00:00 – 0:00:14
[Musik]
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0:00:14 – 0:00:17
Hallo und willkommen zur Abschweifung.
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0:00:17 – 0:00:21
Da wo ich gelegentlich vom Thema abschweife.
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0:00:21 – 0:00:23
Hmm.
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0:00:23 – 0:00:33
Das heutige Thema ist inspiriert durch ein Video, was ich von der Carina Pusch gesehen habe, auf TikTok.
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0:00:33 – 0:00:42
Das war quasi so eine Drittverwertung eines Streams, was sie gemacht haben,
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0:00:42 – 0:00:51
über ein Video, wo es um toxische Männlichkeit, Suizidalität ging und noch viele andere Themen.
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0:00:51 – 0:00:55
Femizid.
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0:00:55 – 0:01:01
Ich habe mir jetzt das gesamte Video nicht angesehen, sondern nur das TikTok und
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0:01:01 – 0:01:06
ja, da blieben ein paar Fragen halt offen.
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0:01:06 – 0:01:11
Sie hat das zusammengeschaut mit Freiraum Re,
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0:01:11 – 0:01:18
einer Frau, die halt in dieser Phänomismus-Bubble unterwegs ist
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0:01:18 – 0:01:27
und damals auch mit einer Streamerin Sojoka dicke war,
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0:01:27 – 0:01:40
die ja auch phänemistische Inhalte hat und Themen wie Gewalt gegen Frauen und Femizid hat.
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0:01:40 – 0:01:51
Da war ich dann doch ziemlich negativ überrascht gewesen über die Äußerungen in diesem Video,
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0:01:51 – 0:01:59
weil ich sonst Carina Pusch als jemanden, der extrem reflektiert ist,
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0:01:59 – 0:02:09
wahrgenommen habe immer und auch ihre Videos, die sie halt zum Thema Pride Month
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0:02:09 – 0:02:19
dann ihre Auseinandersetzung mit ApoRed hatte und danach auch noch über andere Themen berichtet hatte,
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0:02:19 – 0:02:24
die halt in dieser YouTube-Streamer-Szene aktuell waren,
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0:02:24 – 0:02:31
wo es halt immer über Übergrifflichkeiten von Männern auf Frauen ging.
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0:02:31 – 0:02:41
Das wurde ja alles in dem Format "Grenzwertig" in den Podcasts mit MTC besprochen,
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0:02:41 – 0:02:45
was da so passiert ist und dazu hat sie auch wirklich sehr gute Videos gemacht gehabt,
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0:02:45 – 0:02:49
die wirklich mit Quellen belegt waren, wo ich auch so gedacht habe,
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0:02:49 – 0:02:54
"Hey, das ist richtig gut, was sie da macht."
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0:02:54 – 0:03:02
Aber bei diesem Video, bei diesem Livestream sind echt ein paar Sachen gefallen, wo ich mir gedacht habe,
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0:03:02 – 0:03:05
"Ne, das geht nicht."
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0:03:05 – 0:03:15
Denn es gibt da so Äußerungen, wie halt, dass selbst Männer beim Suizid die radikaleren Methoden wählen
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0:03:15 – 0:03:28
und die effektiver sind, wie halt sicher schießen, erhängen oder vor einem Bus springen oder vor einem Zug springen
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0:03:28 – 0:03:35
und dass sie dabei halt immer Umschuldige mit involvieren.
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0:03:35 – 0:03:43
Das mag sein, die Statistik zeigt das eindeutig, dass da Männer sichere Methoden wählen wie Frauen.
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0:03:43 – 0:03:52
Frauen bevorzugen Tabletten oder sich halt andersweitig zu vergiften,
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0:03:52 – 0:04:04
aber so, dass der Tod eine angenehmere Form hat, als sich zu erhängen oder zu erschießen oder vor einen Zug zu schmeißen.
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0:04:04 – 0:04:12
Was ich dabei so extremst befremdlich und auch als krass empfunden habe,
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0:04:12 – 0:04:23
wie selbstverständlich Freiraum Reh sagte, dass selbst dabei Männer Frauen verletzen.
