Was tun, wenn dein Partner eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hat?

„Was tun, wenn dein Partner an Borderline leidet? Erfahre, wie du Verständnis zeigst, Grenzen setzt und eure Beziehung stärkst – mit praktischen Tipps für den Alltag und hilfreichen Unterstützungsangeboten.“

Die Herausforderungen, die in einer Beziehung mit einem Partner auftreten können, der an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) leidet, sind vielfältig und oft sehr komplex. Dieser Blogpost soll dir einen umfassenden Einblick geben, warum es so wichtig ist, diese Störung zu verstehen, wie du sie akzeptieren und konstruktiv mit den Herausforderungen umgehen kannst. Denn nur wer versteht, was im Partner vorgeht, kann sinnvoll helfen.


Einleitung: Warum es wichtig ist, die Störung zu verstehen

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch intensive und schwankende Emotionen, ein instabiles Selbstbild und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen auszeichnet. Häufig führen Missverständnisse und Vorurteile dazu, dass Betroffene und ihre Angehörigen sich alleingelassen fühlen. Doch gerade in einer Partnerschaft ist es essenziell, sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen.
„Nur wer versteht, was im Partner vorgeht, kann sinnvoll helfen.“ Dieses Zitat bringt auf den Punkt, wie bedeutsam Empathie, Wissen und Verständnis im Umgang mit Borderline sind. Indem du dich informierst und die typischen Verhaltensweisen und Gefühle deines Partners nachvollziehst, kannst du nicht nur Missverständnisse vermeiden, sondern auch aktiv zur Stabilisierung der Beziehung beitragen. In den folgenden Abschnitten werden wir gemeinsam erkunden, was Borderline ausmacht, wie du dein Gegenüber unterstützen kannst, ohne deine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen, und welche Strategien im Alltag hilfreich sein können.


Verstehen: Typische Verhaltensweisen und Gefühle eines Partners mit Borderline

1. Emotionale Intensität und Schwankungen

Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung erleben Emotionen oft viel intensiver als andere. Diese intensiven Gefühle können sowohl positive als auch negative Seiten haben, führen aber häufig zu extremen Stimmungsschwankungen. Ein Tag kann voller Euphorie und Liebe sein, während der nächste von tiefer Verzweiflung und Angst geprägt ist. Diese Schwankungen sind nicht willentlich herbeigeführt, sondern das Resultat einer gestörten Emotionsregulation.
Die Überwältigung durch eigene Emotionen führt oft dazu, dass Betroffene sich selbst oder auch ihr Umfeld überfordern. In solchen Momenten mag es so wirken, als ob der Partner impulsiv oder unberechenbar handelt – doch es handelt sich dabei meist um einen Ausdruck der inneren Überforderung.

2. Instabiles Selbstbild und Angst vor dem Verlassenwerden

Ein weiteres zentrales Merkmal der Borderline-Störung ist das instabile Selbstbild. Menschen mit BPS kämpfen oft mit Unsicherheiten in Bezug auf ihre Identität und ihren Platz in der Welt. Dieses schwankende Selbstwertgefühl kann dazu führen, dass sie in Beziehungen schnell in extreme Idealisierung oder Ablehnung verfallen.
Zudem ist die Angst vor dem Verlassenwerden allgegenwärtig. Schon kleinste Anzeichen von Distanz oder Ablehnung können bei Betroffenen starke Reaktionen hervorrufen. Diese Angst ist tief verwurzelt und erklärt, warum selbst harmlose Situationen als bedrohlich empfunden werden können. Der daraus resultierende Versuch, den Partner stets an sich zu binden, kann für beide Seiten anstrengend sein und zu wiederkehrenden Konflikten führen.

