aufbauen.
Ich meine, wie gut, dass man nicht nachtragend ist und sofort füreinander da war, weil ich war zu dem Zeitpunkt so hilfebedürftig, dass ich wäre gar nicht alleine klargekommen.
Deswegen vielen, vielen Dank für die Hilfe von meiner Schwester und von meiner Mutter zu dem Zeitpunkt.
Das erste Mal bin ich mit dem Tod in Kontakt gekommen, da muss ich so zwölf gewesen sein.
Da ist meine Oma gestorben und sie wurde auch genau an meinem Geburtstag beerdigt.
Das war die einzige Oma, die noch da war.
Eine andere Oma ist an dem Tag meiner Geburt gestorben, so irgendwann 77.
Das ist irgendwie interessant, wenn man dann so mal erfährt, so ein paar Stunden bevor man selber auf die Welt gekommen ist, ist noch jemand anderes aus der Familie gegangen.
Und dann war es so mit 14, waren das dann halt meine Großeltern, väterlicherseits, wo erst der Opa gestorben ist, nein die Oma, die Oma ist zuerst gestorben.
Die war voller Krebs gewesen und dann wenige Wochen danach der Opa, voller Einsamkeit.
Ich habe meinen Opa nur als netten, lieben Mann kennengelernt, wobei wenn dann halt mein Vater und seine Schwester, die Tante Helga, mal so erzählt haben,
der muss in Tehran gewesen sein, je zornig bis zum Gehtnichtmehr, bei mir war das ein netter, alter, lieber Mann, nur Opa, mit dem ich auch viel gemacht habe.
Das waren vielleicht 20 Minuten Fußweg, wo wir auseinander gewohnt haben, so zwischen Datteln und Waltrop, bei Dortmund oder Recklinghausen, je nachdem wie man das sieht.
Und dann ist mal hier ein Onkel, also ein Großonkel gestorben, wo ich keine Bindung zu hatte, weil kannte ich nicht und andere Leute.
Und dann ist meine Oma, mütterlicherseits, da muss ich so Anfang 30 gewesen sein, verstorben nach langer Demenz.
Dazu muss man sagen, ich habe in dem gleichen Pflegerheim gearbeitet, als Altenpfleger, wo meine Oma gelegen hat, also so hatte ich oft Gelegenheit gehabt, meine Oma zu besuchen,
wo ich am Anfang noch mit ihr reden konnte und dann so immer weniger da war, bis gar nichts mehr da war.
Was meine Oma ausgemacht hat, eine fantastische, starke Frau, ich meine auch die andere Oma, das war auch eine Powerfrau, die Markmannfrauen waren alle groß.
Also meine Oma war auch über 1,80 und die Tante Helga war auch fast 1,90.
Andere Frauen aus der Familie waren so groß, ich habe hier Fotos aus den 1920ern, wo halt Frauen drauf sind, die dann so ungefähr einen Kopf bis anderthalb Köpfe größer sind wie die anderen.
Aber alle so starke, taffe Frauen, also wirklich unglaublich.
Meine Oma, muss man sagen, mütterlicherseits, die hatte fünf Töchter und der Mann ist früh gestorben am Bauchspeicheldrüsenkrebs, das ist ja heute noch eine sehr tödliche Diagnose.
Und ja, was soll ich dazu sagen, diese Frau hat alleine vier Töchter großgezogen, meine Mutter war so 16, glaube ich, wo das passiert ist.
Meine Mutter ist die älteste von den vier.
Wie soll ich sagen, die hat es so weit geschafft gehabt, auch eine Eigentumswohnung zu haben, eine große Eigentumswohnung, in der sie bis zum Schluss gewohnt hat.
Also echt krass, Respekt davor.
Ja, das ist der Tod, ich meine, das ist was Endgültiges.
Natürlich leben all diese Menschen in meiner Erinnerung und in meinem Herzen weiter.
Und mir ist jetzt die Tage auch wieder bewusst geworden, wie endlich unsere Zeit hier ist.
Ich meine, mit dem Tag der Geburt ist klar, dass wir irgendwann mal sterben werden, der eine früher, der andere später.