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0:04:23 – 0:04:35
Und ich finde, dass dabei der Aspekt, dass jemand der Suizid begeht, in einer absoluten Notsituation,
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0:04:35 – 0:04:46
das ist eine absolute Ausnahmesituation ist und dann halt nicht unbedingt immer überlegt handelt.
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0:04:46 – 0:04:51
Natürlich gibt es halt auch oft die Suizidversuche, die ja mehr oder weniger nur ein Hilfeschrei sind
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0:04:51 – 0:04:58
und wo dann halt darauf angelegt wird, dass man halt noch rechtzeitig gefunden wird.
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0:04:58 – 0:05:05
Aber es gibt ja auch die, die halt erfolgreich sind ohne große Ankündigung, ohne dass irgendwas hinterlassen wird.
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0:05:05 – 0:05:12
Und das sind Ausnahmesituationen, in denen sich dieser Mensch befindet.
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0:05:12 – 0:05:17
Und ich finde es da äußerst verwerflich, dann noch zu urteilen,
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0:05:17 – 0:05:23
dass der Suizid einer Frau eine andere Wertigkeit hat, wie der Suizid eines Mannes.
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0:05:23 – 0:05:31
Ich meine, wir reden hier über Menschen, die sich das Leben nehmen wollen oder Leben nehmen.
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0:05:31 – 0:05:41
Und das ist eine Sache, wo ich jetzt schon seit zwei, drei Wochen darüber nachdenke und mich auch gefragt habe,
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0:05:41 – 0:05:47
sollst du das thematisieren oder so? Ja, jetzt thematisiere ich das.
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0:05:47 – 0:05:52
Ich will jetzt hier nicht anfangen, hier der große Statistikrumreiter sein,
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0:05:52 – 0:06:03
aber Frauen sind eher gewählt, sich helfen zu lassen, wenn sie halt in einer Depression sind wie Männer.
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0:06:03 – 0:06:07
Sie gehen eher zum Arzt hin, sie sind mehr in der Lage, darüber zu reden.
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0:06:07 – 0:06:13
Dass es da halt diese depressive Verstimmung oder depressive Episode gibt.
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0:06:13 – 0:06:19
Oder schon das wiederholte mal, eine rezidivierende depressive Episode.
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0:06:19 – 0:06:25
Und Männer sind da im Allgemeinen schlechte Arztgänger.
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0:06:25 – 0:06:30
Also man geht ja meistens erst mal zum Hausarzt, spricht darüber und der sagt,
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0:06:30 – 0:06:40
du, ich mache dir mal eine Überweisung fertig. Im Idealfall, manche Hausärzte versuchen es dann auch mit den Antidepressiva zu behandeln.
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0:06:40 – 0:06:50
Was ich total verwerflich empfinde, weil eine Depression ist eine potenziell tödliche Erkrankung.
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0:06:50 – 0:06:55
Auch wenn das jetzt im ersten Moment nicht so erscheint, aber sie kann zum Tod führen.
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0:06:55 – 0:07:05
Und da sollten schon Leute dran, die halt vom Fach sind. Und das sind halt Psychiater, Fachärzte für Psychiatrie.
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0:07:05 – 0:07:10
Nichtsdestotrotz, Frauen sind dazu halt mehr in der Lage wie Männer.
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0:07:10 – 0:07:17
Ich bin zum Glück so erzogen worden, dass ich halt sehr kommunikativ bin, sonst würde ich auch die ganzen Podcast-Projekte nicht machen.
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0:07:17 – 0:07:22
Aber ich habe halt gelernt, auch über meine Gefühle zu reden.
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0:07:22 – 0:07:29
Ich bin nicht so dankbar meinen Eltern, dass sie mir da halt nicht so ein toxisches Männerbild vorgelebt haben,
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0:07:29 – 0:07:38
sondern dass man halt darüber redet und dass man mir beigebracht hat, dass es in Ordnung ist, wenn man traurig ist, dass man auch weint.