3. Zwischen Nähe und Distanz

Die Ambivalenz, die in Beziehungen mit Menschen mit Borderline oft beobachtet wird, äußert sich in einem ständigen Wechsel zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und der Furcht vor Intimität. In Phasen intensiver emotionaler Nähe wünschen sich Betroffene manchmal übermäßige Aufmerksamkeit und Bestätigung, während sie in anderen Momenten das Bedürfnis haben, sich zurückzuziehen und sich zu schützen. Dieses Pendeln zwischen Nähe und Distanz kann zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit beim Partner führen, der sich fragen muss, wie er in diesen wechselhaften Dynamiken Halt geben kann.

4. Impulsivität und Selbstschädigendes Verhalten

Impulsivität ist ein weiteres häufiges Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung. In belastenden Situationen kann es zu spontanen und manchmal destruktiven Handlungen kommen – sei es in Form von riskantem Verhalten, unüberlegten Entscheidungen oder sogar selbstschädigendem Verhalten. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Handlungen selten aus einer bewussten Absicht heraus erfolgen, sondern oft als ein Versuch gesehen werden können, mit der intensiven inneren Leere und dem Schmerz umzugehen.

5. Zwischenmenschliche Konflikte

Die emotionale Intensität und das schwankende Selbstbild führen häufig zu zwischenmenschlichen Konflikten. Meinungsverschiedenheiten eskalieren schneller und die Grenzen zwischen Kritik und persönlicher Ablehnung verschwimmen oft. Das führt dazu, dass selbst konstruktive Kritik als Angriff empfunden werden kann. Für den Partner kann es eine große Herausforderung sein, in solchen Situationen ruhig und besonnen zu bleiben.


Akzeptieren: Stärken erkennen und die eigene Grenze wahren

1. Stärken und positive Eigenschaften wertschätzen

Auch wenn der Alltag mit einem Partner, der an Borderline leidet, viele Herausforderungen mit sich bringt, ist es wichtig, nicht nur die Schwierigkeiten zu sehen. Oftmals besitzen Betroffene besondere Qualitäten: Empathie, Kreativität und eine tiefe emotionale Verbundenheit können Teil ihrer Persönlichkeit sein. Indem du die positiven Seiten hervorhebst und anerkennst, was dein Partner zu bieten hat, schaffst du eine Basis der Wertschätzung, die für beide Seiten förderlich ist.
Notiere dir zum Beispiel regelmäßig, was du an deinem Partner bewunderst – sei es seine Fähigkeit, in schwierigen Zeiten Trost zu spenden, oder seine unerschütterliche Loyalität in Momenten der Nähe.

2. Selbstfürsorge und das Setzen von Grenzen

Um langfristig für deinen Partner da sein zu können, ist es entscheidend, auch auf dich selbst zu achten. Die ständige emotionale Achterbahnfahrt kann sehr belastend sein. Daher solltest du dir regelmäßig Auszeiten gönnen, in denen du dich auf deine eigenen Bedürfnisse konzentrierst.
Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen. Grenzen bedeuten nicht, dass du deinen Partner ablehnst – vielmehr helfen sie dir dabei, deine eigene Stabilität zu bewahren und so auch in Krisenzeiten eine verlässliche Unterstützung zu sein. Überlege dir, welche Verhaltensweisen für dich nicht akzeptabel sind, und kommuniziere diese in einem ruhigen und respektvollen Ton.

3. Kommunikation und Empathie

Ein zentraler Pfeiler im Umgang mit Borderline ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Versuche, in schwierigen Situationen nicht in Vorwürfe zu verfallen, sondern deine Gefühle klar und verständlich auszudrücken.
Aktives Zuhören kann hier Wunder wirken: Zeige deinem Partner, dass du wirklich verstehst, was er oder sie durchmacht, und biete Raum für ein offenes Gespräch. Dabei ist es hilfreich, Ich-Botschaften zu verwenden – so vermeidest du, dass dein Gegenüber sich angegriffen fühlt. Ein Beispiel könnte sein: „Ich fühle mich unsicher, wenn ich merke, dass du dich zurückziehst, weil mir deine Nähe sehr wichtig ist.“ Durch solche Formulierungen kann eine tiefere Verbindung entstehen, die auf gegenseitigem Respekt basiert.

