Rasenmäher und U-Boot Eltern

“Im Idealfall ist die Familie Trampolin und Sprungtuch in einem.”
Stefan Wittlin (*1961), Schweizer “Medicus-Canis”, Kynologe-Hundetherapeut, Tierpsychologe, Buchautor und Kolumnist

Es gibt Eltern, die tun alles für ihr Kind. Diese nennt man Rasenmäher-Eltern. Und dann gibt es U-Boot Eltern, die so gut wie gar nichts für ihre Kinder tun. Und diese sind auch für Schulen, Kindergärten usw. Nicht erreichbar.

Zu meiner Zeit war das so, dass meine Eltern mich unterstützt haben. Mir bei Problemen geholfen haben und sie sind zu allen wichtigen Terminen und Veranstaltungen mit gegangen. Oder aber auch im Fall eines Elternabends sind sie zur Schule gefahren und haben sich dort hingesetzt und haben gelauscht, was der Lehrer von sich gab. Und meistens gab es danach am nächsten Morgen ein klärendes Gespräch.

Ich fühlte mich verstanden, unterstützt und sogar beschützt mit dem, was meine Eltern für mich getan haben.

Ich kannte bis jetzt nur den Begriff “Helikopter” Eltern und fand diesen schon hart. Quasi Eltern, die immer um ihr Kind herumschwirren und alles Mögliche versuchen für das Kind richtigzumachen. Aber die Rasenmäher Eltern sind eine absolute Steigerung. Mehr als das ist nicht möglich, eben das äußerste Maximum.

Rasenmäher-Eltern

Fangen wir nun mal mit den Rasenmäher-Eltern an. Diese verstehen ihre Aufgabe als eine Art Auftrag, das möglichst beste und optimale für das Kind herauszuholen. Dies fängt im Kindergarten schon an. Wenn es jedoch zu Problemen und Streitigkeiten mit anderen Kindern kommt, treten diese Eltern hervor und lösen den Konflikt für ihr Kind, und das hat natürlich Auswirkungen, denn das Kind lernt nicht, wie man Konflikte selbstständig löst und ist immer darauf angewiesen, das dies jemand für das Kind bzw. späteren Erwachsenen tut.

Jetzt stellt man sich mal vor dieses Kind ist erwachsen oder lebt noch bei den Eltern und ist in der Ausbildung oder gerade mit der Ausbildung fertig und es gibt Probleme mit Arbeitskollegen oder Kunden, da gibt es auch niemand, der das Problem löst. Keine Person, die die Situation für das Kind klärt. Sondern derjenige muss das selbst tun und wenn man nicht die Kompetenzen als Kleinkind erworben hat, hat man später als Erwachsener massive Probleme.

Ein anderer Aspekt ist ja auch, wenn Rasenmäher Eltern ihrem Kind nicht zeigen, dass man sich auch selber Hilfe holen kann. Diese Kinder sind im späteren Leben dann auch nicht in der Lage, sich selbstständig um Hilfe zu kümmern, wenn diese benötigt wird.

U-Boot-Eltern

Das andere Extrem sind sogenannte U-Boot-Eltern, diese Verhalten sich anders. Nämlich gegensätzlich zu den Rasenmäher-Eltern. Sie sind mehr oder weniger nicht vorhanden oder nicht greifbar, wenn es Probleme in der Schule gibt. Man kann Briefe schreiben, man kann anrufen, diese Eltern erscheinen nicht und übernehmen keine Verantwortung oder Fürsorge für ihr Kind. Und lassen die Kinder auf sich alleine gestellt. Sie gewähren dem Sprössling alles, was es möchte. Jetzt macht man sich natürlich Gedanken über die Hintergründe und spekuliert, warum die Eltern sich so verhalten. Egal welche Hintergründe diese aber sind, sie tun damit den Kindern keinen gefallen. Im Gegenteil, sie schaden dem Kind damit nachhaltig. Ein Kind braucht Regeln und Grenzen und eine gewisse emotionale Stabilität. Damit es sich zu einer gesunden Erwachsenen Persönlichkeit entwickeln kann.

Schlimm finde ich ja, dass man für alles heutzutage eine Schulung oder eine Berechtigung braucht, damit man dinge des Alltags ausführen darf. Wie sinnvoll wäre es denn, wenn es einen sogenannten Elternführerschein geben würde? Denn Eltern werden ist nicht schwer, gute Eltern sein dagegen sehr, wie es das Sprichwort so schön sagt.

Das richtige Maß

Es ist daher wichtig, das richtige Maß zu finden, um das Kind zu unterstützen und ihm gleichzeitig Raum für eigene Erfahrungen zu geben. Eine gesunde Erziehung beinhaltet die Vermittlung von Selbstständigkeit und die Fähigkeit, Verantwortung für die eigenen Handlungen zu übernehmen.

Meine Erfahrung zeigt, dass meine Eltern ein gutes Mittelmaß gefunden haben. Sie haben mich unterstützt, wo es nötig war, und mir gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, selbstständig zu handeln und Erfahrungen zu sammeln. Ich habe gelernt, meine eigenen Konflikte zu lösen und weiß, dass ich mich immer auf meine Eltern verlassen kann, wenn ich Hilfe benötige.

Eine solche Erziehung erfordert jedoch viel Zeit und Aufmerksamkeit, und nicht jeder ist in der Lage, diese Ressourcen zu investieren. Es wäre jedoch von Vorteil, wenn es eine Art Elternführerschein gäbe, der Eltern in Erziehungskompetenzen schult und ihnen die Fähigkeit vermittelt, eine gesunde und unterstützende Umgebung für ihre Kinder zu schaffen. Letztendlich sollten wir uns alle daran erinnern, dass das Ziel der Erziehung darin besteht, Kindern zu helfen, sich zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Erwachsenen zu entwickeln.

Wie denkt ihr darüber oder wie sind eure Erfahrungen? Schreibt dies gerne in die Kommentare, ich würde mich sehr darüber freuen.

Euer Sascha

Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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