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0:07:38 – 0:07:43
Ich hatte in meinem Leben schon eine Phase gehabt, wo ich so depressiv war, dass ich nicht weinen konnte.
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0:07:43 – 0:07:52
Da war ich tatsächlich auch neidisch auf Menschen, die weinen können, weil Weinen ein super Ventil ist, um halt Emotionen loszuwerden.
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0:07:52 – 0:08:03
Ja, auf jeden Fall habe ich halt in meiner depressiven Phase, die wirklich fünf Jahre ging und ich auch da mehrere Krankenhausaufenthalte hatte,
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0:08:03 – 0:08:18
die mitunter über zwölf Wochen gedauert haben, ich in der Lage war, mir Hilfe zu suchen, Hilfe anzunehmen und auch jede Menge über mich selbst gelernt habe.
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0:08:18 – 0:08:25
Ich meine, das mündete dann alles dann später irgendwann in einer Borderline-Diagnose, um die ich übrigens auch sehr kämpfen musste,
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0:08:25 – 0:08:34
weil man mir erst mal viele andere Diagnosen um die Ohren gehorn hat, aber ich mich da nie wirklich dran gefunden habe.
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0:08:34 – 0:08:44
Das muss man auch sagen, ich war schon immer jemand gewesen, der halt sehr belesen war und ich mich auch für die Thematik interessiert habe,
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0:08:44 – 0:08:58
was die psychische Menschen angeht, sonst hätte ich ja auch nicht bis vor ein paar Jahren auch Psychologie studiert, als Zweit- und Drittstudium.
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0:08:58 – 0:09:07
Ja, jetzt bin ich schon wieder so abgeschweift. Auf jeden Fall habe ich mich in dieser Diagnose nicht wiedergefunden, die sie mir genannt haben
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0:09:07 – 0:09:15
und ich habe dann halt immer wieder gesagt, nein, da sehe ich mich nicht, ich fühle mich eher dahin gezogen.
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0:09:15 – 0:09:23
Und da hat man mir auch angedichtet, dass ich mir die Symptome angelesen hätte, bis ich dann halt mal in einer psychosomatischen Reha war
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0:09:23 – 0:09:30
und man da sagte, nein, das ist eindeutig Borderline, was sie haben.
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0:09:30 – 0:09:45
Ich bin dankbar dafür, dass ich das kommunizieren konnte und dass auch meine Suizidversuche so waren, dass sie halt nicht erfolgreich waren, sonst wäre ich nicht heute hier.
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0:09:45 – 0:09:57
Klar hätte ich auf Lebensereignisse wie den Schlaganfall versichten können, aber dieser gab mir halt auch die Gelegenheit und die Zeit, mit dem Studium nochmal anzufangen.
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0:09:57 – 0:10:14
Ich konnte hingehen und diese Projekte starten, den Blog, den Podcast und dass ich die Zeit dafür habe, mich da halt so auszuleben,
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0:10:14 – 0:10:19
auch wenn ich jetzt halt finanziell extremst mies dastehe.
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0:10:19 – 0:10:29
Aber das ist ein anderes Thema, das habe ich auch schon mal thematisiert, in einem anderen Format, höchstwahrscheinlich in grenzwertig.
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0:10:29 – 0:10:38
Willkommen zurück auf dem Podcast, auf das Video von Carina Pusch und Freiraum Reh.
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0:10:38 – 0:10:51
Ich habe das Video jetzt öfters mal gesehen, ich werde es auch unten in den Shownotes packen und bin jedes Mal noch genauso erschüttert,
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0:10:51 – 0:11:02
dass halt in der Tat des Suizids bei einem Mann, das immer noch schlecht dargestellt wird.
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0:11:02 – 0:11:15
Ich meine, wenn da jemand hingeht und mit dem Auto auf der Autobahn absichtlich falsch herum auffährt, sodass er Geisterfahrer ist und dann halt andere Leute mitgefährdet,
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0:11:15 – 0:11:18
dann ist das nicht in Ordnung.
