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00:00 – 0:00:23
[Musik]
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0:00:23 – 0:00:28
Hallo und willkommen zur ersten Folge der
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0:00:28 – 0:00:36
Ein Podcast, der sich um psychische Erkrankungen dreht.
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0:00:36 – 0:00:41
Das heutige Thema ist Depression.
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0:00:41 – 0:00:45
Das Thema betrifft viele Menschen.
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0:00:45 – 0:00:51
Ich kenne wirklich einige Menschen, die unter Depressionen leiden.
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0:00:51 – 0:00:53
Mal mehr, mal weniger.
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0:00:53 – 0:01:01
Ich habe sogar jemanden mal kennengelernt, der, wie sagte sie, mit ihrer latenten depressiven
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0:01:01 – 0:01:08
Phase in ihrem kleinen Türmchen lebt. Vielleicht hast du selber schon mal gespürt,
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0:01:08 – 0:01:17
wie das Leben grau werden kann oder du kannst nicht mehr dich an kleine Dinge erfreuen,
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0:01:17 – 0:01:26
wie einen schönen Sonnenaufgang, ich weiß, es ist ziemlich klischeehaft, eine gute Tasse Kaffee,
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0:01:26 – 0:01:38
ein leckeres Stück Kuchen, deinen Lieblingsfilm gucken im Streamingdienst oder im LinearTV. Du
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0:01:38 – 0:01:45
merkst, wie du dich immer mehr so aus dem Umfeld zurückziehst und immer weniger schaffst, irgendwie
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0:01:45 – 0:01:47
wie dein Alltag zu bewältigen.
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0:01:47 – 0:01:51
Und genau darum soll es heute gehen.
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0:01:51 – 0:01:55
Um Depressivität, eine Depression,
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0:01:55 – 0:01:59
oder eine depressive Phase,
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0:01:59 – 0:02:04
wie man das im Fachjargon nennt.
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0:02:04 – 0:02:08
Aber ein kleiner Disclaimer ganz am Anfang.
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0:02:08 – 0:02:10
Das ist hier keine Therapie.
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0:02:10 – 0:02:12
Das soll auch keine Therapie ersetzen.
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0:02:12 – 0:02:22
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Depression zu stark ist, um damit alleine fertig zu werden,
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0:02:22 – 0:02:28
dann suche dir fachlich qualifizierte Hilfe. Eine gute Anlaufstelle ist an erster Stelle
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0:02:28 – 0:02:36
dein Hausarzt. Rede mit ihm darüber, wie es dir geht, dass du eine Vermutung hast,
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0:02:36 – 0:02:42
dass es eine Depression sein könnte und zusammen schau dir, wie es weitergeht.
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0:02:42 – 0:02:52
Aber jetzt mal so ganz am Anfang. Was ist eine Depression? Eine Depression ist etwas länger und
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0:02:52 – 0:03:01
schwieriger. Es dauert einfach länger. Eine Phase im Leben, wo man mehr als schlechte Laune hat oder
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0:03:01 – 0:03:12
so ein Durchhänger jetzt in Anführungszeichen. Es ist etwas, was je nach Schwere sich wirklich
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0:03:12 – 0:03:18
hindert, deinen Alltag, dein Leben zu leben. Ich habe Menschen kennengelernt, die waren so
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0:03:18 – 0:03:24
depressiv, die konnten nicht mehr aufstehen. Die sind quasi nur aufgestanden, um halt das
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0:03:24 – 0:03:31
Allernötigste zu machen und das war der Toilettengang. Sie hatten jegliche Freude
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0:03:31 – 0:03:41
am Essen, am sich Pflegen oder an Gesprächen mit anderen Menschen verloren. Da ging gar nichts mehr,
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0:03:41 – 0:03:47
außer im Bett liegen und schlafen. Also wir sehen, so eine Depression kann schon wirklich
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0:03:47 – 0:03:53
eine ernstzunehmende, schwere Erkrankung sein. Sie ist nicht so offensichtlich wie ein gebrochenes
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0:03:53 – 0:04:02
Bein oder so klar wahrnehmbar wie eine Lungenentzündung. Es ist eine versteckte Krankheit,
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0:04:02 – 0:04:10
die aber genauso schwierig und sogar in Einzelfällen genauso tödlich sein kann. Aber was sind denn so
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0:04:10 – 0:04:18
die typischen Symptome? Man spricht von einer tiefen Entschöpfung, also dass man da sogar viel schläft.