4. Professionelle Unterstützung einbeziehen

Es gibt Situationen, in denen der Umgang mit intensiven emotionalen Krisen alleine nicht bewältigt werden kann. Hier kann es sehr hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine Paartherapie oder Einzeltherapie kann dabei helfen, die Dynamiken in der Beziehung zu verstehen und gemeinsam Wege zu finden, die Belastungen zu reduzieren.
Auch das Lesen von Fachliteratur oder der Austausch mit Selbsthilfegruppen kann dir neue Perspektiven eröffnen. Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen – im Gegenteil, es zeugt von Stärke, wenn man sich und den Partner unterstützen möchte, um gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.


Handeln: Praktische Tipps für den Umgang mit emotionalen Eskalationen

1. Ruhe bewahren und deeskalierend wirken

In akuten Krisensituationen ist es essenziell, selbst Ruhe zu bewahren. Deine Gelassenheit kann einen beruhigenden Effekt auf deinen Partner haben. Versuche, in solchen Momenten bewusst tief durchzuatmen und dich nicht von der Intensität der Situation mitreißen zu lassen.
Wichtig ist dabei, dass du dich nicht in einen Machtkampf verwickeln lässt. Oftmals ist es besser, zunächst einen Schritt zurückzutreten, bevor du versuchst, eine Lösung zu finden.

2. Nicht provozieren – sondern Verständnis zeigen

Provokationen, auch wenn sie unbeabsichtigt sind, können in emotional geladenen Momenten zu einer weiteren Eskalation führen. Stattdessen solltest du darauf achten, deinem Partner zu signalisieren, dass du seine Gefühle ernst nimmst.
Ein hilfreicher Ansatz ist es, empathische Fragen zu stellen: „Was fühlst du gerade?“ oder „Wie kann ich dir in diesem Moment helfen?“ Solche Fragen öffnen den Raum für ein respektvolles Gespräch und zeigen, dass du bereit bist, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

3. Gesprächsangebote machen

Nach einer emotionalen Eskalation ist es oft sinnvoll, ein klärendes Gespräch zu führen. Es kann hilfreich sein, einen Zeitpunkt abzupacken, an dem beide Parteien etwas ruhiger sind. So könnt ihr gemeinsam reflektieren, was in dem Moment geschehen ist, und versuchen, aus der Situation zu lernen.
Bereite dich darauf vor, auch deine eigenen Gefühle und Grenzen offen zu legen. Ein solches Gespräch kann Missverständnisse aus dem Weg räumen und langfristig dazu beitragen, dass beide Partner ein tieferes Verständnis füreinander entwickeln.

4. Selbstschutz und Rückzugsmöglichkeiten

Während du deinem Partner hilfst, ist es ebenso wichtig, auf dich selbst zu achten. Manchmal ist es ratsam, sich eine Auszeit zu nehmen, wenn die Situation zu emotional aufgeladen wird.
Plane bewusst Rückzugsorte oder Zeiten ein, in denen du dich regenerieren kannst – sei es durch Spaziergänge, Meditation oder Gespräche mit vertrauten Personen. Diese Phasen des Selbstschutzes stärken nicht nur deine eigene Resilienz, sondern helfen dir auch, in zukünftigen Krisensituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

5. Notfallpläne und Krisenintervention

In extremen Fällen, in denen dein Partner sich oder andere in Gefahr bringt, ist es wichtig, im Vorfeld Notfallpläne zu entwickeln. Überlege gemeinsam, welche Schritte in einer akuten Krise unternommen werden können.
Das könnte beispielsweise die Kontaktaufnahme zu einem Therapeuten oder einer Krisenhotline beinhalten. Indem ihr solche Pläne im Voraus besprecht, könnt ihr in einer Notsituation schneller und koordinierter handeln. Dies vermittelt nicht nur Sicherheit, sondern zeigt auch, dass ihr als Team zusammenarbeitet.