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0:11:18 – 0:11:34
Wenn derjenige im assistierten Suizid beginnt, begeht und ich meine jetzt nicht Sterbehilfe, sondern halt, sagen wir mal, er nimmt Geisel und legt darauf an, dass er dabei erschossen wird,
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0:11:34 – 0:11:44
dann ist das auch dramatisch, weil halt andere Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden und höchstwahrscheinlich auch in ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt werden.
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0:11:44 – 0:11:48
Aber nichtsdestotrotz sind das Ausnahmen.
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0:11:48 – 0:11:57
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich einen Mitpatienten hatte, der selber Pfleger war, genauso wie ich, wir haben uns unterhalten
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0:11:57 – 0:12:05
und der machte mir nicht den Eindruck, dass er jetzt irgendwie sich was antun wollte.
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0:12:05 – 0:12:21
Und er hatte halt zu Hause, weil er und seine Frau beide Diabetiker waren, Insulin und hat sich dann halt mit dem Insulin selbst getötet.
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0:12:21 – 0:12:28
Ja, ich war natürlich schockiert gewesen, weil wir halt auch scherzhaft in unserem Gespräch darüber gesprochen haben
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0:12:28 – 0:12:36
und ich mich lange Zeit lang auch selber dafür mitverantwortlich gemacht habe, dass ich ihn überhaupt erstmal auf die Idee gebracht habe.
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0:12:36 – 0:12:46
Und ich habe mir auch nicht sagen lassen, aufgrund seiner pflegerischen Tätigkeiten, dass er selber auf die Idee gekommen ist.
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0:12:46 – 0:12:50
Ja, ich habe mich wirklich lange Zeit selber schuldig dafür gefühlt.
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0:12:50 – 0:12:58
Und da merkt man doch alleine schon, dass es ein Suizid eines Menschen ist und das ist egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist.
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0:12:58 – 0:13:09
Ich kann ja verstehen, dass wir in einer männlich geprägten Welt leben, wo die Position des Gurtes nach einem Mann gemacht wird,
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0:13:09 – 0:13:17
wo die Raumtemperatur in Großbüros nach einer Formel berechnet wird für einen durchschnittlichen Mann und dessen Wärmebedarf,
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0:13:17 – 0:13:24
dass Medikamente ausschließlich an Männern getestet werden, weil die keinen Zyklus haben.
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0:13:24 – 0:13:35
Und bei vielen anderen Sachen, dass es halt immer auf Mann ist oder wenn es dann mal für eine Frau ist, dann wird ein kleiner Mann genommen.
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0:13:35 – 0:13:41
Ja, wir haben eine Welt, in der es überwiegend um Männer geht.
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0:13:41 – 0:13:50
Aber ohne Frauen wird es die Menschheit nicht geben und ich bin nicht nur kommunikativ erzogen worden,
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0:13:50 – 0:13:59
sondern halt auch in dem Wissen und dem Glauben, dass Mann und Frau gleichberechtigt sind.
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0:13:59 – 0:14:07
Klar gibt es gewisse Unterschiede im Denken und Handeln und auch in der Biologie.
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0:14:07 – 0:14:14
Aber im Großen und Ganzen und unterm Strich sind Mann und Frau gleichwertig.
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0:14:14 – 0:14:18
Das haben mir meine Eltern beigebracht.
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0:14:18 – 0:14:27
Es gab viele Gespräche darüber, dass es halt bei der Bezahlung einen Gender Cup gibt
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0:14:27 – 0:14:38
und dass Frauen durchschnittlich 20 Prozent weniger verdienen wie Männer bei gleicher Tätigkeit, bei gleichen Bedingungen.
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0:14:38 – 0:14:44
Und dass das ja immer damit gerechtfertigt wird. Sie könnten ja schwanger werden.
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0:14:44 – 0:14:52
Ich weiß von einer Tante von mir, die hochqualifiziert ist, dass die lange Zeit ein Problem hatte, eine Stelle zu finden,
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0:14:52 – 0:15:03
weil alte, weiße Männer Probleme damit hatten, dass eine junge Frau, höher qualifiziert ist wie sie, ihren Job wegnehmen könnte.