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0:04:18 – 0:04:28
Es gibt einen Interessenverlust, es macht nichts mehr Spaß. Manche haben auch schwere Schuldgefühle,
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0:04:28 – 0:04:33
einen Selbstzweifel oder auch eine tiefe Hoffnungslosigkeit, dass nichts mehr im
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0:04:33 – 0:04:41
Leben besser wird oder einen Sinn ergibt. Oft sind auch Konzentrationsprobleme vorhanden,
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0:04:41 – 0:04:48
weil so viel im Kopf los ist. Manche haben auch eine große Entscheidungsschwierigkeit,
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0:04:48 – 0:04:56
was im Fachjargon Ambivalenz genannt wird. Man kann sich einfach nicht mehr entscheiden,
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0:04:56 – 0:05:01
und selbst wenn es nur zwischen zwei Dingen sind, esse ich jetzt einen Donut oder esse
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0:05:01 – 0:05:10
ich daneben den Krapfen. Nur als kleines Beispiel. Schlafstörungen oder extreme Schlafbedürfnisse
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0:05:10 – 0:05:17
sind auch ein häufiges Symptom. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, ich war eine richtige
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0:05:17 – 0:05:23
Nachteule und habe mal hier zwei Stunden, vielleicht da mal eine Stunde oder da mal drei Stunden
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0:05:23 – 0:05:32
geschlafen. Ansonsten war ich wach und habe nichts gemacht. Appetitlosigkeit oder das Gegenteil,
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0:05:32 – 0:05:42
übermäßiges Essen sind auch ein Symptom. Was auch sehr viele Menschen haben, ein Rückzug aus
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0:05:42 – 0:05:50
dem sozialen Leben. Und das beobachte ich sehr oft und das habe ich auch selber gehabt, während
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0:05:50 – 0:06:01
meiner vielen depressiven Phasen. Und in manchen schweren Fällen Suizidalität, also eine Art
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0:06:01 – 0:06:07
Todessehnsuchts, Gedanken über den Tod, was jetzt nicht unbedingt zu einem Suizidversuch führt,
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0:06:07 – 0:06:14
aber es kann dazu führen. Zumindest ist der Wunsch danach, denn wenn ich tot bin,
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0:06:14 – 0:06:21
sind alle meine Probleme weg oder das Leiden hat ein Ende. Was mir aus vielen Gesprächen mit
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0:06:21 – 0:06:29
Betroffenen oder auch mit Mitpatienten in Erinnerung geblieben ist, sind so Sätze,
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0:06:29 – 0:06:35
die so ähnlich waren wie "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich traurig bin. Ich hatte eher das
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0:06:35 – 0:06:46
Gefühl, dass ich nichts bin." Und das trifft es irgendwie ganz gut. Man ist so tief in seiner
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0:06:46 – 0:06:55
Depression gefangen, dass man an und für sich nichts mehr fühlt, weil diese Traurigkeit so
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0:06:55 – 0:07:05
überwältigend ist, so riesengroß, dass man wie süßer Honig, der irgendwann mal bitter schmeckt,
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0:07:05 – 0:07:13
weil es einfach so süß ist. So kann man das vielleicht vergleichen. Also wie fühlt es sich
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0:07:13 – 0:07:21
an, eine Depression zu haben? Das ist sehr unterschiedlich und sehr individuell. Manche
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0:07:21 – 0:07:31
Menschen sagen, es fühlt sich an, als ob ich in Watte gepackt bin, weil alles sehr dumpf und nichts
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mehr so wirklich an mir herankommt. Man fühlt nicht mehr viel. Andere beschreiben es, als ob
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eine schwarze Wolke in ihrem Kopf ist oder sogar um sie herum oder um sie liegt. Andere sagen,
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0:07:46 – 0:07:49
Es fühlt an, als ob man unter Wasser leben würde.
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0:07:49 – 0:08:00
Man sieht alles da draußen, wie das Leben ist, aber selbst man kommt nicht daran oder man ist kein Teil mehr davon.
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0:08:00 – 0:08:08
Diese Gefühle, diese Eindrücke lassen sich auch nicht einfach so wegdenken oder wegreden.
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0:08:08 – 0:08:12
Es ist einfach da.
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0:08:12 – 0:08:18
Es ist permanent, perma- Entschuldigung, ich kann es gerade nicht aussprechen.
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0:08:18 – 0:08:21
Es ist einfach immer da.
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0:08:21 – 0:08:28
Und egal wie gut Zureden ist, reiß dich mal zusammen, geh einfach mal raus,
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0:08:28 – 0:08:30
du musst mal wieder unter Menschen gehen.