Schluss: Wege zu mehr Stabilität und gemeinsamer Stärke

Eine Beziehung, in der einer der Partner an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, stellt beide Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Doch mit Verständnis, Akzeptanz und gezielten Handlungsstrategien ist es möglich, gemeinsam Wege zu finden, die Beziehung zu stärken.
Der Schlüssel liegt darin, sowohl die schwierigen als auch die positiven Aspekte der Erkrankung zu erkennen. Während die intensiven Emotionen und Schwankungen eine ständige Herausforderung darstellen, können sie auch Raum für eine besonders tiefe und authentische Verbindung schaffen – wenn beide Partner bereit sind, sich auf diesen Prozess einzulassen.

Empfehlungen für weiterführende Unterstützung

  1. Paartherapie: Eine professionelle Paartherapie bietet einen sicheren Raum, in dem beide Partner ihre Gefühle und Bedürfnisse äußern können. Ein erfahrener Therapeut kann euch dabei helfen, Kommunikationsmuster zu verbessern und Konflikte konstruktiv zu lösen.
  2. Einzeltherapie: Auch für den Partner mit Borderline kann eine individuelle Therapie unterstützend sein. Hierbei werden Techniken vermittelt, die den Betroffenen helfen, ihre Emotionen besser zu regulieren und einen stabileren Umgang mit stressigen Situationen zu finden.
  3. Literatur und Selbsthilfegruppen: Es gibt zahlreiche Bücher, Ratgeber und Online-Communities, die sich mit dem Thema Borderline-Persönlichkeitsstörung auseinandersetzen. Der Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen kann neue Perspektiven eröffnen und das Gefühl von Isolation verringern.
  4. Achtsamkeit und Meditation: Praktiken wie Achtsamkeitsübungen und Meditation können nicht nur dem Partner mit Borderline helfen, seine Emotionen zu zentrieren, sondern auch dir dabei unterstützen, in belastenden Situationen ruhiger und gelassener zu bleiben.
  5. Workshops und Seminare: In vielen Städten werden Workshops angeboten, die sich speziell an Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen richten. Solche Veranstaltungen bieten oft wertvolle Werkzeuge und Strategien für den Alltag und ermöglichen den Austausch mit anderen Betroffenen.

Fazit

Die Beziehung zu einem Partner, der an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, ist zweifellos herausfordernd – aber sie birgt auch die Chance auf persönliches Wachstum und eine außergewöhnliche Nähe, die auf echtem Verständnis basiert. Es ist wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden, Geduld zu haben und sich selbst nicht zu verlieren. Indem du die Verhaltensweisen und emotionalen Herausforderungen deines Partners verstehst, zeigst du ihm, dass du ihn in seiner Gesamtheit annimmst – Schwächen ebenso wie Stärken.
Erinnere dich daran: Es geht nicht darum, den Partner zu verändern, sondern gemeinsam einen Weg zu finden, der beiden Seiten erlaubt, in Harmonie und gegenseitigem Respekt zu leben. Mit professioneller Unterstützung, offener Kommunikation und vor allem mit Liebe und Akzeptanz kann auch diese Herausforderung gemeistert werden.

In schwierigen Zeiten ist es entscheidend, sich daran zu erinnern, dass jede Beziehung ihre Höhen und Tiefen hat. Wenn beide Partner bereit sind, an sich zu arbeiten, können selbst die schwierigsten Phasen zu Gelegenheiten für persönliches Wachstum und tiefere Verbundenheit werden. Lass dich nicht entmutigen, sondern betrachte jede Krise als Chance, eure Beziehung zu festigen und zu stärken.

Abschließend sei gesagt: Es gibt keinen universellen Weg, der in jeder Situation die perfekte Lösung bietet. Jede Beziehung ist einzigartig, und was für das eine Paar funktioniert, muss nicht zwangsläufig für das andere gelten. Doch mit einem offenen Herzen, dem Willen zur Zusammenarbeit und der Bereitschaft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, steht euch ein Weg offen, der sowohl eure individuellen Bedürfnisse als auch die gemeinsame Zukunft respektiert und fördert.

