Pflege: Was brauche ich?

“Der Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen”
Sprichwort aus Spanien

Aktuell beschäftigt mich das Thema “Pflege” und “Häusliche Versorgung”, denn ich bin akut davon betroffen – sei es aus medizinischen Gründen – wie auch bei der Unterstützung des alltäglichen Lebens.

Eines vorweg: Ich brauche keine Pflege wie im Altenheim. Durch meine Einschränkungen nach dem Schlaganfall und meinem Übergewicht habe ich Probleme. Auch machen Schuppenflechte in dieser Kombination Probleme.


Also nur als Beispiel: Ich komme nicht überall hin um diese Stellen einzucremen mit den Salben und das ist zweimal am Tag. Dazu kommt es, dass der Verband zweimal am Tag neu gemacht werden muss, und, und, und.

Dazu kommt auch, dass ich Probleme habe, zu duschen. Ich komme nicht ohne Hilfe in die Badewanne. Ich muss extrem aufpassen, dass ich dabei nicht falle, denn wenn ich mal liege, dann liege ich und da braucht man bei dem engen Badezimmer schon die Feuerwehr, um mich wieder auf die Beine zu bekommen.

Jetzt ist das so, dass man sagen kann, man will Unterstützung haben oder man braucht diese und dann wendet man sich an die Pflegeversicherung. Dann wird es lustig, denn dann wird man begutachtet und so weiter.

Ich habe das jetzt diese Woche vor mir und bin gespannt, denn die Testergebnisse habe ich auf Pflege.de gemacht und dabei kam raus, dass ich Pflegegrad 3 habe, das wäre schon etwas, denn dann kann ich meiner Schwester und meiner Mutter auch etwas zurückgeben für ihre ganze Hilfe und vor allem Arbeit, die diese leisten.

Da ich ja selber in der Altenpflege gearbeitet habe, weiß ich ja, was für ein Kampf es war mit den Pflegestufen. Jetzt bin ich mal gespannt, wie das für mich selber ist und wie ich damit klarkomme, denn damals, als ich schwerbehindert wurde oder verrenntet, hatte ich jedes Mal zu kämpfen.

Ich bin 41 Jahre alt und kann im Grunde nichts mehr ohne Hilfe. Etwas Haushalt hier, und da mal was wegstellen, aber dann war es das schon. Einkaufen geht alleine auch nicht wirklich und der Aldi ist vor der Tür. Erst mal zu akzeptieren, dass man so kaputt ist, dass das nicht mehr geht, ist hart und ich denke, das wird es auch dieses Mal werden, dass ich eine Zeit brauche, bis das sitzt.

Ich weiß, jeder von uns kann von heute auf morgen so ein Fall wie ich werden und Hilfe brauchen, aber das zu wissen und selber zu erleben, ist was anderes. Wenn mir was auf den Boden fällt, muss ich warten, bis es jemand aufhebt oder es von allein verschwunden ist.

Ich war immer jemand, der alles alleine gemacht hat. Die Wohnung, am Auto, das Motorrad und vieles mehr. Ich habe renoviert, repariert und gebaut. Jetzt geht vieles einfach nicht mehr und ich muss damit klarkommen. Es ist schwer, dass man jemanden braucht, wenn man einen Nagel an die Wand hauen will. Das ist hart für jemanden, der das immer selber getan hat.

Wie geht ihr mit so was um oder wie sind da eure Erfahrungen oder Ängste?

Euer Sascha

Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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