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0:08:30 – 0:08:35
Das bringt alles nichts, weil man in diesem Moment das auch einfach nicht so sieht.
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0:08:35 – 0:08:40
Oder wenn man es versteht, dass man es eigentlich tun müsste, kann man es nicht,
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0:08:40 – 0:08:47
weil man gelähmt ist durch diese Ohmmacht, die man auch selber spürt.
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0:08:47 – 0:08:52
Die große Frage ist, woher kommen Depressionen eigentlich?
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0:08:52 – 0:08:57
Und da muss man sagen, es gibt eine einzelne Ursache.
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0:08:57 – 0:09:01
Es ist meist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren.
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0:09:01 – 0:09:07
Zum einen ist da eine biologische Komponente,
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0:09:07 – 0:09:18
Sprich, es ist ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, wie Serotonin oder auch Noradrenalin.
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0:09:18 – 0:09:23
Mal ist es ein Mangel, mal ist es ein Überschuss.
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0:09:23 – 0:09:30
Man muss ja verstehen, unser Stoffwechsel im Gehirn funktioniert quasi mit Spielern
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0:09:30 – 0:09:31
und Gegenspielern.
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0:09:31 – 0:09:39
Der eine führt eine Aufgabe aus und der andere sorgt dafür, dass dann halt der Botenstoff,
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0:09:39 – 0:09:44
der diese Aufgabe ausgeführt hat, wieder zurückgenommen wird. Man spricht außerdem von
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0:09:44 – 0:09:52
Spieler und Gegenspieler. Und das ist halt in dem Fall das Seretondomin und das Noradralin,
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0:09:52 – 0:09:59
was dann halt der Gegenspieler ist. Um das mal auf eine ganz einfache Art und Weise zu erklären.
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0:09:59 – 0:10:06
Ich weiß, Leute die sich auskennen wissen, dass das wesentlich komplexer ist, die Mechanismen,
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0:10:06 – 0:10:12
und dass da noch viele andere guten Stoffe eine große Rolle mitspielen, aber das soll ja alles
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0:10:12 – 0:10:17
recht einfach und verständlich hier bleiben. Dann gibt es natürlich noch die psychologische
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Komponente. Traumata, Verlust eines Menschen, ein schwerer Umfall, Zeuge oder auch Opfer
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einer Gewalttat, Kindheitserfahrungen, die auch traumatisierend sein können, Verlust eines
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Elternteils, Scheidungen der Eltern, Persönlichkeitsmerkmale wie eine sehr hohe Selbstkritik
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0:10:48 – 0:10:56
können auch dazu führen, dass man so eine Depression neigt. Weil wenn ich alles super
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0:10:56 – 0:11:03
perfekt machen muss und man kann nichts perfekt machen, weil das Perfekte gibt es nicht, wird
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0:11:03 – 0:11:09
man diesen Stand, diesen Anspruch, wird man nie erreichen. Und manche Menschen werden darüber halt,
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weil sie es nie erreichen, depressiv. Dann gibt es natürlich auch Umweltfaktoren wie soziale,
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gesellschaftliche Faktoren wie Dauerstress. Derjenige, der auf der Arbeit verheizt wird
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oder zu Hause bei der Care-Arbeit. Die Hausfrau, die neben ihren, ihrer Halbtagsstelle noch den
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0:11:33 – 0:11:46
Haushalt schmeißen muss, dann die Familienplanerin ist, die Managerin, dann noch Frau vom Mann und
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0:11:46 – 0:11:52
noch vieles andere. Das kann zu einer Überbelastung führen und dann kann man auch in eine Depression
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0:11:52 – 0:11:59
fallen. Isolation. Wir Menschen sind soziale Lebewesen. Wir brauchen die Interaktion mit
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mit anderen Menschen. Und wenn es nur übers Internet ist. Mir reicht soziale Interaktion
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übers Internet. Ich beschränke meine realen Kontakte wirklich auf ein Minimum, weil ich
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finde das sehr anstrengend. Menschen sind für mich wirklich anstrengend. Das ist auch sehr
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interessant. Vielleicht sollte ich darüber auch mal reden. Mobbing. Jeder, der schon mal
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selber Mobbing-Erfahrungen gemacht hat, egal ob das jetzt Täter sind oder auch Opfer, die wissen,
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was das für eine einschneidende Erfahrung ist für das Opfer. Ich habe auch meine Mobbing-Erfahrungen
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in der Schule erlebt. Es waren zwei Phasen. Einmal quasi so fünfte Klasse herum und dann einmal so
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in der 8./9. mit Leuten aus einer Parallelklasse. Das war schon wirklich unangenehm. Wirklich. Aber
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ich denke, diese Erfahrung machen viele. Aber wir wissen einfach aus der Forschung,
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0:13:10 – 0:13:18
dass Mobbing tatsächlich zu schweren Depressionen führen kann. Armut ist zum Beispiel auch ein
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0:13:18 – 0:13:25
Auslöser. Wer hätte es gedacht? Ich meine, wer solche Probleme hat mit dem Geld,
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habe ich am Monatsende überhaupt noch genug, um mir was zu essen zu kaufen,
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0:13:28 – 0:13:34
habe ich genug Geld, um für meine Kinder was zu essen zu kaufen oder meine Haustiere. Das
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kann auch dazu führen, dass man Depressionen bekommt. Und zu guter Letzt Arbeitslosigkeit.