Bleib stark, bleib informiert und – vor allem – bleib offen für die Liebe, die trotz aller Schwierigkeiten in eurer Beziehung weiterhin präsent ist. Denn nur gemeinsam könnt ihr die Herausforderungen meistern und eine Zukunft aufbauen, in der beide Partner sich geborgen und verstanden fühlen.


Weiterführende Ressourcen und Literaturtipps

Bücher
Online-Communities & Selbsthilfegruppen
Professionelle Hilfe
  • Frage deinen Hausarzt nach spezialisierten Therapeuten in deiner Nähe.
  • Notfallnummern: In akuten Krisen hilft die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 (kostenfrei).

Schlussgedanken

Eine Beziehung, in der einer der Partner an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, fordert beide Beteiligten täglich heraus. Es erfordert Mut, Geduld und ein hohes Maß an Selbstreflexion, um den ständigen Grat zwischen Nähe und Distanz zu meistern. Doch gerade in dieser Herausforderung liegt auch eine einzigartige Chance: Sie bietet die Möglichkeit, zu wachsen, zu lernen und die eigenen emotionalen Grenzen zu erweitern.
Indem du verstehst, warum dein Partner so handelt, wie er es tut, und dich bemühst, seine Stärken anzuerkennen, legst du den Grundstein für eine stabile und liebevolle Beziehung. Gleichzeitig bedeutet es, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren und immer wieder bewusst Grenzen zu setzen, die dir helfen, deine eigene psychische Gesundheit zu schützen.

Letztlich zeigt uns jede Beziehung, dass es keine fertigen Lösungen gibt – vielmehr ist es ein ständiger Lernprozess, in dem beide Partner zusammenwachsen und sich gegenseitig unterstützen können. Wenn ihr gemeinsam den Weg geht, könnt ihr die Krisen nicht nur überstehen, sondern auch an ihnen wachsen. Eine vertrauensvolle Basis, offene Kommunikation und der Mut, auch in schwierigen Zeiten den Dialog aufrechtzuerhalten, sind dabei essenzielle Bausteine.

Falls du das Gefühl hast, dass die Belastung zu groß wird oder du alleine nicht mehr weiterweißt, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Paartherapie oder der Austausch mit Fachleuten kann nicht nur in akuten Krisen hilfreich sein, sondern auch langfristig dazu beitragen, eure Beziehung zu stabilisieren und zu stärken. So wird aus einer scheinbar unüberwindbaren Herausforderung eine Chance, gemeinsam stärker und reifer zu werden.

In diesem Sinne: Bleibe informiert, behalte die Balance zwischen Unterstützung und Selbstfürsorge bei und vertraue darauf, dass ihr gemeinsam Lösungen finden könnt. Denn jede Beziehung ist einzigartig – und auch in den schwierigsten Momenten liegt die Möglichkeit, eine tiefere, authentischere Verbindung zu erleben.


Mit diesem Wissen und den praktischen Tipps hoffen wir, dir einen umfassenden Leitfaden an die Hand gegeben zu haben, der dir dabei hilft, die Herausforderungen im Alltag mit einem Partner, der an Borderline leidet, besser zu meistern. Informiere dich, suche Unterstützung und erinnere dich stets daran: Liebe und Verständnis sind die Basis jeder erfolgreichen Beziehung.


Hinweis: Dieser Blogpost ersetzt keine professionelle Beratung. Bei akuten Krisen oder andauernden Problemen empfehlen wir dringend, sich an einen Facharzt oder Therapeuten zu wenden.


Glossar

Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
Eine psychische Erkrankung, die sich durch intensive, schwankende Emotionen, ein instabiles Selbstbild und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen auszeichnet. Betroffene erleben oft extreme Stimmungsschwankungen und haben eine große Angst vor dem Verlassenwerden.