Und selbst wenn jetzt so das Durchschnittsalter irgendwie bei 70 oder so liegt, manche sterben sehr, sehr früh, manche haben gar nicht gelebt und sterben, weil sie schon im frühesten Kindesalter gestorben sind und andere wären über 100.
Es ist ja nur ein Durchschnittsalter.
Ich meine, zu Zeiten, wo das Durchschnittsalter irgendwie so bei unter 30 lag, da gab es auch Menschen, die dann irgendwie 40, 50, 60 gewohnt sind, weil ja auch die Kindersterblichkeit so hoch war.
Ich könnte jetzt, wer weiß, was für schöne Geschichten erzählen aus meiner Kindheit oder so.
Oder auch so Besonderheiten.
Aber das will ich gar nicht so, weil aktuell ist ja halt meine Tante und der Onkel gestorben.
Und da gibt es so zwei ganz besondere Sachen, die mir so im Kopf geblieben sind.
Die haben ja ein Haus gebaut und meine früheste Erinnerung an die zwei ist Silvester 1984 und nee, 83.
Das war zu 84.
Das war so das erste Silvester, wo ich auch mal ein bisschen länger wach bleiben durfte.
Und da haben wir dann bei denen noch im alten Haus, was die damals gemietet hatten, gefeiert.
Und wie es damals halt so war, man hatte halt, wenn man halt auf sich was gehalten hat, so eine Modulstereolage, sprich Kassettentepp, Schallplattenspieler, Radioteil und dann halt der Verstärker.
Und das sah so toll aus, da waren so Nadeln, die sich so bewegt haben und Lichter, die geblinkt haben.
Und ich durfte den nicht anfassen.
Das war so gewesen, wie ich davor gestanden habe und dann, es hat in den Fingern gekribbelt.
Hieß es sofort so, Finger auf den Rücken, Hände auf den Rücken und pfeifen.
Ja, das ist übrigens so ein geflückeltes Wort, gegen bei meinen Läffen, den kleinen Läffen von meiner Mutter irgendwie geworden.
Also wenn die irgendwo was anfassen wollen, dann auch so, Hände auf den Rücken und pfeifen.
Es ist ja irgendwie witzig, oder?
Und dann, es gab dort in der Wohnung und auch im Haus später so eine riesengroße Holztruhe.
Aber jetzt nicht so ein schönes Kästchen oder so, sondern eine richtige Truhe, wie man sich so aus den Ritternfilmen vorstellt.
Mit dicken Schmiedeeisernen Beschlägen.
Ich habe nie herausgefunden, was da drin ist.
Ich weiß nur so, dass ich davor gestanden habe immer und mich gefragt habe, was in dieser Schatztruhe drin ist.
Weil das ist ja ein Schatz, wie aus diesen Ritterfilmen oder aus den Filmen mit den Seeräubern, wo richtig viel Gold drin ist oder Diamanten und andere Schmuckstücke, Juwelen, Zaphire, Rubine.
Ja, das ist schon komisch, an was man sich so erinnert an Menschen.
Bei meinem Opa denke ich immer nur an den schönen Garten und den Hut, den er aufhatte und dass er Zigarre geraucht hat.
Und als wir damals in die Wohnung reingekommen sind, nachdem er tot war und die Wohnung dann aufgelöst haben, war noch tagelang dieser kalte Zigarrengeruch in der Luft.
Etwas, was ich auch nie vergessen werde.
Es ist schon irgendwo bemerkenswert, wenn man mal so überlegt, an was man sich so bei den Menschen erinnert.
Bei meiner Oma, mitteillicherseits, verbinde ich auf jeden Fall Kochen.
Sie war Köchin vom Beruf und hat in Datteln an der Kinderklinik gekocht, da in der Küche.
Und erstens war sie schnell, zweitens sehr modern in der Küche und hat auch total so komische Sachen gemacht.
Fennichelgemüse, die meisten kennen Fennichel nur als Tee und das war echt lecker, weil da so eine leicht tomatige Soße dabei war.
Und dann Fennichel mit noch ein bisschen anderes Gemüse und dann so Geflügel als Fleisch dabei oder auch total ohne Fleisch und Pizza mit Currygewürzketchup obendrauf.