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Langzeitarbeitslose Menschen sind stärker gefährdet, in Depressionen zu verfallen,
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0:13:45 – 0:13:51
wie Menschen, die einer Beschäftigung nachgehen oder einer sinnvollen Aufgabe.
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0:13:51 – 0:13:58
Ich habe nach meinem Schlaganfall mir halt das Hobby Podcasten und Social Media
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0:13:58 – 0:14:08
Bloggen gesucht, um eine Aufgabe zu haben, um mir eine Tätigkeit zu suchen. Ich habe mich halt
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0:14:08 – 0:14:16
verwirklicht in Musik, in Malen und in anderen kreativen Hobbys. Man muss halt seinen Platz
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0:14:16 – 0:14:24
finden. Ja, also wie kann man sich das im Bild nicht vorstellen? Am besten ist, dass man sich
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ein Fass vorstellt, wo langsam ein Tropfen für Tropfen drauf fällt. Dieses Fass hat ein gewisses
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um Fassungsvolumen. Und wenn das Fass irgendeinmal voll ist, dann läuft es über. Jetzt ist das Fass
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aber halt nicht immer die gleiche Größe. Bei den einen Menschen hat das Fass ein großes
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Fassungsvermögen, da kann viele Sorgen und Kummer reinkommen, bis es überläuft. Und beim anderen
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Menschen ist, warum auch immer, dieses Fassungsvermögen viel kleiner und dann passiert das
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viel schneller. Aber wie werden jetzt
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0:15:06 – 0:15:09
Depressionen wirklich diagnostiziert?
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Da viele Betroffene erst nach Monaten oder
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Jahren zum Arzt gehen und dann eine
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Therapie anfangen, aus verschiedensten
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0:15:20 – 0:15:23
Gründen. Das kann sein um Sicherheit,
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0:15:23 – 0:15:23
Scham,
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0:15:24 – 0:15:32
Unerfahrung oder den Glauben, psychische Erkrankungen sind ja nicht wirklich was,
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0:15:32 – 0:15:41
was mich betrifft. Gehen Menschen nicht zum Arzt und lassen sich helfen. Wie gesagt,
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0:15:41 – 0:15:45
ich kann nur den Tipp geben, wenn du der Meinung bist, dass bei dir was nicht richtig im Leben
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0:15:45 – 0:15:52
läuft, geh zu deinem Hausarzt, spreche mit ihm darüber und reg ihn an, dass er dich zu einem
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0:15:52 – 0:16:04
Facharzt schickt. Jetzt haben wir ja so die Frage gestellt, wie wird das diagnostiziert? Und da
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0:16:04 – 0:16:16
gibt es einen festen Katalog an Kriterien, so wie bei allen anderen Erkrankungen auch. Und wenn man
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0:16:16 – 0:16:24
mindestens zwei Wochen mehrere Haupt- und Zusatzsymptome hat, sprich mal von einer
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0:16:24 – 0:16:31
Depression. Die gibt es in verschiedenen Ausprägungsarten. Eine leichte, eine mittelschwere
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0:16:31 – 0:16:40
und eine schwere Depression. Die Hauptsymptome wären gedrückte Stimmung, Interessenverlust,
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0:16:40 – 0:16:54
Antriebsmangel. Jetzt ist die Frage, was hilft? Und da sind die, ja da schreien sich die Geister.