Emotionsregulation
Der Prozess, durch den Menschen ihre Emotionen wahrnehmen, verstehen und kontrollieren. Bei Menschen mit Borderline ist diese Fähigkeit oft gestört, was zu intensiven und unvorhersehbaren Gefühlsausbrüchen führen kann.

Instabiles Selbstbild
Ein schwankendes und oft unsicheres Selbstverständnis, das häufig bei Borderline-Betroffenen auftritt. Dies führt zu innerer Unsicherheit und kann dazu beitragen, dass Betroffene in Beziehungen schnell zwischen Idealisierung und Ablehnung wechseln.

Angst vor dem Verlassenwerden
Eine tief verwurzelte Furcht, von wichtigen Bezugspersonen verlassen zu werden. Diese Angst ist bei Menschen mit Borderline häufig ausgeprägt und kann zu übermäßigem Festhalten an Beziehungen oder zu intensiven Reaktionen bei wahrgenommener Distanz führen.

Impulsivität
Die Tendenz, spontan und unüberlegt zu handeln, ohne die möglichen Konsequenzen abzuwägen. Impulsive Handlungen können sich in riskantem Verhalten oder sogar in selbstschädigenden Aktionen äußern.

Deeskalation
Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, Konflikte zu entschärfen und eine weitere Eskalation zu verhindern. In belastenden Situationen hilft es, ruhig zu bleiben, nicht zu provozieren und aktiv das Gespräch zu suchen.

Ich-Botschaften
Eine Kommunikationsmethode, bei der die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar formuliert werden, ohne den anderen anzugreifen. Diese Art der Kommunikation fördert das gegenseitige Verständnis und verhindert, dass Kritik als persönlicher Angriff wahrgenommen wird.

Paartherapie
Eine Form der Psychotherapie, die sich auf die Beziehungsdynamiken zwischen Partnern konzentriert. Ziel ist es, Kommunikationsmuster zu verbessern, Konflikte konstruktiv zu lösen und die emotionale Verbindung zu stärken.

Einzeltherapie
Psychotherapeutische Unterstützung, die auf das Individuum zugeschnitten ist. Für Menschen mit Borderline kann die Einzeltherapie helfen, eigene Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren, sowie persönliche Herausforderungen zu bewältigen.

Selbstfürsorge
Maßnahmen, die der Erhaltung und Förderung des eigenen körperlichen und psychischen Wohlbefindens dienen. In einer belastenden Beziehung ist Selbstfürsorge wichtig, um die eigene Gesundheit und Stabilität zu sichern.

Achtsamkeit
Eine Praxis, bei der man bewusst im Hier und Jetzt lebt und seine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen ohne Urteil wahrnimmt. Achtsamkeitsübungen können helfen, Stress zu reduzieren und die emotionale Balance wiederzufinden.

Krisenintervention
Sofortige Maßnahmen, die in akuten emotionalen oder psychischen Krisensituationen ergriffen werden, um Schaden zu verhindern und Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Planung von Notfallstrategien, um in kritischen Momenten schnell handeln zu können.

Selbsthilfegruppen
Gruppen, in denen Menschen mit ähnlichen Herausforderungen ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Für Angehörige und Betroffene von Borderline bieten Selbsthilfegruppen oft wertvolle Einsichten und emotionale Unterstützung.

Dieses Glossar soll helfen, die in diesem Blogpost verwendeten Fachbegriffe besser zu verstehen und die komplexen Aspekte der Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie die damit verbundenen Beziehungsdynamiken klarer einzuordnen.


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Autor: Sascha Markmann

Legastheniker am Werk (Mehrfaches lesen meiner Postings kann zu irreparable Schäden an den Augen führen z. B.. Pseudotumor-zerebral-Syndrom) Leicht gestörter bis Mittel schwerer Fall von Überlebens Künstler, Maler, Blogger, Musiker, Podcaster und Video Produzenten "Audiovisueller STUMPFSINN mit keinem Nutzwert"

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