Ich habe das nie probiert, weil ich das schon den Gedanken sehr skurril finde und eklig, aber meine Oma hat das geliebt.
Und Ummengen, Ummengen an Kekse, an Spritzgebäck und andere Kekse.
Die waren manchmal bis zum Juni, Juli oder Anfang August noch da, sodass man davon sehr lange zehren konnte.
Was man heute auch bei mir übrigens sieht, weil ich bin kein Kind von Traurigkeit und bin wohlgenährt.
Bei meiner anderen Oma, wenn ich daran denke, was die gekocht hat, das war so diese richtig alte, deftige Hausmannskost.
Wenn da ein Eintopf kalt war, war da nicht nur so zwei, drei Fettaugen und drauf, das war ein Fettauge und das war dick.
Da konnte man erstmal einen Haufen Öl von abschöpfen.
Bei Soßen, wenn die dann kalt waren, war da manchmal bis zu einem Zentimeter dick, oben das weiße Fett drauf.
Das hat meine Mutter dann immer abgemacht, aber lecker war das.
Aber total anders in der Küche wie meine andere Oma.
Und Buttercremetorte.
Buttercremetorte, das hat meine Oma damals auch immer gemacht.
Es ist komisch, wenn man daran so denkt, was man auf einmal so vermisst, was man als so selbstverständlich angesehen hat.
Und als Kind oder bevor man so richtig Teenager ist, ist einem das gar nicht so bewusst, dass das irgendwann mal nicht mehr ist.
Da ja meine Großeltern auch einen Garten hatten, haben die natürlich auch viel eingekocht, also eingeweckt und auch so Rhabarber eingekocht.
Und ich weiß noch diesen Erdbeer-Rhabarber.
Da kann ich mich noch gut dran erinnern, dass ich mit meinem Sankastenkumpel, dann, weil man Großeltern war und im Garten und da haben wir auch ein bisschen rumgespielt und so.
Und dann hat meine Oma Erdbeer-Rhabarber geholt und er kannte das nicht.
Und dann haben wir das gegessen und da meinte er so, da ist ja Speck drin.
Und dann war das so eine total so zerkochte Erdbeere, die dann so extrem weich und glibberig sind in Verbindung mit diesen Rhabarberfasern, die da so drin sind.
Und das ist auch alles so ein bisschen dickflüssiger.
Und dann meinte er, das ist ja seltsam, dass da Speck drin ist.
Und dann meinte meine Oma nur, du spinnst doch, da kommt doch kein Speck rein.
Ja, das war so.
Ich weiß ja nicht, wie es so aussieht, aber meine Mutter ist auch schwer krank.
Die hat COPD und Asthma und diese typischen Alterswehwehchen und Leiden.
Ich weiß nicht, ob sie das nicht so alt ist, aber die ist jetzt dieses Jahr 70 geworden.
Hat auch wegen Krankheit nicht gefeiert, weil sie dann wieder erkältet war.
Das ist seit der Corona-Zeit irgendwie durchgehend.
Oder das ist die Tatsache, weil sie auch viel auf die Enkel aufpasst, also auf meine Nerven.
Und der eine ist jetzt in der Grundschule und der andere ist im Kindergarten gekommen.
Ja, dann ist der eine dann erkrankt, dann ist der andere krank, dann nimmt der eine was mit von der Schule oder aus dem Kindergarten.
Und wer kriegt das halt ab?
Die Frau mit dem schwächsten Immunsystem.
Ich meine, ich passe auch hin und wieder mal auf einen von den Neffen auf.
Und ich kriege auch jedes Mal so ein kleines Geschenk mitgebracht.
Was man jetzt aktuell ja auch hören kann, weil ich ja irgendwie auch seit einem Monat, zwei Monaten alle Nasenlang erkältet bin und so.
Ja, das ist so ein Dauerthema bei uns, irgendwie ständig erkältet.
Eine andere Tante von mir, die hatte jetzt Krebs gehabt.