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0:16:54 – 0:17:03
Manche sagen, mir haben Tabletten geholfen, andere sagen, mir hat die Psychotherapie geholfen. Ich
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0:17:03 – 0:17:10
sage, mir hat beides geholfen. Man muss dazu erstmal sagen, Gott sei Dank, Depressionen sind
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0:17:10 – 0:17:18
heilbar. Es dauert zwar seine Zeit, weil es kommt ja auch nicht von jetzt auf gleich wie ein gebrochener
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Arm, sondern es entwickelt sich ja auch eine längere Zeit und genauso oder noch länger braucht
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0:17:25 – 0:17:34
auch eine Depression, bis sie überstanden ist. Es gibt verschiedene Wege. Die Psychotherapie,
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da wird vor allen Dingen die kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. Es ist halt,
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0:17:42 – 0:17:52
Gedankenmuster werden erkannt und gegebenenfalls verändert. In ganz groben Zügen. Es ist viel
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0:17:52 – 0:17:59
Arbeit. Es gehört viel Gespräch dazu. Man muss seine Probleme und seine Baustellen erkennen und
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dann durch gezieltes Fragen kennen, wo man ansetzen kann und Veränderungen durchführen. Wie gesagt,
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0:18:09 – 0:18:21
es ist wirklich langwierig. Tiefenpsychologische Therapie, wo Kindheitsbeziehungsmuster oder auch
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0:18:21 – 0:18:30
Konflikte und wenn es auch innere Konflikte sind, analysiert und versucht werden, gelöst zu werden.
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0:18:30 – 0:18:38
Das ist auch eine sehr langwierige Sache. Ja, und dann gibt es ja auch noch Online-Therapie-Programme,
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0:18:38 – 0:18:45
aber dazu kann ich wenig sagen, weil das gab es zu meiner Zeit noch nicht, wo ich aktiv in
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Behandlung war. Ich habe halt für mich
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eine Mischung aus kognitiver Verhaltenstherapie und
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0:18:59 – 0:19:02
tiefenpsychologischer Therapie gemacht.
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0:19:02 – 0:19:05
Das hat mir übrigens sehr geholfen. Ich
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0:19:05 – 0:19:07
bin mir in dieser Zeit über sehr vieles
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0:19:07 – 0:19:10
bewusst geworden, vor allen Dingen über meine
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0:19:10 – 0:19:10
Stärken und Schwächen.
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0:19:10 – 0:19:18
Dann gibt es natürlich auch die Medikamente. Ich sagte ja, es gibt einmal die Psychotherapie und zum
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0:19:18 – 0:19:28
anderen die Medikamentöse-Behandlung. Das Fachwort ist hier Antidepressiva. Im Grunde genommen sind
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das meisten Teils Serotonmin-Wiederaufnahmehemmer. Sie helfen, den Hirnstoffwechsel zu stabilisieren.
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0:19:38 – 0:19:48
Sie brauchen leider aufgrund der Ausgebügeltheit unseres Gehirns und der Blut-Hirn-Barriere
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0:19:48 – 0:19:55
oder Schranke genauer gesagt, doch meistenteils vier bis sechs Wochen, bis überhaupt der Wirkstoff
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0:19:55 – 0:20:01
im Gehirn ankommt. Da kann man mal sehen, also Schmerztablette wirkt, wenn ich Glück habe,
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0:20:01 – 0:20:07
15-20 Minuten später. Das Zeug braucht eine Ewigkeit, bis das im Gehirn angekommen ist.
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0:20:07 – 0:20:15
Die Einnahme muss natürlich regelmäßig gemacht werden, haben natürlich auch Nebenwirkungen.
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0:20:15 – 0:20:22
Ich kann mich noch an extremer Mundtrockenheit erinnern und ich habe mehr geschwitzt.
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0:20:22 – 0:20:26
Das sind ja jetzt Kleinigkeiten.
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0:20:26 – 0:20:33
Also nach den, ich würde mal sagen so nach vier Wochen, habe ich schon eine Veränderung
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0:20:33 – 0:20:41
gemerkt und nach sechs Wochen eine wesentliche Verbesserung meiner Problematik. Ich war auch
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0:20:41 – 0:20:46
wesentlich mehr in der Lage irgendwie am Leben teilzunehmen. Das hat mir schon wirklich geholfen.
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Dann gibt es noch unterstützende Maßnahmen. Viele schwören darauf auf Bewegung, Spaziergänge bei
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0:20:55 – 0:21:06
Tageslicht. Tageslicht wirkt Wunder, vor allem wenn es auf die Haut trifft. Den Alltag mehr Struktur
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0:21:06 – 0:21:13
verleihen, kleine Routinen einführen, sich immer wieder mal Kleinigkeiten mit Kleinigkeiten belohnen.