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0:15:03 – 0:15:06
Über diese Problematiken weiß ich alle Bescheid.
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0:15:06 – 0:15:11
Aber meine Erziehung und meine Lebensrealität sieht anders aus.
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0:15:11 – 0:15:15
Zum Beispiel, ich mache hier den Haushalt.
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0:15:15 – 0:15:21
Meine Freundin unterstützt mich dabei. Dafür macht sie andere Sachen.
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0:15:21 – 0:15:27
Dafür geht sie einkaufen, was ich jetzt nicht kann aufgrund meiner Behinderung von meinem Schlaganfall.
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0:15:27 – 0:15:32
Sie hilft mir dann bei anderen Tätigkeiten hier im Haushalt.
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0:15:32 – 0:15:38
Aber der überwiegende Teil, so wie Essen kochen, Wäsche waschen, das mache ich.
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0:15:38 – 0:15:41
Dafür trägt sie die Wäsche von der Waschmaschine zur Wäscheleine.
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0:15:41 – 0:15:44
Dann setze ich mich dahin und hänge sie auf.
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0:15:44 – 0:15:47
Und so ist das ein Geben und Nehmen.
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0:15:47 – 0:15:52
Das ist jetzt nicht so, dass ich denke, oh Gott, ich mache das alles alleine, oh Gott, oh.
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0:15:52 – 0:16:01
Sondern wir sind da auf einer Augenhöhe und wir respektieren unsere Einschränkungen und Schwächen,
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0:16:01 – 0:16:05
akzeptieren aber auf der anderen Seite die Stärken.
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0:16:05 – 0:16:17
Das ist so eine Sache, wo ich mir immer denke, was müssen diese Menschen bzw. diese Frauen erlebt haben,
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0:16:17 – 0:16:24
dass die so extrem feministisch sind, dass es schon fast militantisch ist.
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0:16:24 – 0:16:29
Das ist so das Äquivalent zu der militanten Veganerin,
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0:16:29 – 0:16:38
die auf extremste Art und Weise ihren Veganismus versucht, in der Welt durchzusetzen
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0:16:38 – 0:16:45
und dabei schon wirklich Methoden wählt, die gesellschaftlich nicht akzeptiert sind,
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0:16:45 – 0:16:49
sondern schon eher so wirklich grenzwertig ist.
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0:16:49 – 0:16:56
Und genauso macht das das Freiraum, also die Frau Freiraum-Re.
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0:16:56 – 0:17:01
Es kann doch nicht sein, dass das gesamte Schlechter auf der Welt,
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0:17:01 – 0:17:06
der gesamte Unmut, den sie hat, sich alles nur auf Männer projiziert,
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0:17:06 – 0:17:14
das in einer Situation, in der ein Mann ist und keinen anderen Ausweg mehr sieht,
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0:17:14 – 0:17:17
als das Leiden mit seinem Freitod zu beenden.
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0:17:17 – 0:17:22
Ich frage mich wirklich, wo ist da die Empathie?
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0:17:22 – 0:17:26
Wo ist da die Menschlichkeit?
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0:17:26 – 0:17:35
Ja, ich könnte mich da jetzt noch stundenlang in Rage reden und darüber nachdenken.
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0:17:35 – 0:17:44
Ich finde es fantastisch, dass Carina Pusch und auch Freiraum-Re in Brüssel waren,
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0:17:44 – 0:17:51
bei der Europäischen Union am Parlament und dort für Frauenrechte eingestanden haben,
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0:17:51 – 0:17:54
weil da haben wir noch viel zu tun.
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0:17:54 – 0:18:02
Wir sind da ganz am Anfang, dass dort immer wieder Aufklärungsarbeit gemacht wird,
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0:18:02 – 0:18:09
wo es noch Schwächen gibt in unserem System, was das Recht von Frauen angeht.