Erst Speiseröhrenkrebs, kleiner Funfact am Rande, den Krebs, den viele Alkoholiker bekommen,
weil sie halt ihre Schleimhaut so dermaßen geschädigt haben durch den Alkoholkonsum, dann mit Rauchen in Verbindung.
Aber meine Tante hat da kein Problem.
Raucht selber schon seit Jahren nicht mehr und Alkohol war nie ein Thema.
Und jetzt vor kurzem, das war jetzt gerade so, die Chemo ist abgeschlossen gewesen und das sah gut aus,
aber man hat sich im Krankenhaus gewundert, warum die Tumormarker nicht runtergehen.
Und dann hat sie auf einmal Ausfallerscheinungen bekommen in der Motorik, im Arm und in der Hand und im Bein.
Und da stellte sich heraus, dass sie noch einen zweiten Primärtumor im Gehirn hat.
Also nicht, dass der Tumor eine Speiseröhre remetastisiert hat, also eine kleine Tochtergeschwüre gebildet hat, nein.
Es war ein zweiter Primärtumor.
Das muss man auch erst mal hinkriegen.
Zwei verschiedene Tumorarten in zwei verschiedenen Gebieten, also Region des Körpers.
Das ist ungefähr so wie ein Vierer im Lotto.
Nur, ich glaube, sie hatte lieber das Geld gehabt, das ist die Scheiße.
Sie ist jetzt operiert und ihr geht es gut, aber es kommt dann halt bald die Chemo und die wird natürlich knallhart,
weil das natürlich dann halt hochdosiert ist und die Bestrahlung am Kopf,
beziehungsweise auch dann so mit ins Gesicht rein, das ist fürchterlich.
Was bei meiner anderen Tante, weil meine Lieblingstante ist, ist halt diese typischen Altersdinger.
Ich meine, sie ist auch vorzeitig in Rente gegangen, nicht weil sie es musste, sondern weil sie es konnte.
Weil sie ihr ganzes Berufsleben über so super verdient hat und sich einfach gedacht hat,
scheiß was auf die paar Euro, ich gehe jetzt einfach eher in Rente.
Das hat auch ihr Lebensgefährte gemacht.
Und die machen sich jetzt einen richtig schönen Lebensabend.
14 Tage in Holland, 14 Tage in Deutschland.
Jetzt machen sie eine Flussrundkreuzfahrt.
Chapeau, Chapeau. Schön, wenn man das kann.
Aber mir ist klar, einer von denen, weder meine Mutter oder einer von den anderen Tanten,
wird irgendwann sterben, bis alle weg sind.
Und dann sind nur noch meine Schwester und ich über und meine Cousine.
Und dann, keine Ahnung, ich meine, ich habe jetzt keine Kinder, ich habe mich ja bewusst gegen ein Kind entschieden.
Vorher habe ich es natürlich auch mit Partnerinnen versucht, aber da hat das nicht geklappt.
Bei einer weiß ich halt, dass es auch bei ihr schwierig ist,
weil sie ja auch schon mit ihren neuen Partnern schon jede Menge versucht haben
und auch in medizinischer Behandlung deswegen waren.
Und bei meiner letzten Partnerin hat es ja auch nicht funktioniert,
aber mit den neuen Partnern sind zumindest zwei Kinder auf der Welt.
Ich weiß, wie sehr sie sich Kinder gewünscht hat und auch wenn da die Trennung nicht so schön war,
ist das schön, dass sie da wenigstens ihren Wunsch erfüllt bekommen hat.
Wenn man sich so Kinder wünscht, das ist dann schon so.
Aber da haben wir ja den Bogen vom Tod über das Leiden bis zum Kinderwunsch.
Und Kinder sind halt die Zukunft.
Sie tragen halt viel von uns mit und jetzt nicht nur im genetischen Sinne,
weil sich halt Mama und Papa vereinen und dann halt das große Wunder des Lebens passiert.
Die Maiose und nicht Mithose, Maiose, wo sich die Zellkerne verschmelzen und dann halt die Teilung passiert.
Sie tragen aber auch viele von uns mit, also soziokultureller Hintergrund,
Erziehung, Geschichte, wo man lebt, wie man lebt, wie man erzogen wird.