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0:21:13 – 0:21:21
In der Therapie wird gerne gesagt, sie dürfen sich belohnen, aber es darf nichts kosten und
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0:21:21 – 0:21:26
meisten Teils darf das nichts mit Essen zu tun haben, was dann immer wieder schwierig wird,
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0:21:26 – 0:21:30
wie man sich dann belohnen kann, wenn man nicht besonders kreativ ist,
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Belohnungen zu entwickeln für sich. Was mir besonders geholfen hat und auch einigen Leuten,
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0:21:39 – 0:21:48
die ich kennengelernt habe, ist kreativer Ausdruck. Schreiben, Malen, Musizieren und
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0:21:48 – 0:21:56
Was es nicht sonst noch alles gibt, das kann wirklich befreiend sein und vielleicht sogar
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0:21:56 – 0:22:00
hin und wieder mal Hinweise auf innere Konflikte geben.
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0:22:00 – 0:22:06
Was habe ich für abgefahrene Bilder in meiner Therapiezeit in der Ergotherapie gemalt?
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0:22:06 – 0:22:09
Das hat mir geholfen.
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0:22:09 – 0:22:21
Und zuletzt, wenn man jetzt nicht gerade in einer Klinik ist, Selbsthilfeprogramme, egal ob online
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0:22:21 – 0:22:29
oder halt wo man sich wirklich selber trifft, privat oder halt im öffentlichen Raum, können auch helfen,
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0:22:29 – 0:22:34
weil man dort sieht, man ist nicht alleine und es ist erstaunlich, wie viele Menschen an Depressionen
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0:22:34 – 0:22:43
leiden. Kleiner Insider, wenn man einmal mit sich selbst so intensiv sich beschäftigt hat,
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0:22:43 – 0:22:51
wird man, wenn man draußen rumläuft, so viele Menschen sehen, die wirklich Hilfe und Unterstützung
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gebrauchen könnten, aber es eigentlich wissen und sich wundern, warum sie hier und da im Leben große
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0:22:58 – 0:23:04
Probleme haben. Und da kommen wir schon zum nächsten Punkt. Wie lebt man mit Depressionen?
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0:23:04 – 0:23:15
Manche Menschen erleben im ganzen Leben nur eine einzige Episode und nach jahrelangem Kampf,
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will ich nicht sagen, aber nach jahrelanger Genesung leben sie ein Leben ohne irgendwelche
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Vorfälle mehr. Andere Menschen erleben immer wieder irgendwelche Episoden. Ich habe auch
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mehrere Episoden in meinem Leben gehabt und ich werde sicherlich noch welche in meinem Leben haben.
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So ist das halt und da kann ich nichts dran ändern. Wichtig ist nur, dass ich früh genug erkenne,
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was Sache ist und was dagegen tue. Wichtig sei dabei gesagt, ein Leben mit Depressionen ist kein
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Versagen. Es ist eine Krankheit. Sie kann jeden treffen und es ist ein Kraftakt, jeden Tag damit
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zu leben, aber auch ein Prozess, um sich selbst neu kennenzulernen, wenn man an sich arbeitet.
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Da fällt mir noch ein Zitat ein von einem lieben Mitpatienten, der am Ende kurz vor seiner
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Entlassung sagte, er habe gelernt, nicht mehr gegen sich selbst zu kämpfen, sondern mit sich zu
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arbeiten, weil er hatte immer die Angst oder das Gefühl, er würde im Leben nicht genug leisten.
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Und das ist dann schön, wenn dann halt diese Last einem vom Rücken genommen wird, was er sich selbst
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erarbeitet hatte. Deine Erfolge wie Aufstehen, Duschen, Einkaufen sind große Schritte und sie
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verdienen Anerkennung und kein Vergleich. Was ist damit gemeint? Wenn ich in einer depressiven Phase
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bin und mir fällt es schwer, schon alleine aufzustehen, nur weil ich auf die Toilette muss,
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dann ist es noch umso schwieriger, um das profane Duschen zu tun. Und wenn ich mich dann aufgerafft
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habe und habe geduscht, dann habe ich was geleistet und das sollte anerkannt werden,
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nicht von jemand außerhalb. Ganz wichtig ist auch, dass ich es mir anerkenne, dass ich mich belohne,
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0:25:36 – 0:25:43
dass ich stolz auf mich bin, dass ich das geschafft habe. Und es ist wirklich ein großer Schritt,
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dass man das getan hat. Man hat ja den inneren Schweinehund überwunden und das verdient Anerkennung
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0:25:49 – 0:25:54
Und nicht, ja schau dir doch mal an, die anderen können das alle. Das ist doch kein großes Ding,
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0:25:54 – 0:26:00
das ist kein Klacks. Nee, die haben ja auch nicht das Problem, was du hast. Die sind ja
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nicht depressiv. Für die ist das einfach. Die machen das einfach. Wenn du dich erstmal aufraffen musst
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und dann du 20 Minuten lang auf der Bettkante sitzt und genügend Kraft sammeln musst, dass du
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ins Badezimmer gehst und dich zu duschen, dann ist das eine tolle Leistung und das verdient Anerkennung.