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0:18:09 – 0:18:16
Genauso wie man darüber aufklärt, dass die Vergewaltigung in der Ehe
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0:18:16 – 0:18:23
bis vor wenigen Jahren noch straffrei war und dass gewisse CDU-Abgeordnete,
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0:18:23 – 0:18:31
aber auch FDP-Abgeordnete und Kanzlerkandidaten aktuelle darauf bestanden haben,
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0:18:31 – 0:18:34
dass die Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar ist.
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0:18:34 – 0:18:41
Noch bis Ende der 70er musste die Frau ihrem Mann bitten, ob sie arbeiten gehen darf.
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0:18:41 – 0:18:44
Und wenn der gesagt hat, nein, dann hat das ausgereicht,
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0:18:44 – 0:18:49
dass der auf der Arbeit angerufen hat und gesagt hat, meine Frau kommt jetzt nicht mehr arbeiten.
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0:18:49 – 0:18:55
Meine Mutter, wenn mein Vater das gemacht hätte, hätte die ihre Tasche gepackt und wäre abgehauen.
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0:18:55 – 0:18:59
Und meine Mutter ist alles andere als eine Feministin.
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0:18:59 – 0:19:06
Meine Mutter hat tatsächlich noch ein relativ traditionelles Familienbild,
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0:19:06 – 0:19:10
was sie so im Kopf hat, was eine Frau können muss.
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0:19:10 – 0:19:17
Nichtsdestotrotz bin ich erzogen worden mit der Tatsache, dass Mann und Frau gleich sind.
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0:19:17 – 0:19:23
Aber ich glaube, den Anspruch, den sie an sich selber stellt, hat sie auch an andere Menschen.
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0:19:23 – 0:19:30
So wie das halt ein junger Mann mit einer Bohrmaschine umgehen muss und auch weiß, wie man Wände streicht,
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0:19:30 – 0:19:37
so erwartet sie auch, dass halt eine Frau ordnungsliebend ist und reinlich.
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0:19:37 – 0:19:43
Wenn ich mal so umschaue in meinem Bekanntenkreis, ist das manchmal einfach nicht der Fall.
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0:19:43 – 0:19:48
Und da sind es halt die Männer, die ordnungsliebender sind und reinlicher wie die Frauen.
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0:19:48 – 0:19:53
Und auf der anderen Seite hast du dann Frauen, die dann handwerklich so dermaßen geschickt sind,
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0:19:53 – 0:20:00
dass der Mann nichts machen braucht, weil die Frau das dann macht.
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0:20:00 – 0:20:03
Bei meiner Schwester in der Ehe war das so gewesen,
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0:20:03 – 0:20:10
dass sämtliche technischen Probleme, sei es mit dem Handy, mit dem Fernseher, mit dem Laptop,
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0:20:10 – 0:20:17
dass das da sie gemacht hat und nicht mein Schwager oder mein Ex-Schwager, sondern sie hat das gemacht.
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0:20:17 – 0:20:20
Dafür hat er andere Sachen gemacht.
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0:20:20 – 0:20:26
Und dann kommt da jemand her und sagt, der sozialistische Mann ist, ist gewalttätig
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0:20:26 – 0:20:32
und selbst dabei verletzt er noch Frauen.
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0:20:32 – 0:20:39
Das macht mich so wütend und so sprachlos, weil ich selber in dieser Situation war
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0:20:39 – 0:20:46
und wirklich nicht gerne jemanden anderes dabei gefährdet hätte.
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0:20:46 – 0:20:52
Jo, ich glaube, ich habe jetzt alles gesagt.
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0:20:52 – 0:20:57
Ich bin auch wieder abgeschweift, das ist gut, weil es heißt auch die Abschweifung.
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0:20:57 – 0:21:06
Und wenn ihr Lust habt, hört euch gerne andere Formate von mir an oder andere Abschweifungen
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0:21:06 – 0:21:14
und sage Dankeschön und bis zum nächsten Mal.
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0:21:14 – 0:21:16
Tschüss, euer Sascha.
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0:21:16 – 0:21:31
[Musik]
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