Und da kann ich nur auf Holz klopfen, auch wenn das nicht immer einfach war.
Meine Eltern haben da echt einen guten Job gemacht.
Und ich habe damals geschrieben, ich bin im Blogbeitrag, wo mein Vater gestorben ist,
dass jetzt ein Held gestorben ist.
Das war mein Held, mein Held der Kindheit.
Und ich sehe das auch jetzt so bei meinen Neffen.
Man kann über den Vater denken, was man will.
Für die Jungs ist der Papa der Held.
Und das war bei mir nicht anders.
Mein Vater war ein Mann mit Fehlern.
Er konnte mit Geld nicht umgehen.
Er war nicht der Ordentlichste, aber er war mein Held.
Und genau so ist es auch bei meinen Großmüttern.
Fantastische Frauen.
Und ich glaube auch, dass das ist, was mich heute zu dem macht, was ich bin.
All die Menschen, die in meiner Familie waren,
oder auch all die Freunde von meinen Eltern, mit denen ich viel zu tun hatte,
haben Einwirkung oder Auswirkung auf mich, auf meine Entwicklung gehabt.
Und sie haben mich quasi auch mit Schule und was ich da alles erlebt habe,
zu dem gemacht, was ich heute bin.
Und das ist auch das Erbe, was wir unseren Kindern mitgeben.
Ich wollte immer so ein Onkel sein, wie meine Lieblingstante zu mir war.
Oder zu uns Kindern war. Zu meiner Schwester, zu meiner Cousine.
Zu den Kindern der Cousine, wo ich weiß, dass sie da genauso tolle Sachen macht.
Oder sie hat auch jetzt zu Weihnachten Geschenke oder Geld gegeben gehabt für Geschenke für meine Neffen.
Wo sie dann genauso tolle Sachen gemacht hat wie bei uns.
Und so ein Onkel wollte ich auch sein.
Bei meinen ersten Neffen, den ältesten, konnte ich es sein,
weil ich da auch gesundheitlich einfach fitter war.
Ich hatte dank eines Jobs genug Geld.
Und dank Wechseldienst und Wochenendschichten,
auch mal in der Woche frei, dass ich dann auch hingehen konnte in den Ferien,
mit meinen Neffen einfach mal in der Sternwarte gehen und dann genau diese tollen Momente erleben,
wie ich dann halt mit meiner Tante hatte.
Wissenschaft.
Ich hatte ja gesagt, dass die Lieblingstante Chemie studiert hat,
so wie viele andere in der Familie.
Mit ihr war ich in der Uni in Dortmund und hab dort auch in den Laboren gehangen
oder auch in der einen oder anderen Fortlesung, Vorlesung,
und habe dann relativ schnell festgestellt, Junge, so was Cooles möchtest du auch erleben.
Und ich habe ja nach meiner Schulausbildung zwar nicht studiert,
sondern das habe ich erst später gemacht.
Ich hatte erst noch einen Beruf erlernt und hab dann studiert.
Dann Full Run, super schnelles Studium.
Und hab da auch einen Abschluss gemacht.
Hab dann wieder eine Ausbildung gemacht und wieder eine Ausbildung.
Und habe dann nach dem Schlaganfall aus lauter Langeweile wieder studiert.
Das ist auch etwas, was man mir mitgegeben hat.
Diese Vielfalt an Interessen.
Man muss sich vorstellen, wenn wir uns früher Geburtstagsfeiern waren,
dann haben dort Akademiker gesessen, die alle Chemie studiert haben.
Und dann haben dort überwiegend Leute aus dem medizinischen Bereich,
Arzthelferinnen, Krankenschwestern, technische Assistentinnen,
also röntgene Techniker, medizinische technische Assistenten, die waren alle da.
Und dann der einzige Exot, der da war, das war mein Vater.
Der war nämlich Heilunter Erziehungspfleger, LKW-Fahrer, Maler und Lackierer
und Zerspannungsmechaniker.
Und später hat er sogar noch als Sozialarbeiter gearbeitet.
Und ein einziger, der bei uns Chemie studiert hat in der Familie,
hat noch als Chemiker gearbeitet.