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Und dann kommen wir auch schon zu dem Punkt, der auch immer ein bisschen, sagen wir mal,
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grenzwertig ist. Angehörige. Es gibt Menschen, die haben halt das Talent, immer das Richtige zu
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sagen, einfühlsam und empathisch zu sein. Und dann gibt es Menschen, wo es genau das Gegenteil ist.
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0:26:43 – 0:26:55
Sätze wie "das musst du doch können", "das schaffen andere auch" sind total kontraproduktiv
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0:26:55 – 0:27:03
und bringen nichts. Was wirklich hilft, ist da zu sein, zuzuhören und ganz wichtig,
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0:27:03 – 0:27:11
nicht zu bewerten, quasi eine offene und bejahende Kommunikation, aktives Zuhören
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für Leute, die sich auskennen. Ermutigen, etwas zu unternehmen. Auch ermutigen, professionelle Hilfe
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zu suchen. Ganz wichtig ist es auch, geduldig zu sein und Rückschläge hinzunehmen als jemand,
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der jemanden mit Depressionen so unterstützt und auch nicht diese Sachen zu bewerten.
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Also damals, ich konnte das. Das war ja ein Klacks. Nee, lass das. Ich sagte ja vorhin schon,
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0:27:51 – 0:27:59
Sprüche wie "Reiß dich zusammen" oder das gut gemeinte "Das wird schon wieder" bringen da
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0:27:59 – 0:28:09
überhaupt nichts und ganz schlimm ist entweder Druck zu machen oder Schuldzuweisungen. Ich weiß,
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dass manche Menschen dazu neigen, aus falsch gemeinter Liebe ein bisschen Druck zu machen,
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machen zu müssen, aber es kann genau das Gegenteil bewirken, dass sich der Mensch noch immer weiter
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0:28:24 – 0:28:31
zurückzieht, weil es eine Überforderung ist. Mir hat immer geholfen, dass ich wusste,
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0:28:31 – 0:28:40
dass jemand da ist, auf den ich mich verlassen kann und wenn ich ihn brauche, wenn ich ihn brauche,
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0:28:40 – 0:28:50
dass derjenige für mich greifbar ist und dass ich nicht alleine durch solche Situationen muss. Das
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0:28:50 – 0:28:56
hat mir wirklich geholfen. Ein Thema, worüber auch man reden muss, ist – und das kann für viele
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0:28:56 – 0:29:05
Angehörige wirklich schwierig sein – sind Suizidgedanken. Und ja, ich habe selber Suizidgedanken
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in meinem Leben gehabt und kann sagen, das ist nicht einfach für ein Selbst oder auch für einen
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0:29:13 – 0:29:20
Angehörigen. Ich weiß noch, dass meine Eltern darüber sehr entsetzt waren, wie dann so langsam
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das Thema auf den Tisch kam. Depression, Krankenhaus, das geht gerade nicht mehr. Ich
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0:29:28 – 0:29:36
mache mir Gedanken, mir das Leben zu nehmen. Ja, das war nicht einfach. In einer Depression kann
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0:29:36 – 0:29:44
man so verzweifelt sein, dass der Sinn des Lebens nicht mehr da ist und vor allen Dingen auch,
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0:29:44 – 0:29:53
dass der Tod sich als einfache Lösung anbietet, um das Leiden zu beenden. Das sagte ich ja schon
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0:29:53 – 0:30:02
anfangs. Und dieser Gedanke kann sehr verlockend sein, weil niemand will leiden. Und dann bietet
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sich das halt an. Die Sache ist nur so, man braucht verdammt viel Mut dazu. Denn alles
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0:30:11 – 0:30:18
anein und alles in einen sträubt sich dagegen. Und glaubt mir, als Rettungssanitäter habe ich
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0:30:18 – 0:30:26
es oft genug erlebt, wie stark sich der Körper dagegen wehrt. Der menschliche Körper will leben.
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0:30:26 – 0:30:35
Es ist so. Wenn du dich in so einer Situation befindest, rede unbedingt mit Angehörigen darüber.
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0:30:35 – 0:30:44
Wenn du als Angehöriger das Gefühl hast, da ist jemand in deiner Umgebung, der hat Suizidgedanken,
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0:30:44 – 0:30:53
rede mit ihm darüber. Biete ihn Hilfe an. Es gibt Krisentelefone. Du kannst mit ihm zur Notaufnahme,
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0:30:53 – 0:31:00
Du kannst mit ihm zum Arzt und derjenige muss nicht alleine bleiben.
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0:31:00 – 0:31:05
Du musst nicht alleine bleiben. Such dir schnell adäquate Hilfe.
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0:31:05 – 0:31:15
Wenn du es nicht kannst, bitte jemanden darum. Auch du als Angehöriger darfst ruhig nachfragen.
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0:31:15 – 0:31:20
Denkst du manchmal daran, dir etwas anzuteilen und anzutun?
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0:31:20 – 0:31:31
Das kann tatsächlich Leben retten. Und du kannst, wenn du das Gefühl hast, du weißt nicht weiter,
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0:31:31 – 0:31:40
auch mit deinem Hausarzt sprechen, als Angehöriger oder das Sorgentelefon anrufen. Es ist kostenfrei,
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0:31:40 – 0:31:49
es ist anonym. Im Internet gibt es auch Angebote wie www.depression.de. Da findet man
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0:31:49 – 0:32:00
man schnell Infos und Hilfe. Und zu guter Letzt Hoffnung. Auch das gehört zur Wahrheit.
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0:32:00 – 0:32:07
Depression kann einen Teil deines Lebens beeinflussen, aber sie ist nicht dein ganzes
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0:32:07 – 0:32:15
Leben, deine ganze Identität. Viele Menschen lernen mit ihr zu leben. Sie entdecken Wege,
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sich selbst mit mehr Mitgefühl zu bekennen. Es gibt Rückfälle, ja, aber es gibt auch Licht.
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0:32:23 – 0:32:32
Und das ist so wichtig, sich einzugestehen, dass man Schwächen hat, dass man Hilfe braucht. Aber
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es kommt auch ein Licht am Ende des Tunnels und du wirst irgendwann verstehen, dass es dir besser
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0:32:43 – 0:32:52
geht, du wirst es auch fühlen. Und wenn du mit dir gearbeitet hast, dann wird es dir besser gehen.
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0:32:52 – 0:32:59
Mir ist bis jetzt noch nie jemanden begegnet, der es nicht geschafft hat, außer er hat seinen
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Suizid verändert. Das habe ich leider auch erlebt und es war für mich als Mitpatient auch ein großer
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0:33:05 – 0:33:13
Und zum Schluss möchte ich dir mitgeben ein Zitat von jemandem, den ich halt während
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einer Therapie kennengelernt habe. "Ich bin nicht geheilt, aber ich bin am Leben. Und das ist mehr,
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als ich je für mich möglich gehalten habe." Ich bedanke mich dafür, dass ihr diese Folge
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angehört habt. Vielleicht war es ein bisschen schwer, vielleicht war es auch stellenweise
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unerträglich mir zuzuhören, warum auch immer. Vielleicht war es auch eine Erleichterung oder es
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0:33:42 – 0:33:50
hat dir die Augen geöffnet. Wenn du selbst betroffen bist, du bist nicht alleine. Das
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möchte ich dir wirklich ans Herz legen. Wenn du jemanden kennst, der depressiv ist,
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0:33:57 – 0:34:08
Deine Geduld und dein Mitgefühl kann ein Rettungsring sein. Werf ihn zu, helf denjenigen.
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0:34:08 – 0:34:18
Und hiermit möchte ich mich bedanken, dass ihr zusammen die erste Folge von Leise Stille
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0:34:18 – 0:34:32
angehört habe und werde dieses Format umregelmäßig bringen. Ich weiß nicht, ob ich dazu die Zeit habe
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und die muss, aber es kommen ja auch noch andere Formate auf diesem Podcast. Also vielen Dank für
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0:34:40 – 0:34:45
eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal. Euer Sascha. Tschüss.
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0:34:45 – 0:34:47
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