Der eine hat als Programmierer bei einer Versicherung gearbeitet,
der andere hat als bei der Hausverwaltung mit dem Müllmanagement gearbeitet.
Und diese Interessenvielfalt und auch das Jobwechseln,
das ist auch etwas, was man mir mitgegeben hat.
Der einzige Nachteil ist halt, ich bin top ausgebildet
und bin für viele Sachen total überqualifiziert
und habe nie wirklich in die Rentenkasse eingezahlt.
Und wenn man dann so mit 40 einen Schlaganfall kriegt,
dann sieht die Sache echt beschissen aus.
Ich hatte meinen 40. Geburtstag gehabt und eine Woche danach, BAM, Reset.
Und das war ein Punkt gewesen in meinem Leben,
also ich war 39, nicht 40,
der mir gezeigt hat, wie wertvoll und wie wichtig das ist,
dass ich jede Sekunde auf dieser Erde, auf diesen Erden rund genieße.
Weil es einfach endlich ist.
Und jedes Mal, wenn jetzt jemand stirbt,
der mir lieb und wichtig ist oder der zur Familie gehört
oder ein guter Freund ist,
dann kommt mir das wieder in Erinnerung,
wie ich damals gesettet im Krankenhaus in der Notaufnahme gelegen habe
und nichts mehr konnte.
Ich konnte so schlecht sprechen, dass man mich nicht verstehen konnte.
Und ich dann wie ein kleines Kind alles wieder neu lernen musste.
Und ich im Nachhinein erfahren habe,
wie knapp dieser Schlaganfall war, dass ich ihn überlebt habe.
Weil er etwas so breite Stammhirn zwar und eine echt dumme Region ist,
wenn da einfach so viel Materie abstirbt.
Deswegen kann man ja auch verstehen, dass ich dann heute starke Probleme habe.
Ich meine, in Kombination mit meinem Übergewicht und zu wenig Bewegung,
weil ich mich nicht bewegen kann, zu wenig Muskeln.
Und das ist ein Rattenschwanz.
Aber ich bin so froh, dass ich dann wieder fünf Wochen in der Neurologie gelegen habe,
jeden Tag Sprachtraining hatte, Logopädie,
dass ich wieder heute so klar und deutlich sprechen kann.
Und das ist echt, es ist harte Arbeit.
Ich hatte auch wirklich jeden zweiten Tag Bewegungstherapie.
Und das war so viel Arbeit.
Und das hat einfach gezeigt, wie wichtig Leben ist
und dass man das Leben in vollen Zügen genießen muss.
Ja, ich denke mal, ich habe jetzt genug hier erzählt.
Wir sind vom Thema Tod über Familiengeschichten zum Thema Leben gekommen.
Und ich finde das ist schön, weil das Alpha und das Omega,
der Anfang und das Ende.
Und ich bin absolut pro Leben.
Auch wenn es in meinem Leben viele Phasen gab, in denen ich sogar depressiv war
und gerne nicht mehr gelebt hätte, lebe ich ganz gerne.
Und es gibt so viele tolle Sachen zu erleben.
Selbst wenn ich mit einem eingeklemmten Ischiasnerv
schmerzgeplagt im Bett liege, in Embryonalstellung
und mir wünschte, die Schmerzen wären weg,
ist es so, dass es mir eindeutig zeigt,
ja, ich lebe, weil ich solche scheiß fucking Schmerzen habe.
Selbst dann ist es schön zu leben.
Ich bedanke mich dafür, dass ihr mir zugehört habt
und bitte entschuldigt das Gelache.
Meine Freundin ist gerade Fortnite am Spielen und es scheint lustig zu sein.
Also vielen Dank und bis zur nächsten Ausgabe der Abschweifung,
wenn es wieder heißt, vom Thema gelegentlich, ach, fast immer abzuschweifen
und irgendwelche Storys aus meiner Vergangenheit zu erzählen.
Tschüssi.
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Sascha

Anzal der Downloads: 352 /  Spieldauer: 0:35:51 /
Tag der Aufnahme: 24.03.24 /  Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesam 4 Staffeln.

Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.


Podcast Lizenz:


Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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